
Das Alte Ägypten in Serien.



Neulich Abend sollte ich eigentlich einen Artikel für den Blog schreiben.
Aber nach einem arbeitsreichen Tag hatte ich dazu überhaupt keine Lust.
Also sass ich am Computer und tat, was mensch getrost als digitales Äquivalent zum Wühlen-im-Kühlschrank-obwohl-man-gar-nicht-hungrig-ist bezeichnen kann: Ich stöberte auf der Seite eines Streaminganbieters.
Und fand «Dollface», eine Serie aus dem Jahr 2019 (Disney+).



Erzählt wird die Geschichte von Jules (Kat Dennings), welche ihre Frauenfreundschaften zugunsten ihrer Beziehung komplett aufgegeben hat und nun, nach dem ihr Freund sie fünf Jahre später verlassen hat, versucht, das Band neu zu knüpfen.
Dabei steht ihr eine der coolsten Figuren zur Seite, welche die Fernsehgeschichte je gesehen hat:
Cat Lady, gespielt von Beth Grant.
Cat Lady ist im Prinzip eine zum Leben erwachte und etwas weniger gut angezogene Version meiner Collagen.
Hier erscheint sie Frauen, welche den Kontakt zu ihresgleichen verloren haben und begleitet sie zurück in die Schwesternschaft.



Sie ist eine herzensgute und schonungslos ehrliche Seelenführerin.
Ich war gleich auf Anhieb in sie verliebt.



Überhaupt wird Katzen viel Bedeutung beigemessen in der Serie.
Jules lebt mit ihrer Katze Turtle in einem Apartment, in dem Bast Statuen stehen.
Denn Katzen und Frauen gehören zusammen, das wissen wir.






Als Jules vor Weihnachten im Nikolauskostüm ein Paket ihrer Firma in einem Museum abgibt, ist der Schreckensmoment gekommen: Ihr Ex ist mit seiner neuen Flamme da!
Um nicht gesehen zu werden, rennt Jules in die ägyptische Abteilung, wo sie sich in einem Sarkophag versteckt.
Klar, weil die ja Scharniere dran haben, damit die Mumien nach belieben rein und raus spazieren konnten.












So begleiten wir die bunte Frauenschar rund um Jules durch ihre Alltagsfreuden und -sorgen.
Die Ladies sind ziemlich stereotypisch gezeichnet, aber gerade deshalb haben sie hohen Erkennungswert:
Ich sehe in jeder der Figuren mindestens eine Schwester, die zu meinem Kreis in den Zwanzigern gehörte.
Was erzählt wird, ist nicht spektakulär, das wie allerdings schon.
Neben Cat Lady finden sich die Frauen in verschiedenen Situationen auf Metaebenen wieder, wo diese urkomisch abgehandelt werden.
Am 11. Februar startet die zweite Staffel.
Ich werde weiterschauen.
Vermutlich an Abenden, an denen ich etwas anderes machen sollte.
Ein schlechtes Gewissen werde ich deshalb aber keineswegs haben.


