Ein Fotoshooting mit dem Wolfskind als Glühwürmchen. Noodlz macht mit, weil er als Starmodel sich von einer Kleinen mit schicken Flügeln nicht so einfach die Show stibitzen lassen will. Lupinen. Moonshine hat das Heuen für sich entdeckt. Frankie. Unsere Dachstörche vor dramatischen Himmeln. Den Hintern voller Hummeln weiterhin still halten, ruhen und meditieren. Und zu guter Letzt: Die Sommer-Seelenabende sind online, juhu! Anmelden.
Wir alle kommen an Punkte in unserem Leben, an denen es so scheint, als hätte dieses seine Magie verloren. Dann wurschteln wir uns durch die Tage, gefangen in einem freudlosen Trott, empfinden vieles als sinnlos und eine gefürchtete Frage blubbert an die Oberfläche unseres Bewusstseins und flüstert uns ins Ohr: «Wars das?» Wird das Leben von nun an so dröge laufen? Habe ich mein Quantum an Magie aufgebraucht? Die Antwort ist ein klares Nein. Der Zauber ist niemals weg, vielmehr haben wir ihm die Türe zu unseren Herzen verschlossen. Die Gründe dafür können mannigfaltig sein: Verlust einer geliebten Person, andere Traumata, unwohl sein auf allen Ebenen und manchmal einfach der fordernde Alltag. Menschen in der Mitte ihres Lebens sind aufgrund sich ändernder Hormone und Lebensumstände (häufig werden die Kids erwachsen und verlassen das Haus) besonders anfällig dafür. Ich hoffe von Herzen, dass ihr euch Sorge tragt und die Hilfe und Medizin in Anspruch nehmt, die eure Malaise kuriert. Die Magie zurückbringen, respektive wieder in euer Leben einladen, das könnt allerdings nur ihr ganz allein. Entscheidet euch, wieder zu leuchten. Wie ein Glühwürmchen. Genau wie dieses könnt ihr euer Licht ein- und ausschalten. Die Süsse des Lebens ist euch abhandengekommen, als ihr aus oben genannten Gründen euer Leuchten habt erlöschen lassen. Also beschliesst, es wieder anzufachen. Durch reinen Willen, denn euer Lichtkörper reagiert darauf. Sobald ihr wieder hell leuchtet, zieht ihr die Menschen und Möglichkeiten in euer Leben, welche euch nun dienen. Gestaltet euer Leben wieder bewusst, spielt die Hauptrolle darin aktiv. Und ja, mensch kann ein helles Licht und zugleich mit der eigenen Heilung beschäftigt sein, das eine schliesst das andere keineswegs aus. Aber wer sich fürs Leuchten entscheidet, tut dem Heilungsprozess einen grossen Gefallen. Denn wo ein Licht brennt, da sind Magie und Wunder stets nah und werden gesehen.
Für all diejenigen, welche gerne eine Anleitung zum Leuchten und zum zurückfinden zu sich selber, Magie und Lebensfreude hätten: Ich plane wunderbare Sommerabende, angefüllt mit Meditationen, Ritualen, Freude und Naturbegegnungen in meinem zauberhaften Garten, welchen ihr oben auf den Bildern seht. Ihr findet diese Glühwürmchennächte, wie ich sie nenne, ende Woche auf sphinxenherz.ch ausgeschrieben.
Ich wünsche euch offene Augen, damit ihr den Zauber dieser Erde seht und euch darüber freuen könnt.
Das Wetter ist wunderbar launisch und gewittergeladen. Ich nutze die sonnigen Abschnitte, um mit einer dampfenden Tasse Kaffee ans Ufer zu schlendern, Moonshine im Geleit. Das ist unsere geteilte Alleinzeit. Wir setzen uns hin und schauen aufs Wasser. Träumen, hängen unseren Gedanken nach, heilen, suchen Antworten im Wasser, laden unsere Batterien auf, sind überwältigt von der Schönheit, welche uns umgibt, dankbar, hier sein zu dürfen, trauern, erfreuen uns unserer Gesellschaft und sind einfach. Geredet wird nicht, wir schauen uns nur ab und zu an und lächeln. Der regenschwangere Fluss hat unseren Lieblingssteg vorübergehend verschluckt, wir sind aber auch zufrieden, auf den Steinen zu sitzen. Wenn ein Wasservogel an uns vorbei gleitet, Moonshine sich duckt und angriffslustig mit dem Hintern wackelt, dann träumt sie, eine Ente oder ein Blesshuhn zu haschen und mit nach Hause zu schleifen. Zwar sehe ich keine Zeitlinie, in der dieses Unterfangen zu ihren Gunsten ausgehen würde, aber das spielt keine Rolle. Am Fluss sind Träume heilig und niemand sollte sich anmassen, darüber zu urteilen. Wenn unsere Herzen voll sind und die Tasse leer, gehen wir zurück. Oder dann, wenn der nächste Regenschauer uns mit einer Dusche droht.
Träume sind der Schlüssel zur Selbsterkenntnis, mögt ihr stets Zeit dafür finden.
Es ist, als würde ich in Pachelbel’s Kanon leben. Ich höre die Natur um mich herum atmen, lachen und ihre Zyklen erzählen. Ich fühle den Herzschlag des Universums in meinem eigenen und die Planeten bewegen sich durch meine Blutbahnen. Nachts singen die Sterne und der Wesak Mond hat dramatische Schleiertänze aufgeführt. Zum ersten Mal in meinem Leben fühle ich, dass ich genau da bin, wo ich sein soll. Die Katzen sind überglücklich, wieder einen Garten voller Bäume und ein Flussufer zum Herumtollen zu haben. Mein eigener Kreislauf wird künstlich bis an die Grenze verlangsamt. Was immer ich tue, scheint unendlich viel Zeit zu beanspruchen und doch scheint mir dieses Tempo das einzig Richtige zu sein. Also meditiere ich. Schaue stundenlang dem Wasser zu, welches seine Farbe so augenblicklich ändert wie Menschen ihre Emotionen. Den bleischweren Wolken beim Zusammenballen und Aufplustern, um sich in segensreichen Regen auszuschütten. Giesse aus Wachsresten neue Kerzen und freue mich über die Farbkombinationen. Und während mein gelähmter Herzteil wieder Kraft gewinnt, zu schlagen, erhalte ich neue Einblicke in die Selbstheilung und den Heilprozess an sich. Wertvolle Einsichten, welche ich in meiner Arbeit anwenden kann.
Zweifelsohne war der letzte Monat für meine ganze Familie sehr hart, umso klarer waren all die Wunder zu sehen. Wir sind umgeben von ausserordentlichen Personen, welche mit offenen Herzen und Händen alles taten, um uns zu unterstützen, wo sie nur konnten. Worte reichen keineswegs aus, die Dankbarkeit, die ich für euch kostbare Menschen empfinde, auszudrücken! Ihr freundlichen Seelen wisst, wer ihr seid: Ich liebe euch aus tiefstem Herzen und es ist mir eine grosse Ehre, euch meine Freunde nennen zu dürfen und mit euch diesen Lebensweg zu beschreiten!
Ich hoffe, ihr alle geniesst diese Zeit des Blühens. Tragt euch und diesem wunderbaren Planeten Sorge.
In unserer Vorstellung beginnen neue Kapitel stets sanft, freundlich und lichtvoll. In Realität packt uns das Leben auch mal und katapultiert uns mit aller Gewalt hinein. So waren die letzten zwei Wochen für meine Familie und mich geprägt von massivem Herzensbruch. Für mich zuerst physischer Natur, dies hat mich zweimal ins Spital gebracht. Für uns alle folgte dann emotionaler, weil wir den Verlust eines geliebten Familienmitglieds zu verkraften haben. So sind wir zu viert tief erschüttert in das Daheim gezogen, auf welches wir uns monatelang gefreut haben. Ich nenne es nach Tolkien das Haus der Heilung, denn das ist es, was wir alle hier am meisten brauchen. Unsere Herzen Erholung finden zu lassen. Dass wir dafür am richtigen Ort sind, wissen wir. Auf dem Blog wird es aus diesem Grund ein bisschen still. Vielleicht nur kurz, möglicherweise etwas länger. Es dauert so lange wie’s dauert.
Euch wünsche ich allen einen traumhaften Frühling. Liebt, was das Zeugs hält, denn wir wissen nie, wie lange unsere Geliebten in irdischen Gefilden verweilen.
Wir ziehen diese Woche um. Jedenfalls hatten wir das vor. Allerdings ist derart unbändiges Chaos losgebrochen, dass wir einfach von Tag zu Tag improvisieren. Ich sehe euch also nächste Woche wieder, wenn sich die Wogen hoffentlich geglättet haben.
Euch allen wünsche ich eine belebende Frühlingswoche und gesegnete Ostern.
Every night I look up to the freckled sky and fall in love with the universe all over again. I will be counting the stars for the rest of my life. — Unknown
Vergesst nie, den Sternenhimmel zu betrachten und alles zu fühlen, was er in euch auslöst. Das Leben als Mensch ist ein unermesslich grosses Geschenk.
«Run from what’s comfortable. Forget safety. Live where you fear to live. Destroy your reputation. Be notorious. I have tried prudent planning long enough. From now on I’ll be mad». ― Rumi
Ihr alle seid den Zitaten des persischen Sufi-Mystikers und Dichters Dschalal ad-Din Muhammad Rumi schon begegnet. Dass seine im Mittelalter niedergeschriebenen Weisheiten bis heute weder an Tiefe noch an Aktualität eingebüsst haben, liegt daran, dass der Gelehrte eine ewige Wahrheit erkannt hat und sie durch ihn wirkte: Der Ursprung allen Seins ist Liebe. Das hier stehende Zitat hat mich tief berührt, als ich es zum ersten Mal als junge Erwachsene gelesen habe. Ein Leben gelebt, ohne sich selber treu zu sein, schien mir nie lohnenswert. Die hinter vorgehaltener Hand erschreckt geflüsterte Frage «Was werden denn die Leute sagen?» hat auf mich keinen grossen Eindruck gemacht. Die Leute zerreissen sich eh das Maul, wenn ihnen danach ist, egal was mensch tut oder lässt. Warum sollte mich das kümmern? Viel gewichtiger erschien mir die Tatsache, dass jeder Tag, an dem mensch sich verbiegt, unwiederbringlich verloren ist. Selbstverständlich verstand ich das Zitat als junge Frau so, die eigenen Kräfte in der Welt zu erproben und zu brüllen wie eine Löwin. Oder so ähnlich. Etwas im Stile von Badassery auf jeden Fall. Im Laufe der Zeit und meiner persönlichen Entwicklung hat Be Notorious in seiner Bedeutung variiert, allerdings nie an Gewicht verloren. Gerade ändert sie sich wieder. Vor zwei Wochen bin ich in ein neues Atelier gezogen und in drei weiteren zieht meine ganze Familie in ein neues Heim. In all dieser Veränderung spüre ich eine zarte Verwandlung in mir selber. Die Schmetterlingsfrau arbeitet emsig an mir. Alles in mir wird zarter. Bewusster. Liebender. Langsamer. Noch weiss ich nicht, wohin mich diese Transformation führt und was sie alles mit sich bringt, aber ich freue mich darauf und gehe den Weg vertrauensvoll. Eines ist klar: Ich habe genug geplant. Einer Welt, in der die sechste Aussterbewelle begonnen hat und die Menschheit am Abgrund steht, will ich mit all meiner Liebe, meinem Frieden, all meiner Zärtlichkeit begegnen und Heilung ermöglichen, wo ich kann. Nichts anderes ist meine Aufgabe. Nichts anderes will oder braucht dieser Ort von mir.
Ihr alle kennt das: Es ist Montag und ihr habt ein Hochgefühl, weil ihr wisst, dass dies eine ganz tolle Woche wird! Am Mittwoch dann werdet ihr aus dem Nichts von einer Person, welche ihr kaum kennt, angeschnauzt. Eine Gewitterladung ungefilterter Emotionen prasselt auf euch ein und ihr denkt, ihr seid in einem schlecht geschriebenen Film. Es ist unangebracht, das ist euch klar. Obwohl ihr euer Bestes gegeben habt, deeskalierend zu reagieren, steht ihr danach da wie ein begossener Pudel, seid aufgebracht, vermutlich mittlerweile selber ärgerlich und fragt euch, was zum Geier denn gerade passiert sei? Schauen wir es uns an. Ob ihr jemanden verärgert habt oder einfach Blitzableiter seid, wisst ihr in jeder Situation selber genau. Wenn das Zweite der Fall ist, dann greift nicht etwa «alles hat etwas mit mir zu tun», sondern «vieles was auf der Welt geschieht, hat mit mir nichts zu tun». Die Person wollte Frust loswerden und ihr wart da. Es hätte genau so gut jemand anderes treffen können. Euer Geist hat immer die Möglichkeit, sich aufzuschwingen wie ein Adler und die Situation aus einer umfassenderen Perspektive zu betrachten. Möglicherweise hatte dieser Mensch schon vorher schlechte Laune, vielleicht liegt ihm etwas auf der Seele? Dies entschuldigt mitnichten das Verhalten, aber wir verstehen, woher die Aggression kommt und dass sie mit uns nichts zu tun hat. Sobald wir dies erkennen, greift unser Mitgefühl und wir reagieren beschwichtigend. Denn nur weil jemand «Krieg!» schreit, müssen wir keineswegs zu den Waffen greifen. Wir dürfen uns immer für den Frieden entscheiden und dagegen, uns in das Drama anderer Leute verwickeln zu lassen. Letzteres gereicht nämlich niemandem zum Segen. Das bedeutet übrigens nicht, klein beizugeben, sondern ganz ruhig und bestimmt seine Grenzen zu wahren. Angenommen, dies alles ist klar, warum steht mensch am Schluss dann doch emotional da? Weil unser Energiefeld magnetisch und durchlässig ist. Wenn euch also jemand eine geballte Ladung Wut entgegen schmettert, dann bleibt sie darin hängen und ihr übernehmt diese Stimmung. Ihr werdet sie wieder los, indem ihr dies visualisiert: ★ Legt euch ins Gras und stellt euch vor, dass die Erde diese toxische Energie absorbiert. ★ Stellt euch vor, dass sie abfliesst wie Regen an einer Fensterscheibe. ★ Schüttelt euch wie ein nasser Hund und stellt euch vor, dass sie wegspritzt wie Wassertropfen. ★ Atmet: Ärger ausatmen, Liebe oder Frieden einatmen. Was immer für euch funktioniert.
Manchmal erwischt uns ein kleiner Schauer im Leben, lasst es uns mit Humor nehmen.
Eric Idle singt heute «Always Look On The Bright Side Of Life». Hoffentlich zaubert er euch damit ein Lächeln auf eure schönen Gesichter und ein beschwingtes Pfeifen auf die Lippen.
Kaltes Wetter und dicke Pullis sind zurück. Ich habe die herzigste kleine Vase aus einer Gratiskiste am Strassenrand adoptiert. Danke schön an die Person, welche sie verschenkt hat! Betörender Chaiduft dampft aus der Tasse, denn mein Kaffeekonsum ist in letzter Zeit aus dem Ruder gelaufen und solche Mätzchen lasse ich mir keineswegs durchgehen. Die wunderbare Jamie von Ax+Apple hat den perfekten Anhängerhalter für meine winzigen felinen Silberfreunde geschaffen. Alle Katzen schlafen friedlich in der Wohnung verteilt und aus meinem Kopfhörer dröhnt ein Orgelkonzert von Meister Händel. Vor mir auf dem Tisch nehmen ein paar interessante Collagenlöwinnen gestalt an. Mein Montag soweit.
Wie hat eure Woche begonnen? Ich wünsche, dass sie friedlich wird und packt euch warm ein, denn die Bise bläst unbarmherzig draussen.
Still, life has some possibility left. Perhaps this
is its way of fighting back, that sometimes
something happens better than all the riches
or power in the world. It could be anything,
but very likely you notice it in the instant
when love begins. Anyway, that’s often the
case. Anyway, whatever it is, don’t be afraid
of its plenty. Joy is not made to be a crumb.
— Mary Oliver
Bilder von letztem Dienstag bei der Vertragszeichnung. Kaffeetrinken am Fluss bei unserem neuen Zuhause mit unserer zukünftigen Nachbarin Vanilli. Sie und ihr Bruder Viki sind acht Monate alt, genau wie Surya. Wie viel Vorfreude ist eigentlich möglich, bevor man vor lauter Glück in Abertausende Glitzerpartikel zerplatzt?
Ich wünsche euch allen eine Woche, in der die Sonne segnend über euer Haupt streicht.
Die Welt dreht sich schnell im Februar. Die Sonne lacht, die Tage strecken sich gähnend und der Frühling tänzelt schon nah. Vergnügliche Zugfahrten mit meinem Lieblings Python, welcher auch farblich exzellent zu meiner Garderobe passt. Die Umzugskisten wurden vom Dachboden geholt und nachdem die spitzohrige Crew alle probegesessen und qualitativ für gut befunden hat, füllen wir sie vorfreudigen Herzens. Tiefe Gespräche und fabelhafter veganer Brunch im DAR mit Valentina zu Ehren ihres morgigen Namenstags. Unser halbstarker Sonnenkönig verkündet derweil jeder Nachbarskatze stolz, dass sie die Terrasse nun nicht mehr betreten dürfe, da es sich um sein Reich handle. Solch dreiste Forderungen sowohl zu stellen als auch durchzusetzen, ist natürlich einfacher, wenn man zwei aufmerksame, sprungbereite und muskelbepackte graue Tiger im Rücken hat. Weder der Katzengott noch die Mondin würden nämlich zulassen, dass jemand dem kleinen Monarchen das knochige Ärschlein versohlt. Er weiss das, ich weiss das und ganz gewiss jede Katze, der seine Ansage gilt.
Ich sauge das farbige Leben dieser Tage fröhlich auf und wünsche euch dasselbe.
Ich sitze hier vor dem Computer und kaue gedankenverloren auf meinem Humus-Gemüse Sandwich herum. Keine Ahnung, wo ich mit dem Erzählen beginnen soll. Kann ich doch selber noch nicht fassen, was geschehen ist. Aber here we go: 2019 zogen wir aus einem Haus mit freundlichen Nachbarn und einer wunderbaren Dachterrasse, weil es verkauft wurde und saniert werden sollte. Zum Glück wussten wir damals nicht, dass wir mit diesem Auszug den Hausfrieden und das sich zu Hause wohl und geborgen fühlen, für beinahe vier Jahre an den Nagel hängen würden. Ich will hier die Details nachbarschaftlichen Irrsinns, den wir in dieser Zeit erlebt haben, gar nicht erörtern. Über ein Jahr lang zog sich unsere Suche nach einem Daheim, wo wir endlich wieder ankommen, ausatmen und einfach sein können. Eine zermürbende Odyssee, in der wir all unsere Wochenenden mit Hausbesichtigungen verbrachten und die Hoffnung, dass überhaupt existiert, was wir suchen, schwand. Am Samstag dann kamen wir an einen Ort, der auf den Fotos nicht unbedingt vielversprechend wirkte, auf den ich mich aber unerklärlicherweise freute. Alles dort war einfach und klar. Man bekommt genau, was man sieht, kein Gewäsch. Der Vermieter und seine zwei Katzen in Suryas Alter waren uns gleich sympathisch und wir wussten, dass wir da gerne mit ihnen wohnen würden. Wir tranken Kaffee im Garten und führten entwaffnend ehrliche Gespräche über Herzensbruch. Wir sagten: «Wir möchten hier leben» und er erwiderte: «Ich hab ein super Gefühl bei euch beiden, aber ich zeig die Wohnung noch anderen. Ich melde mich nächste Woche.» Wir verabschiedeten uns und besuchten noch ein Brockenhaus in der Nähe. Als ich eintrat, sprach ich ein Stossgebet: «Wenn dies der Ort ist, um den ich schon so lange bitte und er meiner ganzen Familie zum allerhöchsten Wohl dient, dann vertraue ich darauf, dass ihr ihn uns zuspielt. Danke.» Eine Minute später, ich kramte gerade in einem Stapel Fasnachtskostüme, klingelte es in der Jackentasche des Löwen. Es war der Vermieter: «Ihr habt die Wohnung. Ich werde die Besichtigungstermine der andern Interessierten absagen. Es wär nicht fair, wenn sie kommen und sich Hoffnungen machen. Ich würde eh euch wählen, es ist klar.» Während ich das tippe, habe ich Tränen in den Augen. Wie schon geschrieben, Worte reichen nicht, um meine Erleichterung auszudrücken. Oder die Dankbarkeit über den Beginn einer neuen Ära. Projekt Sirius tritt in Manifestation.
Egal wie entmutigt, müde oder mürbe ihr seid: Gebt eure Träume nicht auf, schiesslich habt ihr sie aus einem Grund.
Neulich brachte ich einen vergessen gegangenen Brief zur Post, welchen ich bereits in der Altjahreswoche hätte einwerfen sollen. Ich deponierte ihn auf der Schalterablage und wühlte in meiner Tasche nach einem Abholschein. Als ich ihn gefunden hatte und aufsah, durchsuchte die Frau hinter dem Tresen ihrerseits einen Stapel Briefmarken. Ich schaute eine Weile zu und fragte dann: «Sind die 1.10 Marken alle?» «Nein nein», murmelte sie, « das ist so ein schöner Brief, da soll eine unserer Winter-Spezial-Marken drauf». Schliesslich drehte sie sich zu ihrem Schalternachbarn und bat ihn, nachzusehen, ob er noch welche habe. Er hatte und reichte sie seiner Kollegin. Sie klebte eine auf mein Kuvert, streckte es mir dann triumphierend entgegen und rief: «Sehen sie? Das rundet die Sache doch erst ab!» In der Tat. Ich grinste über alle Backen und bedankte mich herzlich für ihren Einsatz. Mein Herz begann vor Freude und Begeisterung zu glühen. Ich denke, das ist ein gutes Beispiel dafür, was der Volksmund «Sich über die kleinen Dinge des Lebens freuen» nennt und bis vor Kurzem habe ich dies auch getan. Aber das ist falsch. Was ist klein daran, wenn jemand extra Aufwand betreibt, damit ein Brief, mit dem diese Person nichts zu tun hat, perfekt aussieht? Was ist klein daran, wenn jemand aufmerksam ist und ein Auge fürs Detail hat? Was ist klein daran, sich zu kümmern und Dinge für andere besser zu machen? Was ist klein an Anteilnahme und Freundlichkeit? Gar nichts, ganz im Gegenteil! Sie sind die wertvollste Währung, welche wir haben. Menschen, welche sich um Details kümmern, kümmern sich in allen Angelegenheiten. Und wenn wir solche Dinge als klein bezeichnen, was ist dann ein grosses Ding? Und wer entscheidet das? Ist ein grosses Ding etwa, zwanzig Leute unter einer Lawine hervorzuziehen? Wenn wir solche Massstäbe ansetzen wollen, dann Spoiler: Die meisten von uns werden nie etwas Grosses leisten. Wenn eine Person in ihrem Leben an dem Punkt ist, wo es Aufwand kostet, sich über den Morgenkaffee zu freuen und sie es trotzdem schafft, dann ist das gigantisch. Also lasst uns diese Dinge nicht länger schubladisieren. Nennen wir sie doch einfach Leben. Wir alle haben jeden Tag die Möglichkeit, durch Aufmerksamkeit, Freundlichkeit und Mitgefühl diese Welt für all unsere Mitwesen besser zu machen. Lasst uns gemeinsam Berge versetzen.
Eine achtsame Woche wünsche ich euch. Ich verlasse mich darauf, dass ihr euer Bestes gebt.
Vegane saure Katzen von Beauty Sweeties, Veganes Laugenbrezenrezept: Zucker&Jagdwurst.
Neulich am See konkretisierte sich die Idee zu einem Projekt in mir, welches in der einen oder andern Form schon seit geraumer Zeit in meinem Kopf herumgeistert. Obwohl ich noch jetzt nicht weiss, wohin es genau führt, beschloss ich diesmal, Nägel mit Köpfen zu machen und erzählte meiner Kreativschwester Carla davon. Sie war sofort an Bord. Carla und ich kennen uns schon wirklich lange, standen gemeinsam auf der Bühne, teilten ein Atelier und haben viele Fotoabenteuer und Ausstellungen hinter uns. Die Fotoarbeit beinhaltete auf Bäume klettern, in Sommerkleidchen in Schneestürmen und in Lingerie im Schnee posieren und dabei gelegentlich in einen halb gefrorenen Bach fallen. Unsere letzte Kollaboration liegt sicher über zehn Jahre zurück, aber jedes Mal, wenn sich unsere kreativen Funken treffen, lodert ein Feuer hell auf, immun gegen Raum und Zeit. Die perfekte Balance zwischen Geben und Nehmen, offenen Herzen und absolutes Vertrauen in das Gegenüber. Wir sind uns völlig bewusst, wie speziell eine solche Fusion ist und schätzen sie sehr. Quasi der heilige Gral im Bereich kreativer Zusammenarbeit. Im Rahmen dieses Projektes, welches voraussichtlich ein Jahr dauern wird, ist Carla die erste von vielen Gastfotograf*innen. Es ist noch zu früh, euch etwas Konkretes darüber zu erzählen, aber so viel verrate ich: Es ist eine Ode an Nixen im Speziellen und die Wesen des Wassers generell. Die Fotos sind Outtakes von unserem Fotoshooting letzten Dienstag. Wie so oft, tobte ein Schneesturm, als wir zusammen arbeiteten und wir würden es gar nicht anders haben wollen. Diese Bilder unterscheiden sich stark von denen, welche ich verwenden werde, aber ich mag sie. Darum teile ich sie mit euch, denn sie verdienen ein wenig Beachtung, bevor sie auf ewig in der dunklen Gruft eines Archives verschwinden.
Ich wünsche euch eine frohe Woche und wenn es schneit, ihr Lieben, dann öffnet euch dieser Magie und tanzt mit den Flocken.
Outfitdetails: Handgemachtes und besticktes 60s Kleid: Vintage aus dem Brocki, vegane Mütze: Ile aiye, alter indischer Halsschmuck: Cosmic Norbu und Ethnic Adornment, Stulpen: Brocki, Schuhe: vegane Docs.
Nehmen was ist, reinigen, reparieren, Kaputtes entfernen und neues Leben einhauchen. Das ist in einem Satz zusammengefasst, was ich sowohl in meiner Heil- als auch meiner Kreativarbeit tue. Bei Letzterer brauche ich manchmal eine Pause vom Medium Papier und dann zieht es mich unweigerlich zu Metall und Textilien. Die Brockenhausgötter haben es in letzter Zeit gut gemeint und mir alte Schlüssellochbeschläge und einen Zierlöwen beschert. Es scheint mir offensichtlich, dass diese schönen Gussformen in Zukunft Ohrläppchen zieren wollen. Der Löwe wird Teil eines Kopfschmuckes , dafür habe ich allerdings noch nicht alle Teile zusammen. Wenn mensch mit gebrauchten Materialien arbeitet, braucht’s eine zünftige Portion Geduld. Falls ihr vorhabt, so zu gestalten, empfehle ich, legt euch ein gutes Archiv an. Denn eine Idee haben, dann ins Brockenhaus rennen und hoffen, dass ihr gleich alles findet, klappt nur in seltenen Fällen und führt in der Regel zu Frust und halbgaren Kompromissen. Das Gleiche gilt übrigens für Kleider: Falls ihr ein wohlkuratiertes Outfit seht und erfahrt, dass es aus dem Brockenhaus stammt, wäre es naiv zu denken, die Person habe es bei einem einzigen Besuch erstanden. Nein, diese Dinge brauchen Zeit und Hingabe. Slow Living im besten Sinne. Hier ein paar Tipps von der alten Häsin, die ich auf dem Gebiet bin: 1. Werdet euch darüber klar, WOFÜR ihr ein Archiv anlegen wollt. 2. Plant regelmässig Besuche in Brockenhäusern und auf Flohmärkten ein. 3. Nehmt nicht alles mit, was euch inspiriert, sonst müsst ihr bald eine Lagerhalle mieten. Nur Dinge, die euch dermassen begeistern, dass ihr euch gleich mehrere Verwendungszwecke dafür vorstellen könnt, dürfen mitkommen. Hier macht Übung die Meister*in. 4. Qualitätskontrolle: Flecken, Geruch, Risse, Rost, sonstige Schäden? Einiges davon ist zu beheben, anderes ein No-Go. 5. Budget veranschlagen und einhalten. 6. Aufmerksam sein. Tolle Schätze liegen oft in Gratiskisten oder im Sperrmüll am Strassenrand. Sich nie zu schade sein, ein bisschen zu wühlen. 7. Informiert Freunde, Familie und Bekannte darüber, was ihr sucht/sammelt. Ich werde von allen Seiten mit Collagenmaterial versorgt.
Manchmal müsst ihr das Risiko eingehen und ein Objekt mitnehmen, von dem ihr nicht auf den ersten Blick entscheiden könnt, ob es zu retten ist oder nicht. Das Stück Chain Maille im Bild oben habe ich vor etwa zwei Jahren zerlumpt und zerlöchert adoptiert, ohne zu wissen, ob ich es restaurieren kann. Aber Chain Maille ist aus meiner Sicht eines der wunderbarsten Gebilde schlechthin. Wie das flüssige Metall fällt und Licht einfängt, ist beispiellos. So ist es denn auch keine Überraschung, dass ich mir ohne zu zögern ein Kleid von Grossmeister Paco Rabanne wünschen würde, wenn die High Fashion Fee an meine Türe klopfte. Es hat genau die Länge eines Spielfilms gedauert, die Ringlein und Nieten auseinander zu nehmen und neu zu dem Stück, welches ihr oben seht, zu fügen. Ein Triumph! Was ich nun daraus mache, ist noch nicht gewiss, aber soviel verrate ich: Die Kettenmasken aus Warrior Nun (Netflix) haben es mir sehr angetan.
Ich wünsche euch eine kreative Woche. Tragt euch und Mutter Erde Sorge.
there are people waiting to meet you. people waiting to love you. there are places that stand still until you’ve stepped foot in them. something really beautiful could happen for you in the morning. there is so much waiting for your arrival. arrive there. — Brianna Pastor
Hallo und Willkommen im neuen Jahr ihr Lieben! Wie waren eure Festtage? Ich hatte das unverschämte Glück, ein paar Tage bei der lieben Valentina auf dem Hof Narr zu verbringen und mitzuhelfen. Misten, füttern, putzen und viele Freundschaften schliessen. Zum Beispiel mit Charly, pure Liebe inkarniert in einem Ziegenkörper. Auf dem Bild oben seht ihr ihn zuvorderst, wie er wissend in die Kamera lächelt. Er überschüttet alle, die ihn lassen, mit bedingungsloser Liebe. Selbst wenn mensch mistet, lehnt sich dieser sanfte Riese mit vollem Gewicht an einen, um keinen möglichen Kuschelmoment zu versäumen. Aus Rosalie mit den allerschönsten Augen ist mittlerweile eine elegante junge Schweinedame geworden. Das Highlight war sicher meine Begegnung mit Kaela. Ich stand im Paddock bei den Eseln, welche meine Flirtversuche entschieden ablehnten, als die Stute herbeikam und sich neben mich hinlegte. Es war eine klare Aufforderung zur Heilung an mich und ich machte mich sogleich ans Werk. In kurzer Zeit liess das Pferd unendlich viel Schmerz los, welchen es seit sehr vielen Jahren mit sich trug. Unter anderem den Verlust ihres Sohnes und nicht zu wissen, was aus ihm geworden ist. Während der ganzen Energieübertragung blinzelte sie und ihre Unterlippe bebte: das Äquivalent zu menschlichem Weinen. Gegen Ende der Behandlung kamen andere Ponys und Pferde herbei und stellten sich schützend um Kaela herum. Als sie entschied, dass unsere Arbeit getan sei, wälzte sie sich auf dem Boden, um sich zu erden, stand auf und trottete ruhig in den Stall, um am Stroh zu nibbeln. Ich war unglaublich gerührt und geehrt, dass sie mir die Lösung dieser Traumata anvertraut hat und mein Herz glüht, wenn ich daran zurückdenke. Dass sich ein Pferd in offenem Raum neben einen hinlegt, ist generell unwahrscheinlich und im Falle einer ihm unbekannten Person grenzt es an ein Wunder. Allerdings könnte es kein Beispiel geben, das meine Arbeit besser erklärt. Nichtmenschliche Tiere, welche Heilung von mir wollen, erkennen mich stets und fordern sie ein. Sie sind unglaublich feinfühlig und kommen mit offenem Herzen. Die Dauer einer energetischen Behandlung liegt bei ihnen. Genau wie Kaela wissen sie nämlich alle genau, wann sie genug haben. Das ist das Prinzip des freien Willens. Ich behandle kein Tier, weil sein Mensch es entschieden hat oder eines, das angeleint ist. Sie allein entscheiden, ob und wie lange sie mit mir arbeiten möchten. Traumaheilung basiert bei allen Wesen auf gegenseitigem Respekt und passiert in Herzensverbindung und auf Augenhöhe. Für mich hat sich gegen Ende des letzten Jahres abgezeichnet, dass ich vermehrt mit Tieren statt Menschen arbeiten möchte. Die Begegnung mit Kaela war eine schöne Bestätigung, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Ich freue mich, 2023 meinem Herzen zu folgen und mich überraschen zu lassen, was für tolle Begegnungen und Möglichkeiten dieser Pfad für mich bereit hält.
Eigentlich wollte ich euch etwas über Einhörner erzählen. Dann berichtete mir die erste Nachricht des Tages über den Tod eines geliebten Wesens. Und plötzlich rücken meine Einhorngedanken in weite Ferne.
Ich möchte mich aus tiefstem Herzen bei allen bedanken, die ihr hier regelmässig vorbeikommt und diesem Universum einen Besuch abstattet. Dieser Ort wurde für euch geschaffen und ich hoffe, ihr findet hier stets Freude, Inspiration und lest, was ihr gerade hören müsst. Mögen eure Festtage warm, nährend, fröhlich, friedlich und besinnlich sein.
In Vorfreude, euch hier wieder zu treffen, blicke ich auf die Neujahrswoche. Bis dahin lade ich euch in schottischer Tradition ein, das Glas zu erheben und den Verstorbenen des vergangenen Jahres zu gedenken for Auld Lang Syne.
Am Samstag zog ich aus, um im Wald durch den Schnee zu tollen und wider Erwarten war ich dort ganz alleine. Ein Winterwunderland nur für mich. Herrlich! Am Sonntag sassen der Löwe und ich dann dick eingepackt ans Seeufer, teilten uns eine Portion Pommes und liessen die Sonne unsere Gesichter kitzeln. Wunderbar! Ich nutzte die Zeit aber auch, mein Jahr Revue passieren zu lassen. Für mich persönlich war es ziemlich heftig. Allerdings habe ich mich allem gestellt, was dieser Schulschläger von einem Jahr mir in den Weg geworfen hat. Anstrengende Zeiten. Im Endeffekt kann ich sagen, ich bin aus tiefstem Herzen dankbar, durfte ich so vieles transformieren und gehe gestärkt daraus hervor. Ich habe für euch zweiundzwanzig Fragen für einen Jahresrückblick zusammengestellt. Viel Spass damit.
★ Wenn ein Song dein 2022 beschreiben würde, welcher wäre am passendsten? ★ Bist du dir treu geblieben? ★ Welche ersten Male hast du in diesem Jahr erlebt? ★ Möchtest du dich bei jemandem für etwas entschuldigen? ★ Wer oder was hat dich am meisten inspiriert? ★ Wie/wo/wann bist du über dich hinausgewachsen? ★ Bereust du etwas? Vergibst du dir dafür? ★ Welchen Triumph konntest du feiern? ★ Welche Niederlage musstest du hinnehmen? ★ Welches sind 2022 deine Lieblingsorte? ★ Woran denkst du am liebsten zurück? ★ Wofür hast du dich am meisten eingesetzt? ★ Wen oder was hast du losgelassen? ★ Worüber hast du dich am meisten gefreut? ★ Wie oft hast du in diesem Jahr getanzt? ★ Was war deine grösste Herausforderung? ★ Was hat in diesem Jahr an Wichtigkeit gewonnen für dich? ★ Was hat daran verloren? ★ Worüber musst du rückblickend am meisten lachen? ★ Was ist deine grösste Erkenntnis? ★ Wie gedenkst du sie zu nutzen im neuen Jahr? ★ Hast du dich schon bei dir bedankt, dafür, dass du als Mensch dein bestes gegeben hast, um durch dieses Jahr zu navigieren?
Das Blühen in meinem Gärtlein ist kein bisschen leise geworden. Im Gegenteil: Nie habe ich die Kapuzinerkresse so kapriziös wilde Ranken treiben sehen, während sich ihre leuchtenden Gesichter trotzig dem trüben Licht entgegenstrecken. Kleine Altare und grosse Gebete. Heisses Ingwer-Zitronenwasser. Nächte, angefüllt mit Fernheilungen. Tage, angefüllt mit Zuhören und die Hand reichen, wenn Menschen aufgeben wollen und den Sinn nicht mehr erkennen. Schwäne, die lautlos über das gläserne Wasser gleiten. Grinsen an der Ampel, als ich höre, wie ein Kind seinem Vater erklärt, es wünsche sich einen ferngesteuerten Hai zu Weihnacht. Mich durch einen Stapel durchzogener Fantasy-Bücher lesen.
In dieser Zeit, in der die Negativität sich in vielerlei Form der Welt bemächtigt, scheint es so einfach, sich in diesen kollektiven Strudel aus Angst, Aggression und Aufgeben gleiten zu lassen. Aber ich sehe Schönheit. Jeden Tag überall. Egal wie klein, meinem Auge entgeht sie nicht. Wo Schönheit ist, gibt es Licht. Und wo Licht ist, ist alles möglich. Ich bin hierher gekommen, um den Blick derer, die es wünschen, wieder auf die Schönheit und das Licht zu lenken. Was zu tun, bist du hergekommen?
Möge euch die Schönheit Anker sein, wenn die Dunkelheit euch zu verschlingen droht. Wenn ihr dennoch fallt, nehmt bitte Hilfe in Anspruch. Denn auch wenn ihr das nicht mehr glauben könnt, der nächste Sonnenaufgang kommt bestimmt und das Leben ist weit davon entfernt, fertig mit euch zu sein.
Ich wünsche euch eine gesegnete Woche.
Besticktes Marienkissen: Brocki, prismatischer Lotus: Cachet, vegane Pulswärmer (uralt) von GPyoga, Buch: The Cat Who Saved Books von Sosuke Natsukawa, Picador Verlag.
Dies ist nicht etwa der Name einer neuen Band oder eines neuen Westerns, sondern schlicht der Titel des zweiten Teils der Katze des Monats im November.
Als ich ihn getroffen habe, war er noch keine vier Monate alt, brauchte aber bereits dringend einen Neustart. Wie viele andere Kitten wurde der wuschelige rotblonde Kater auf einem Bauernhof geboren, wo er absolut unerwünscht war und auf eine Pflegestelle gebracht wurde. Wegen seines schwächelnden Immunsystems lernte er Menschen als Wesen kennen, die ihn ab und an packen, um ihn zu zwingen, Medizin zu schlucken. Als wir uns trafen, hatte er die Hoffnung, dass das Leben auch wunderbar sein kann, beinahe aufgegeben. Er machte sich ganz klein, denn wenn ihn niemand sieht, kann ihn schliesslich auch niemand packen. Zuerst gab ich ihm einen Namen, welcher der strahlenden Persönlichkeit, die ich in seinen abgelöschten, beinahe transparenten Augen erkannte, entsprach: Surya, nach der Sonne und ihrem Gott im alten Indien. Unterwegs krabbelte er aus der Transportbox, schmiegte sich in meinen Arm und schaute dem Löwen laut schnurrend beim Autofahren zu. So halten wir das seither jedes Mal, wenn wir zur Tierärztin fahren. Angekommen rannte er auf Henry zu und schlang ihm seine Ärmchen miauend um den Hals. Der verdatterte Katzengott, welcher ein perfekter Papa ist, hat den Kleinen sofort unter seine Fittiche genommen. Moonshine, welche sich gerne mit allem mehr Zeit lässt, fand den Kleinen, der soviel Ausdauer beim Spielen hat wie sie von Anfang an cool. Auferlegte ihm aber gleich zu Beginn einen sehr spezifischen Verhaltenskodex: Spielen: ja. Nassfutter aus demselben Teller essen: ja. Trockenfutter aus demselben Teller essen: nein. Anfassen: nie! Dass sie ihren geliebten Henry nun teilen muss, fand sie zuerst eine Herausforderung, aber mittlerweile haben sich die drei zu einem harmonischen Trio gefügt und Moonshine anfassen und sogar mit ihr kuscheln, ist nun erlaubt. Trockenfutter wird immer tabu sein, schätze ich. So weit alles prima. Allerdings brechen bei dem Kleinen, der sich zwischenzeitlich ganz schön gestreckt hat, zu einem schlaksigen Teenie Boy geworden ist und schon stolze drei Kilo wiegt, die Hormone durch. Dieses Pubertier springt die geduldigen Grossen nonstop an und macht aus den beiden Zen-Tigern ruckzuck die genervten Zwei. Zum Glück nicht mehr lange, denn nächste Woche wird Surya kastriert. Was sein Immunsystem betrifft: Daran arbeiten wir unermüdlich, allerdings meint die Tierärztin, es könne schon ein paar Monate dauern, bis wir es aufgebaut haben. Mal sehen. Eines kann ich euch sagen: Lebenslust und -wille lodern hell in diesem stolzen rotgoldenen Sonnenkind. Danke, dass wir deine Familie sein dürfen, lieber Surya! Danke, dass du uns dein Vertrauen und deine Liebe so bedingungslos schenkst. Dass wir genau auf dich gewartet haben, merkten wir erst, als du schon da warst.
Zeit für eine Geschichte aus dem antiken Griechenland. Der Gott Apollon schenkte seinem geliebten Orpheus eine herrliche Lyra. Orpheus, ein begnadeter Klangmeister, freute sich sehr über dieses Geschenk und setzte sich intensiv damit auseinander. Bald schon fand er Mittel und Wege, das Instrument weiterzuentwickeln und schuf ein so mächtiges Klangwerkzeug, dass es ihm möglich war, unversehrt durch die Unterwelt zu reisen und seine Eurydike zurück ins Reich der Lebenden zu führen. Was wird uns hier auf alchemischer Ebene erzählt? Es ist die Geschichte der Selbstmeisterung. Apollon steht hier für die höhere oder himmlische Seele, Ba genannt im alten Ägypten. Die Lyra verkörpert den Götterfunken, das uns innewohnende göttliche Potenzial. Orpheus ist also ein Mensch mit unendlich vielen Möglichkeiten. Er hätte sich aber auch einfach mit der geschenkten Lyra zufrieden geben können, schliesslich war sie schon zu Beginn ein wunderbares Instrument. Allerdings beschloss er, über sich hinauszuwachsen und das ihm mitgegebene Potenzial voll auszuschöpfen. Er hat sich für die eigene komplette Transformation und Selbstmeisterung entschieden. Dass er dies erreicht hat, erzählt der Teil, in dem er durch die Unterwelt gereist und ins Leben zurückgekehrt ist. Die Meisterschaft im Tod wird oft als die letzte Stufe der vollständigen Erleuchtung dargestellt, weil dadurch der Inkarnationszyklus durchbrochen wird.
Wie es so schön heisst, die Menschen, welche einen spirituellen Weg einschlagen sind unzählige, aber die Eingeweihten, welche ihn zu ende gehen, sind an den Fingern abzuzählen. Fakt ist aber, es ist das Geburtsrecht jedes einzelnen Menschen, ihn zu beschreiten. Die Frage ist also: wie weit wirst du reisen?
Es kommt mir vor, als würde ich durch die stillen Nebel dieser Tage in andere Welten entgleiten. Ich bin der geistigen Welt (wie oft) sehr viel näher als der menschlichen. Höre zu, lerne, erfahre vieles über alte Mysterien und integriere dieses Wissen in mein Sein. Schaue mir Vergangenheit und Zukunft an. Die Aussenwelt scheint in die Ferne gerückt. In solchen Zeiten gibt es kaum etwas zu erzählen, denn sie sind nicht zum Teilen da. Folglich gibt es keine neuen Collagen und die obige Abendstimmung ist das einzige Bild, welches ich aufgenommen habe.
Ich wünsche euch, dass ihr eure Zyklen ehrt und dem Ruf eurer Seele stets folgt. In unserer Gesellschaft scheint die Zeit, sich ein wenig von der Aussenwelt zurückzuziehen und sich dem eigenen Innenleben zu widmen, stets ungünstig. In Wahrheit gibt es nur Angst vor dem Alleinsein mit sich selber und die Prägung falscher Prioritäten.
Ich wünsche euch, dass ihr in dieser Woche in Einklang mit eurer höheren Seele seid.
Wenn das Universum uns grosse Weise ins Leben schickt, so tut es dies meist unauffällig, beiläufig und leise. Denn es gibt Lektionen, die uns Menschen schlicht kalt erwischen müssen, um die gewünschte Wirkung zu erzielen. Wenn so ein Lehrer euer Leben betreten und wieder verlassen hat, so bebt ein Nachhall durch eure Existenz, als hätte ein Komet eingeschlagen. Ein Wesen, das diese Wirkung immer noch auf mich ausübt, geriet scheinbar wie Beifang in mein Leben. Es war nämlich ihr Bruder Henry, der mich gerufen hatte. Eine ganze Weile war mir nicht klar, warum dieses winzige, arg traumatisierte und untergewichtige Katzenmädchen mit glänzend schwarzem Fell bei uns gelandet war. Und doch wusste ich in dem Moment, als ich sie sah, was sie war und nannte sie augenblicklich Sirius. Wie ein Spiegel aus Obsidian reflektierte diese Sphinx schonungslos von Anfang an alles, was ich bin, von meinen grössten Tugenden bis hin zu meinen Unzulänglichkeiten, Unsicherheiten und Ängsten. Unsere Beziehung war nicht immer einfach und doch waren wir einander in tiefer Liebe ergeben. Vor allem aber brach mir diese Wunderkatze immer wieder das Herz. Ich sah in ihrem von Menschen verursachten Trauma und Schmerz den Schmerz aller Wesen dieser Welt. Durch die Risse in meinem Herzen rieselte das Licht von Mitgefühl und Liebe in nie gekannter Tiefe für sie alle. Der Samen, dass ich dereinst einen Ort des Friedens für Tiere und Menschen, welche Heilung brauchen, schaffen möchte, war gepflanzt. Am Freitag wird es zwei Jahre her sein, seit unser geliebter Stern weitergezogen ist und es vergeht keine Nacht, in der ich diese komplizierte Katze nicht vermisse. Aber ihr Wirken und ihre Inspiration gedeihen weiter in mir.
Das Sämlein hat seine Hülle gesprengt und beginnt zart, ach so zart zu keimen: der Löwe und ich haben angefangen, nach einem geeigneten Ort für dieses Unternehmen Ausschau zu halten und nehmen die nötigen Änderungen in unseren Leben vor, um diesen Traum zu verwirklichen. Der kleine Surya ist das erste Wesen, welches wir in diesem Rahmen aufgenommen haben. Projekt Sirius hat begonnen.
In der nördlichen Hemisphäre beginnen die Tage der Toten. Halloween, Samhain, Allerheiligen oder Dìa de Muertos, um einige aus verschiedenen Traditionen zu nennen. Aber was heisst das genau und wie begeht und nutzt mensch diese Phase am besten? In dieser Zeit steht das Portal zu anderen Ebenen offen und die göttliche Weiblichkeit lädt uns ein, im dunklen und feuchten Humus unserer Seele zu wühlen. Alles abgestorbene und faulige daraus zu entfernen, ihn zu düngen und bereit für die Ruhephase zu machen, damit die Sämlein geborgen schlummern und im Frühling aus ihrer zu klein gewordenen Hülse bersten und in voller Kraft gedeihen können. Der Frühling und das Licht stehen im Zeichen der göttlichen Männlichkeit, und dieses Portal steht aktuellerweise in der südlichen Hemisphäre weit offen. Für eine kurze Weile halten sich spirituell gesehen Dunkelheit und Licht, Weiblichkeit und Männlichkeit absolute Balance. Perfektes Yin und Yang. Wunderschön. Aber zurück zu uns nördlichen Erdwühlern: Was haben unsere Verstorbenen damit zu tun? Nun, nur weil eine Person ihren irdischen Körper verlassen hat, heisst das noch lange nicht, dass unsere gemeinsame Geschichte zu Ende ist. Das ist in dualem Sinne zu verstehen und wie ihr damit umgeht, liegt an euch. Zum einen haben eure Vorfahren unglaublich viele Schätze gesammelt in Form von Wissen, Können und Fähigkeiten und diese sind euch jederzeit zugänglich. Und glaubt mir, nichts würde sie glücklicher machen als zu sehen, wie ihr all das, wofür sie gearbeitet haben, zu eurem Wohle nutzt. Zum andern haben euch einige von euren Ahnen möglicherweise toxisches Erbe hinterlassen: Familiengeheimnisse oder vielleicht haben sie euch (oder ihr ihnen) zu Lebzeiten unrecht getan und die Möglichkeit, dies zu klären, ergab sich nicht mehr. Genau wie im glücklichen Fall das Schätzebergen jederzeit möglich ist, so ist es auch im Fall von toxischem Erbe nie zu spät, dieses zu transformieren und erlösen. Denn so wie das eine euren Boden energetisch nährt und euer Wachstum fördert, so schlingt sich Letzteres um eure Knöchel wie eine faulige Wurzel und vereitelt euer Vorankommen, ohne dass ihr je bewusst sagen könntet, woran das liegt. Es ist möglich, dass ihr beides mühelos selber lösen könnt und wenn nicht, empfehle ich euch, fähige Heilerinnen aufzusuchen. Eine davon bin ich. Zur Ehre der Verstorbenen stelle ich mich in diesem Jahr als liebevolle Kommunikatorin zwischen den Welten zur Verfügung. Vom 1.-13. November gebe ich exklusiv und mit viel Freude Jenseitskontakte für all die Menschen, welche sich ein Treffen mit ihren Verstorbenen wünschen. Gerne begleite ich euch dabei, Unausgesprochenes zu klären, damit Heilung und Frieden Raum in der Ahnenreihe nehmen dürfen. Wer sich für freie Termine und Preise interessiert, schreibt mir eine E-Mail an patricia@sphinxenherz.ch Das Angebot gilt nur für diese zwei Wochen und es hat Sitzungsplätze, solange es hat. Ausser auf dem Blog mache ich dafür keine Werbung, aber ihr dürft die Info herzlich gerne mit Menschen teilen, die sich einen Kontakt wünschen. Auch dieser Raum hier ist in dieser Zeit dem Jenseits gewidmet. Segensreiche Zeit wünsche ich euch und dass ihr sie weise nutzt.
Der Oktober war so weit ein ziemlich wilder Ritt und es wär schon möglich, dass mir zwischenzeitlich zwei Paar Arme mehr gewachsen sind, um alles zu jonglieren. Unter anderem haben wir den selig lächelnden Katzenbuben im zweiten Bild in unsere Familie aufgenommen und ja, ihr werdet alles über den kleinen Surya erfahren. Trotzdem blieben leider keine Hände frei, um hier einen Eintrag zu tippen. Auch jetzt bin ich nur kurz hier, um Hallo zu sagen und zu fragen: Wie geht es euch? Ich hoffe, ihr navigiert zuversichtlich durch die turbulenten Gewässer unserer Zeit und bezweifle keine Sekunde, dass ihr euer Bestes gebt! In mir brodeln schon viele Ideen, wie ich euch hier im November Motivation, Mut und Freude bringen und ab und an ein Lächeln aufs Gesicht zaubern kann.
In der Zwischenzeit lade ich alle, welche Halloween gerne mögen und letztes Jahr diesen Raum noch nicht kannten, ein, im Oktoberarchiv 2021 zu stöbern. Dort habe ich am Pyramidenfreitag jede Woche eine koreanische Serie oder einen Film zum Thema Dies- und Jenseits vorgestellt und leckere vegane Snacks dazu empfohlen. Sowohl Grusel als auch spirituelle Tiefgründigkeit garantiert.
Ich wünsche euch von Herzen eine tolle Woche und wir treffen uns hier an All Hallows Eve.
Ich war heute auf dem Weg ins Atelier, tief in Gedanken versunken, den Blick auf die bleischweren Wolken gerichtet. Da wurde mir gesagt, ich solle meine Kamera auspacken. Ich blieb augenblicklich stehen, stellte die Tasche auf den Boden und kramte den Apparat hervor, während ich die Gegend nach einem interessanten Motiv abscannte. Ohne Erfolg. Als ich aufstand und mich umdrehte, traf es mich wie ein Pfeil ins Herz: auf einem Laubhaufen schlief friedlich eine grau getigerte Katze, während daneben auf der Strasse die Autos laut vorbei brausten. Im Auge des Sturms liegen Ruhe und Kraft. Genau die Botschaft, welche ich heute brauchte. Bevor ich das Bild allerdings festhalten konnte, stand der Kater auf und kam mit verschlafenem Blick auf mich zu, um seinen Gast zu begrüssen. Er freute sich, dass ich da war, strich mir um die Beine, forderte Streicheleinheiten und hatte so manches zu erzählen. In seinen türkisblauen Augen leuchtete das Licht von Atlantis. So teilten wir einen Moment liebevollen Austausches, bevor ich mich bedankte, ihn segnete und wir beide unserer Wege zogen.
Jeden Tag gibt sich das Universum unglaublich viel Mühe, uns Botschaften der Liebe, des Trostes, der Ermutigung und Freude zukommen zu lassen. Uns allen. Für jeden Menschen genau so, wie es für ihn am besten verständlich ist. Alles, was wir tun müssen, ist hinschauen und zuhören. Wenn wir dies nicht tun, gibt uns die kosmische Liebe keineswegs auf, sondern begleitet uns weiterhin und schickt uns Liebesbotschaften. Also lasst uns die Welt so lieben, wie das Universum uns liebt: Nie wollen wir aufhören, uns für ein besseres Morgen für den Planeten und alle seine Wesen einzusetzen. Gerade dann nicht, wenn wir einen Rückschlag hinnehmen mussten. Die Liebe gewinnt immer, aber sie kennt keine Eile.
Der letzte warme Sommertag ist entschwunden. Noch bestelle ich aus lauter Gewohnheit einen kalten Kaffee, nur um nach zwei Schlucken schaudernd zu wünschen, ich hätte die heisse Variante geordert. Die Tage sind arbeitsintensiv und goldener Sonnenschein tanzt Ringelreihen mit ausgedehnten Regengüssen, während kalte Herbstwinde rauflustig an den Bäumen zerren. Doch deren Blattwerk ist für die Jahreszeit bemerkenswert grün und sie behalten es stolz auf ihren Häuptern. Als wollten sie das Leben, welches ihnen der harte Sommer so schwer gemacht hat, noch länger feiern und bis zum letzten Quäntchen auskosten. Wer könnte es ihnen verdenken? Abends tausche ich zu Hause meine Kleidung gegen einen kuscheligen Pyjama, will mich nur noch mit den Katzen in den Sessel lümmeln und den Gefährten drei Filme lang dabei zuschauen, wie sie den Ring nach Mordor tragen und sich epische Schlachten mit Orks liefern. Derweil stricke ich warme Schals aus ehemaligen PET-Flaschen. Willkommen Herbst, mein teurer Freund.
Dass ihr diese Zeit so sehr geniesst wie ich, das wünsche ich euch.
Einrichtung Bodenmatratzen: aus einem Möbelhaus, Plüschwal: ein Geschenk, gibts bei Big Stuffed, Imagine Being Loved By Me Kissen: Jennifer Merlin Scherler, Olympe – A French Sorceress Kissen: Liza Corbett, Tisch: JAM Secondhand in Solothurn (Einer der schönsten Läden der Stadt. Schaut rein, wenn ihr dort seid), grüne Tara: Lhasa in Bern, alle Lotus Kerzenhalter und Statuen: Brockenhäuser, Teppich: Geschenk aus Marokko.
Die Frage nach der Lebensaufgabe treibt viele Menschen um. Sie überlegen sich, zu welchem Zweck sie auf diese Erde gekommen sind. Wir tun das alle aus dem gleichen Grund: Die menschliche Erfahrung in einer Welt, deren planetares Format Dualität heisst, ist einzigartig. Unsere spirituelle Entwicklung wird durch das Bewohnen eines materiellen Körpers ungemein beschleunigt. Aber ist denn da nicht noch die persönliche Lebensaufgabe? Doch natürlich. Genauer gesagt handelt es sich dabei um Themen, welche ihr zu erleben/heilen/lernen beschlossen habt. Wie und wann denn? Lasst mich dies hier anhand eines äusserst vereinfachten Beispiels erklären. Sagen wir, ihr seid eine Seele und demnächst werdet ihr wieder als Mensch inkarnieren. Folglich werdet ihr in das Büro des Karmas, nennen wir es Serapis Bey, zu einem Entwurf des Seelenplanes für das kommende Leben eingeladen. Dieses Büro verfügt über alle Daten eurer bisherigen Leben und das euch zugeteilte sachbearbeitende Wesen bespricht anhand derer mit euch, was ihr in der nächsten Runde erreichen wollt. Natürlich entscheidet ihr freien Willens. Mensch kann insofern von einem Vertrag sprechen, als eure geistige Führung sich verpflichtet, euch einen Schubs in die richtige Richtung zu geben, falls ihr zu weit vom Weg abkommt. Und damit beantworte ich eine Frage, welche manche Leute quält: Nein, es ist nicht möglich, die Lebensaufgabe zu verpassen. Das Universum persönlich kümmert sich darum, dass ihr sie erfüllt. Denn sobald sie geboren wurden, schwindet das Gedenken der meisten Menschen an den Termin in diesem Büro. Wenige wissen noch um vergangene Leben oder Fragmente davon. Äusserst selten betritt jemand die Erde und erkennt lückenlos alle früheren Inkarnationen, in der tibetischen Tradition werden solche Menschen als Tulku bezeichnet.
Bei der Lebensaufgabe handelt es sich keineswegs um ein immens schwieriges Rätsel, das es zu knacken gilt. Dass sich heute so viele Menschen schwertun, liegt an zwei Faktoren. Zum einen kennen die meisten ihre wahre Natur nicht, weil sie sich so beflissen der Gesellschaft anpassen und am Aussen orientieren, dass sie weder ihrem Herzen noch ihren Bedürfnissen Beachtung schenken. Zum andern leben wir in einer dermassen geld- und konsumgeilen Kultur, dass irrtümlicherweise davon ausgegangen wird, die Lebensaufgabe müsse im beruflichen Feld liegen. Kann sie, tut es aber häufig keineswegs. Im Prinzip ist es (wie bei allen existenziellen Fragen) ungeheuer simpel: Menschen, welche einfach sie selber sind und ihrem Herzen folgen, erfüllen ihre Lebensaufgabe ganz von selber, ohne sich jemals darüber Gedanken zu machen. Sollte die Frage nach der Lebensaufgabe ein wiederkehrendes Thema sein, so ist es weise, sie als Einladung der höheren Seele zu verstehen. Lenkt eure Kraft und Aufmerksamkeit nach innen, konzentriert euch auf euer Selbst und gebt der Stimme des Herzens Raum. Als Kind wusstet ihr genau, wer ihr seid und dieses Wissen schlummert in euch, bis ihr bereit seid, euch wieder darauf zu besinnen. Eine Reise zum Selbst ist viel spannender als jede, die ihr im Aussen je unternehmen könntet.
In diesem Sinne wünsche ich euch eine unternehmungslustige Woche.
Jetzt, da die Nächte kühler sind, schlafen die Katzen wieder auf unserem Bett. Moonshine kuschelt sich zuerst ein, danach Henry. Als Nächster legt sich der Löwe hin und wenn die Schlafenszeit für mich gekommen ist, kringle ich mich auf ein noch freies Stück Matratze. Darauf bedacht, keinen der tief schlummernden Leiber, die kreuz und quer übers Bett verteilt sind, zu stören. Manchmal ist das unbequem und manchmal fröstle ich, weil ich meine Decke nicht unter den Schlafenden hervorziehen kann. Aber das ist mir egal. Ich liege da und lausche, wie Henry Dinosauriergeräusche macht und schmatzt, wenn er Position wechselt. Wie der Löwe laut und Moonshine zuweilen leise schnarcht. Vor allem aber fühle ich ihre Herzen schlagen. Vier Wesen vereint im Hier und Jetzt, wo sie sein und ihr Leben miteinander teilen wollen. Dann fliesst mein Herz über vor lauter Liebe und Dankbarkeit. Weil ich das grosse Glück habe, zu dieser wundervollen Herde zu gehören.
Liebe nimmt unendlich viele Formen an und wir alle erleben sie im Alltag sehr individuell. Ich wünsche euch, dass eure Herzen offen sind diese Woche und immer, wenn sie zu euch spricht.
Tiefe psycho-spirituelle Arbeit bringt stets grossen Wandel mit sich. Auflösung von Trauma, Loslassen und Heilung schaffen Raum für Neues. Platz für mehr von unserer wahren Natur. Nicht selten tritt dann ein anderer Seelenaspekt in den Vordergrund. Einer, der Gaben, erworbene Fähigkeiten und Weisheit aus vergangenen Leben und anderen Ebenen als Geschenk mitbringt, damit wir sie ganz im Hier und Jetzt integrieren und nutzen können. In solchen Fällen können Veränderungen, die zuerst verwirrend wirken, auf allen Ebenen geschehen. Schlafrhythmen verschieben sich, Kleidung, Farben und Formen, welche mensch eben noch mochte, scheinen plötzlich belanglos und es zieht einen zu ganz anderen Stylen hin. Beim Essen ist da diese unerklärliche Lust auf eine bestimmte Landesküche oder gewisse Lebensmittel. Musik, welche man bis anhin nur am Rande zur Kenntnis nahm, wirkt plötzlich unwiderstehlich. So bizarr dies einem scheinen mag, es gibt keinen Grund zur Sorge. Im Gegenteil: Eine neue Stufe der spirituellen Entwicklung wurde eingeläutet. Also feiert solche Veränderungen, indem ihr einfach erlebt, mitfliesst und offen seid für das, was sich euch offenbaren möchte.
Wie ich hier schon erwähnte, habe ich einen äusserst transformativen Sommer hinter mir und das Obige einmal mehr erlebt. Zum ersten Mal habe ich Lust, ein Atelier mit anderen Leuten zu teilen und tue dies nun. Es macht viel Spass. Ich hatte genug von meiner blauen Meer-Löwen-Mähne und habe mir unter dem leeren Mond den Schädel rasiert. Viele meiner Besitztümer habe ich bereits verschenkt, weggegeben oder verkauft. Ein grosser Teil meiner Kleider passt nicht mehr zu mir, weil er mein Seelenlicht nicht mehr präzise reflektiert. Ich bin dabei, meine Garderobe gründlich auszusortieren und verkaufe all diese Klamotten diesen Samstag am Flohmarkt in der Bieler Altstadt. Falls ihr gerne ein mit Liebe getragenes und sorgfältig gepflegtes Stück Regenbogen zum Anziehen adoptieren oder einfach Hallo sagen möchtet, kommt vorbei. Ich freue mich auf euch. Geniesst eure Woche.
Der heutige Artikel ist allen Katzen dieser Welt gewidmet. Mögen sie und all ihre Nachfahren reich gesegnet sein.
Das obige Bild stammt aus dem Jahr 2015 und erzählt vom allerersten Katzenkult. Es hat sowohl meinem Label als auch ein paar Jahre später diesem Blog seinen Namen gegeben. The Original Cat Cult. Was ich euch heute erzählen möchte, beginnt aber nicht mit dem ersten, sondern dem populärsten Katzenkult auf Erden.
Folgt mir ins Land am Nil. Dort lebte vor einigen Tausend Jahren eine weitentwickelte Menschenzivilisation mit grossen Plänen. Das Gestirn des Sonnenkultes stand im Zenit und in seinem Göttinnenreigen herrschte die feurige, löwengestaltige Lebensbeschützerin Sekhmet. Angezogen von den Mäusen und Ratten, welche in den grossen Kornspeichern lebten, kamen Wüstenkatzen herbei und liessen sich bei den Menschen nieder. Das Katzen- und Menschenvolk bildete eine Allianz. Bastet, katzengestaltige Göttin der Schönheit und Musik zog in den Pantheon ein. Sie ist als Sekhmets wohlwollender und sanftmütiger Dualaspekt zu verstehen. Der Katzenkult zog Kreise und die Stubentiger wurden verehrt bis in die griechisch-romanische Zeit hinein.
Weder das Katzen- noch das Menschenkollektiv hat die Zeit der Huldigung je vergessen. Auch heute noch werden die Samtpfoten verehrt. Neuste Studien zeigen, dass sie das beliebteste Haustier sind. Schön, oder? Ich möchte heute aber die Kehrseite der Medaille beleuchten. Bedingungslos war die Liebe der Menschen den Katzen gegenüber nämlich nie. So machten die Priester*innen der Bastet Tempel lukrative Geschäfte, in dem sie Katzen züchteten, um sie dann zu töten, mumifizieren und Gläubigen zu verkaufen. Es ist dabei wenig tröstlich, dass sich beim Röntgen viele dieser Mumien als leer oder mit nur einem Knöchelchen versehen erwiesen. Ob die Priester*innen ein schlechtes Gewissen hatten oder die Nachfrage das Angebot bei Weitem überstieg, bleibt im Dunkeln. Die Moral der Geschichte ist sowieso die Gleiche: Profit kommt vor Tierliebe und -wohl. Ich wünschte, diese Dissonanz zwischen Anbetung und Ermordung von Katzen wäre heute überwunden. Aber leider leben wir in einer Gesellschaft, welche einerseits alles für ihre vierbeinigen Lieblinge tut und zugleich die Augen davor verschliesst, dass Versuchslabore Katzen eigens für diesen Zweck züchten und diese Wesen dann in Experimenten grausam zu Tode gequält oder unmittelbar danach getötet werden. Wenn so viele Menschen Katzen ach so sehr lieben, warum geschieht das dann? Wenn sich alle Katzenliebhaber*innen zusammen tun würden, wären Tierversuche im Nu ein für alle Mal Geschichte. Wir befinden uns hier im digitalen Tempel des originalen Katzenkultes, darum schreibe ich über Katzen, aber in Wahrheit kann Katze hier mit einem beliebigen anderen Namen der Tiernationen ausgetauscht werden. Ich persönlich empfinde es als grosse Chance, in diesem Zeitalter hier zu sein. Wir haben die Möglichkeit, alle Verbrechen, welche die Menschen gegen andere Nationen verübt (hat), zu beenden und zu transformieren. Das fordert viel Einsatz. Aber ich bin sicher, dass alle, die nicht nur behaupten, Tiere zu lieben, sondern dies aufrichtig tun, ihn gerne leisten.
I’ve been thinking about the way, when you walk down a crowded aisle, people pull in their legs to let you by. Or how strangers still say «bless you» when someone sneezes, a leftover from the Bubonic plague. «Don’t die,» we are saying. And sometimes, when you spill lemons from your grocery bag, someone else will help you pick them up. Mostly, we don’t want to harm each other. We want to be handed our cup of coffee hot, and to say thank you to the person handing it. To smile at them and for them to smile back. For the waitress to call us honey when she sets down the bowl of soup, and for the driver in the red pick-up truck to let us pass. We have so little of each other, now. So far from tribe and fire. Only these brief moments of exchange. What if they are the true dwelling of the holy, these fleeting temples we make together when we say, «Here, have my seat,» «Go ahead — you first,» «I like your hat.» Danusha Laméris
Lebe die Güte, welche du erfahren möchtest, jeden Tag aufs Neue. Ich wünsche euch eine herzliche Woche.
Wie ein Ave Maria hat gestern Abend Regen eingesetzt und das Ende der Hitzeperiode eingeläutet. Erste sanfte Schauer, welche die Erde durchlässig machen, damit sie die stärkeren Niederschläge später in dieser Woche optimal aufnehmen kann.
Wie ist es euch ergangen letztens? Fühlt ihr die Anti-Menschen-Stimmung, die sich breitmacht? Fordern euch eure Ängste auf nie gekannte Weise heraus? Beides sind Zeichen unserer Zeit und Boten des Erwachens der Menschheit. Konfrontiert mit der Tatsache, dass das Holozän dem Anthropozän (vom Menschen verursachter Wandel im Ökosystem) gewichen ist. Die 6. Aussterbewelle hat begonnen. An dieser Stelle sei klar gesagt, dass dies nicht bedeutet, dass alle Lebensformen ausgelöscht werden, nein. Aber viele werden verschwinden und in diesem Sommer war für sensible Wesen der Stress aller Lebensformen deutlich zu spüren. Wie ein Grauen, das einem unmittelbar ans Herz fasst. Dürfen wir deswegen traurig sein und weinen? Sicher, wir sind Menschen. Ist es ok, die Menschheit dafür zu hassen? Wohl kaum. Wir sind alle Menschen und wir alle sind für alles verantwortlich. Dieser Menschenhass ist nur eine weitere Dissonanz, welche wir uns nicht leisten können und die schleunigst in eine Sackgasse führt.
Ich möchte euch an dieser Stelle daran erinnern, dass ihr alle aus freien Stücken hier seid. Ihr habt entschieden, zu genau diesem Zeitpunkt als Mensch inkarniert zugegen zu sein und eure ganz eigenen Gaben mitzubringen, um beim Aufstieg zu helfen. «Wieso hab ich dem Scheiss bloss zugestimmt?», stöhnt ihr jetzt möglicherweise. Und mit einem breiten Lächeln im Gesicht antworte ich: Weil ihr äusserst fähige, heilige Wesen seid, ausgerüstet mit allen Fähigkeiten und allem Können, dass ihr jetzt braucht. Also hört auf, zu jammern und euer Licht unter den Scheffel zu stellen. Dafür ist die Zeit abgelaufen. Stattdessen fragt euch, wie viel Prozent eures Potenzials ihr bereits lebt? Es ist Zeit, in der fünften Dimension zu erwachen. Erlaubt euch, euer einzigartiges Licht scheinen zu lassen. Ihr seid eingeladen, zu denken, was bisher noch niemand gedacht hat, denn neue Herausforderungen brauchen neue Lösungen. Seid kreativ, es ist euer Geburtsrecht. Euch braucht es, um die Welt mit- und neu zu gestalten. Ihr seid die Farben des Regenbogens, der in ein liebevolles morgen zum Wohle aller leuchtet. Also strahlt hell. Und falls du jetzt zweifelst, ob du wirklich so ein aussergewöhnliches und fähiges Wesen bist, dann solltest du wissen, dass dieser Text nur für eben solche geschrieben wurde und du den Weg hierher offensichtlich gefunden hast. Also keine Ausreden mehr!
Zum Schluss ein paar praktische Worte: Es wäre weise, sowohl eure Ängste als auch die kollektive Negativität ernst zu nehmen und geistige Hilfe im Umgang damit einzuladen. Erfahrenen Psychonauten empfehle ich, in Tom Kenyons Archiv nach The Cave Of Altruin zu suchen. Allen andern möchte ich eine liebe Sternschwester und das möglicherweise schnellsthandelnde, mir bekannte Wesen vorstellen: die grüne Tara. Tara heisst Stern und sie hilft umgehend allen, welche sie um Befreiung von Ängsten und Negativität als auch um Schutz vor ebendiesen bitten. Auch spendet sie voller Mitgefühl Trost und Geborgenheit.
Setzt euch bequem hin und ladet sie mit folgendem Gebet ein: Grosse Tara, heller Stern, ich rufe deine heiligen Namen dreimal an und ich bitte dich, hilf mir, meine Ängste und alle Negativität zu transformieren. Aktiviere du den makellos reinen himmlischen Schutz über mir. Möge dies zu meinem und dem allerhöchsten Wohl aller fühlenden Wesen und unserer Mutter Erde geschehen. Om Tare Tuttare Ture Soha.
Dann könnt ihr das folgende Mantra abspielen und euch auf die Musik konzentrieren (bringt eure wandernden Gedanken stets darauf zurück), während Tara an euch arbeitet. Tut dies so oft, wie ihr möchtet. Ihr werdet über die Wirkung staunen. Eine gesegnete Woche wünsche ich euch.
Heute kommt ihr in freudiger Erwartung einer lange erwarteten Folge Pyramidenfreitags hier her und findet: keinen. Aus dem simplen Grund, dass ich in der Zeit, in der ich den Artikel schreiben wollte, einem Magendarmvirus anheimfiel und diese — nun, ihr wisst schon wo — verbrachte. Also wird es einen Pyramidenfreitag am Montag geben, danke für eure Geduld.
Wenn ihr mögt, sendet meinem geliebten Katzengott Henry Lord Noodlz heilende und liebende Gedanken. Er hat sich gestern ein kleines Rückentrauma (keine Fraktion Göttin sei Dank!) zugezogen. Ob Sturz, Biss oder Autokollision konnte die Tierärztin nicht mit Gewissheit sagen. Ihm gehts soweit gut. Er hat grossen Appetit und dank Antibiotikum und Schmerzmittel schläft er tief und kann rasch und komplikationsfrei heilen.
Ich wünsche euch allen ein erholsames und friedliches Wochenende.
888 Allen Lichtgeschwistern, welche heute die Öffnung des Löwentores feiern, wünsche ich von Herzen, dass der sirianische Segen reichlich in alle Aspekte ihres Seins fliesse. 888
Einen längeren Blogeintrag findet ihr hier am Freitag. Möge eure Woche bis dahin froh und hoffentlich kühler sein.
Ein Sommermandala. Geschaffen aus all den Dingen, welche mir im Juli begegnet sind. Ein Schwalbenschwanz und Nasenzwicker, welche nach schwerem Hagelschlag auf meiner Terrasse lagen. Eicheln, gesammelt unter den grosszügigsten Bäumen der Stadt. Winzige Müschelchen, aufgelesen am Strand, bei meinem abendlichen Seeschwimmen. Alles gekränzt von den wunderbarsten Rosen aus meinem Gärtlein.
Es erzählt die Geschichte von Metamorphose. Ich durchlief im Juli die letzten Phasen des Phönixes und es war herausfordernd und physisch schmerzhaft, um das Mindeste zu sagen. Nun bin ich hier auf der andern Seite. Zitternd und frisch geschlüpft. Mit freudig klopfendem Herzen warte ich darauf, dass meine Flügel aushärten und bin gespannt, wohin mich die Winde tragen.
Ich wünsche euch allen einen gesegneten August. Schön, dass ihr hier seid!
Traditionellerweise blogge ich im Juli nicht. Weil mein Besuch bei den Katzen des Monats ins Wasser fiel und ich wirklich zu viel um die Ohren habe, beginnt die Pause heuer eine Woche früher. Euch im August hier wieder zu treffen, würde mich sehr freuen, schliesslich seid ihr die tollste Leserschaft, die’s gibt. Ich wünsche euch Julimomente, welche eure kühnsten Vorstellungen von Wunderbarem bei Weitem übertreffen. Tragt euch und Mutter Erde Sorge.
Wer (Katzen)Gott zum Lachen bringen will, macht Pläne. Es freut mich, konnte ich persönlich zu seiner Belustigung beitragen, denn jeder einzelne von meinen fiel letzte Woche mit lautem Platsch! ins Wasser. Dadurch entstand Raum für Unvorhergesehenes: So landete ich in einem verwunschenen Garten, trank Kaffee in Gesellschaft anmutig tanzender Molche und verbrachte den schönsten Abend in perfekter Gesellschaft am See. Es gäbe mehr zu erzählen, aber mein Gehirn hat seinen Schmelzpunkt ist erreicht. Deshalb hier nur noch drei Dinge, welche ich euch in die neue Woche mitgeben möchte: ☥ Ihr seid wunderbar genug und ich glaube an euch. ☥ Die Dinge sind nicht immer, wie sie scheinen. Gebt einer Situation Zeit ab zu kühlen und ihr werdet feststellen, dass manches sich ganz von selbst klärt, ohne dass ihr euch darein verwickelt. ☥ Bitte denkt in dieser Hitze an unsere nicht menschlichen Geschwister und stellt Wasserschalen auf eure Fensterbänke, Balkone, Terrassen und in die Gärten. Insekten, Vögel und Landtiere sind in diesem Sommer auf Tränken angewiesen.
Gesegnete Sonnwende wünsche ich euch.
Vegane Free Tibet Schuhe: Komodo, ägyptische Ohrgehänge: Geburtstagsgeschenke.
Wisst ihr noch? Wie wir uns früher im Klub oder auf einem Konzert einen zünftigen Hunger angetanzt und angefeiert und dann zuhause, meist mit Freunden müde, aber aufgekratzt einen Topf Nudeln gekocht haben? Oder wie mensch auf dem Sofa sitzt, in Gespräche vertieft bis alle Beteiligten merken, dass ob der vielen Rederei der Magen knurrt. Nachtnudeln sind magisch. Das fand ich schon immer. Sie schmecken ganz anders als am Tag und haben nicht den Anspruch, in irgendeiner Form elaboriert zu sein. Niemand kocht wohl morgens um vier eine ausgeklügelte Sugo. Nein. Viele mögen sie butterig, manche mit einem Schuss Sojasosse, andere streuen Nussmesan oder Ähnliches drauf, ich kenne Leute, die schütten Ketchup drüber. Ich mag es gerne scharf, deshalb sind meine aktuellen Favoriten Udon mit Sriracha und Sriracha Mayo drauf (selbstredend vegan und alle drei Zutaten sind Nachbarn im Asia Regal der Migros). Eine ehrliche Schüssel voll dampfender Nudeln mitten in der Nacht, das ist eine Liebeserklärung an das Leben selber. Sie bezeugt das Wunder, das wir sind. Dass wir genau hier und jetzt mit genau diesen Menschen lachen und über Gott und die Welt reden, Musik hören und dabei unseren Körper, der nur in dieser Existenzform sinnliche Erfahrungen machen kann, mit köstlichen Teigwaren versorgen, während über uns die Sterne funkeln. Seid ihr euch der Kostbarkeit und Heiligkeit solcher Momente bewusst?
Morgen Nacht wird ein weiterer Supermond am Himmel strahlen. Warum ladet ihr euch nicht selber zu einem Mond-Rendezvous auf eine Schale Nachtnudeln ein? Geniesst sie, während ihr mit dem Mond betrachtet, wo ihr gerade steht, wohin ihr wollt, was es aus zu sortieren gilt, um dahin zu gelangen. Nachtnudeln sind kleine Magie, ein Supermond massive. Vergesst nie, dass das Leben in allen Formen voll davon ist und sie euch stets zur Verfügung steht. Also seid wach und werdet bewusst ein Teil davon.
Wir sind angekommen. Seit zwei Wochen leben wir nun schon in unserem neuen Heim und fühlen uns alle pudelwohl. Henry hat sein neues Revier bereits nach 24 Stunden erkundet und für gut befunden. Der Kater heisst ja nicht umsonst Katzengott: Regeln, von wegen erst mal zwei Wochen drinnen bleiben und dann Freigang gewährt bekommen, wurden definitiv nicht für ihn geschrieben. Moonshine liess es gemächlicher angehen, sie sass eine Woche lang auf der Terrasse und hat den Garten von oben beäugt. Mittlerweile geht sie auf Streifzüge, geniesst es aber auch, einfach mit dem Löwen auf einem Liegestuhl zu dösen. Die Blumen in den mitgebrachten Töpfen blühen lachend dem herrlichen Baum im Innenhof entgegen, ansonsten braucht die Terrasse noch intensive Liebe, damit sie ihr Potenzial voll entfaltet. Die lasse ich ihr nur allzu gerne zukommen, schliesslich ist es mir eine grosse Freude, die Orte, welche ich bewohne, in blühende Friedensoasen für Mensch und Tier zu verwandeln.
Es ist mir eine grosse Freude, euch heute zwei ganz besondere Stubentiger vor zu stellen: Meine Patenkatzen Pamina und Coralie. Weil das Thema mir sehr am Herzen liegt, es dazu viel zu sagen gibt und sie zu zweit sind, werden sie auch im Juni Katzen des Monats sein.
In unserer Welt warten und hoffen viel zu viele Katzen (wie auch Hunde und unzählige andere Tiere) krank und hungrig auf ein sicheres und warmes Plätzchen. Die Tierheime sind proppenvoll mit wunderbaren vierbeinigen Gefährten, welche dort warten müssen, weil viele Menschen ihre Tiere lieber nach dem Schöner-Wohnen-Prinzip wählen und bei Züchtern kaufen. Was eine grauenhafte Quälerei ist, vor allem für die Mütter! Schwarze Katzen werden zudem deutlich weniger oft adoptiert als ihre anders gefärbten Geschwister, schlicht weil das mittelalterliche Geschwätz, sie seien mit dem Teufel im Bund, Hexenkatzen etc. sie bis heute unbeliebt macht. Wisst ihr, was all diese Katzen gemein haben? Sie sind physisch gesund. Was ist dann mit denen, die das nicht sind? Was ist mit den Büsis, deren Körper mechanische Schäden haben? Oder die auf eine andere Art in ihrem Sein beeinträchtigt sind? Trauriger weise werden sie oft als Mangelware betrachtet, die ja eh keine Lebensqualität haben würde und darum eingeschläfert. Skandalös! Unser aller Körper kann per Geburt anders geartet sein oder aber durch Krankheit und Unfall geschädigt werden. Nimmt dadurch unser Seelenlicht ab? Oder unsere unantastbare Würde? Unser Recht auf Leben? Nimmer. Weder unsere noch die irgendeiner anderen Spezies. Zum Glück setzen sich immer mehr Organisationen für diese Tiere ein. Sie zu platzieren ist allerdings nach wie vor schwierig, da viele Leute Berührungsängste haben oder nicht wissen, wie mit diesen Wesen umgehen.
Eine wunderbare Person, welche diese Vorurteile beherzt angeht, ist Erdengel Valentina Rossel vom Hof Narr. Bei ihr lebt eine Vielzahl von Handicap-Tieren: Hunde und Katzen, welche blind sind, denen Gliedmassen fehlen oder die Ataxie haben, bei manchen von seelischer und körperlicher Misshandlung ganz zu schweigen. Wer ihr Haus betritt, wird umgehend von einer fröhlichen Hundebande begrüsst. Allen voran die begeisterte und zuckende (Ataxie) Anouschka, gefolgt vom grossen Yuri, welcher sein Augenlicht verloren hat. Yuri, der so stattlich wie auch zart ist und der einem direkt in die Herzsaiten greift. Mein erster Gedanke war «Wenn jemand eine Hundestatue fertigen will, sollte Yuri das Vorbild sein.»
Dort wohnen auch Pamina und Coralie. Die erste wurde in Griechenland, die zweite in der Türkei geboren. Beide als Strassenkatzen, die einen starken Katzenschnupfen hatten, welcher zu einer massiven Augeninfektion führte. In solchen Fällen werden die Augäpfel entfernt, um die Entzündung aufzuhalten. Gerne würde ich sagen, das sei eine seltene Angelegenheit, ist es aber nicht. Der Grund, warum das hier weniger oft geschieht, ist der, dass die Kitten häufig früh genug von Organisationen aufgegriffen werden und eine medikamentöse Behandlung die Augen und deren Licht retten kann.
2020 reiste die rot getigerte Pamina von Kreta über GASAH -Organisation Greek and Swiss Animal Help auf den Hof Narr. Eigentlich hätte ihre beste Freundin mitkommen sollen, doch leider verstarb sie vor der Abreise. Der Hofclan nahm die kleine Katzendame herzlich auf und integrierte sie sofort. 2021 schickte das Leben ihr eine neue beste neue Freundin in Form von Coralie an die Seite (via Limon- vergessene Seelen). Coralie hat seit über zwei Jahren in einem Tierheim auf ihren Platz an der Sonne gewartet. Menschen durften ihr in dieser Zeit nicht nahekommen, geschweige denn anfassen. Muss ich erwähnen, dass sie direkt in meine Arme gelaufen ist, um zu kuscheln?
Als Heilerin, welche mit traumatisierten Katzen und Menschen arbeitet, möchte ich hier nochmals ganz klar sagen: Es gibt keine Problemkatzen! Wo Trauma passiert ist, darf Heilung geschehen, das sehe ich täglich. Dafür ist ein liebevolles Umfeld mit viel Geduld, Respekt und Mitgefühl, was es braucht, um verlorenes Vertrauen wieder auf zu bauen. Eine Oase und Wesen, die Halt und Geborgenheit geben, wenn die alten Wunden aufbrechen und schmerzen. Das gilt für alle Spezies. Und sollte nicht dies überhaupt die Art sein, wie wir alle miteinander leben?
Das nächste Mal erzähle ich euch alles über mein erstes und bis dahin hoffentlich auch zweites Treffen mit dem Dream-Team. Bitte besucht in der Zwischenzeit den Hof Narr auf den sozialen Medien, denn gerade suchen 1500 Hühnerfreundinnen einen Lebensplatz, anstatt geschlachtet zu werden. Adoptiert, wenn ihr könnt. Ansonsten teilt die Beiträge. Wandel braucht uns alle.
Fotos von unserem Besuch: der Löwe Alle anderen Bilder und Video: Valentina Rossel
Drei halbfertige Heldinnen aus längst vergessenen Legenden sind aus den Tiefen meines Archivs aufgetaucht, bereit, ihre Geschichte mit mir zu teilen. Fotografiert auf den einzigen drei Hintergründen, die interessanterweise (aus Versehen) am Wochenende nicht in eine Schachtel gepackt und gezügelt worden sind. Seltsam, wie gut sie zu den Figuren passen, obwohl sie nichts mit ihnen zu tun haben. Es gibt eben keine Zufälle. Schon entspinnen sich neue Erzähloptionen.
Am Samstag braute das Universum ein spirituelles Spektakel der Superlative für uns zusammen: ein leerer und schwarzer Mond mit einer Sonnenfinsternis, beides im Stier. Mit den anderen wirkenden Zeichen ein extrem potenter Mix, um Grosses zu träumen und schaffen. Ich stand in einer leeren Loft. Auf dem Boden stand ein Becher Kaffee, den der Löwe mir soeben gebracht hatte und dieses Bild löste in mir ein Hochgefühl sondergleichen aus. Eine Mischung aus Dankbarkeit, Freude, Aufregung, Frieden, Liebe und grosser Erleichterung. Die Türklingel riss mich aus meinen Gedanken und die ersten Freunde trafen ein, um mit uns unsere neue Wohnung und die Rückkehr in die Stadt zu feiern. Wir plauderten und lachten, tranken und futterten Snacks und ich habe mich seit Jahren nicht mehr so leicht gefühlt. Das Wolfskind freute sich besonders über so viel leeren Raum zum umher krabbeln und war begeistert, wie laut ihr Lachen von den Wänden hallte. Ein segensreicher Start in ein neues, fruchtbares Kapitel. Nun wird emsig gepackt, denn in zwei Wochen schon ziehen wir in diese Friedensoase für Katze und Mensch. Ich werde das Bloggen nicht unterbrechen, danke euch aber für eure Geduld, wenn die Artikel nicht wie sonst pünktlich montags und freitags erscheinen.
Moonshine verbringt ihre Wachzeit damit, mich an zu schnauzen, weil ich es regnen lasse. Im Gegensatz zu Henry bin ich für die kleine Katzendame zweifelsohne eine dienstbeflissene und omnipotente Muttergottheit. Es liegt wohl daran, dass ich ihren physischen Körper trotz ihres zarten Alters bereits mehrmals vor wüsten Schäden bewahrt habe. Lady Moon hat das Konzept des Verunfallens letztes Jahr auf erschreckende Weise ausgekostet. Den Zenit erreichte dies, als wir um ihr Auge und das darin befindliche Licht kämpften. Was uns geglückt ist, dafür werde ich ewig dankbar sein. Darum ist ihr Vertrauen in mich endlos. Darum bin ich in ihrer Welt auch zuständig fürs Wetter und werde solange angemault, bis ich die Sonne wieder hervorhole. Also seit Freitag und voraussichtlich bis morgen.
Zum Glück hat die Muttergottheit ein Paar Kopfhörer und driftet damit in ein Paralleluniversum aus Klängen ab. Interessanterweise lande ich bei den lieblichen Weisen einer längst vergessenen Band. Einem Nationalheiligtum, welches aus drei Mitgliedern bestand und nach ihnen benannt war: Peter Sue und Marc. Die Gruppe feierte ihren Zenit in meinen frühen Lebensjahren und ich erinnere mich gut an ihre vierte und letzte Beteiligung am Euro Vision Song Contest, welcher damals noch eine live Performance mit Orchester von den Teilnehmern forderte. Das Jahr war 1981, die Glorie der 70s verblasst und die Kleider und Frisuren liessen nichts Gutes erahnen für die Modeentwicklung der neuen Dekade. Mit grossen Augen sass ich vor dem Fernseher und schaute gebannt, wie Komponist und Dirigent Rolf Zuckowski unter Applaus den Orchestergraben betrat. Die Luft wurde vom heiseren Klang der Panflöte zerrissen, auf der Peter Reber das Intro spielte und aus einem Konzertsaal in Dublin strahlte «Io senza te» in die Wohnzimmer Europas. Natürlich war ich von der graziösen Sue Schell gefesselt, deren Schönheit nur noch von ihrer zarten Engelsstimme mit dem ausgeprägten Vibrato übertroffen wurde. Einzig ihrer Frisur konnte ich nichts abgewinnen. Marc Dietrich hat mir gut gefallen, er hatte ein fröhliches Gesicht und schien ein lustiger Mensch zu sein. Zwei Dinge fragte ich mich allerdings: Wieso hatte er eine Lücke zwischen den Zähnen und warum schrie er, wenn er sang? Peter Reber war einfach in Ordnung, schliesslich spielte er Panflöte und Klavier. Die Beobachtungen einer Dreijährigen. Die Schnulze schaffte es auf Platz vier und die Band hatte ihren letzten Auftritt im Dezember des selben Jahres. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen und Moonshine motzt jetzt, weil der Napf leer ist.
Hallo, ihr Lieben, ich hoffe, ihr geniesst den prächtigen Sonnenschein. Heute gibts hier ohne Umschweife ein bisschen praktische Lebenshilfe. Speziell für all jene, die langsam aber sicher eine Krise bekommen, weil sie viel Motivation und Energie investieren, es sich aber anfühlt, als ob etwas sie zurückhalten würde und sie trotz steter Bemühungen auf keinen grünen Zweig kommen. Was genau sie bremst, können sie beim besten Willen nicht ausmachen. Es gilt also, die Blockade zu identifizieren und aus zu schalten. Nichts leichter als das. Alles, was ihr braucht, ist eine ruhige Viertelstunde und ein Tarotdeck.
☥ Setzt euch bequem hin und atmet euch in eure Mitte. Der Fokus liegt auf dem Herzchakra (Brustmitte). Wenn ihr euch angekommen fühlt, bittet die Wesen, welche euch bedingungslos lieben, um ihren Beistand zu eurem höchsten Wohl. ☥ Mischt die Karten und konzentriert euch dabei darauf, wie sich dieses blockiert sein anfühlt. Fächert dann die Karten mit der Bildseite nach oben auf und sucht den Tod. Gemeinsam mit der Karte unmittelbar davor (links) und der danach (rechts) zieht ihr ihn aus dem Deck. ☥ Auf Position 1 liegt die Blockade. Das, was euch am Vorankommen hindert und losgelassen/transformiert/bereinigt (Tod, Position 2) werden will, bevor ihr unbeschwert und mit neuer Energie (Position 3) weiterziehen könnt. Taroterfahrene können für mehr Informationen zur Situation selbstredend die Quintessenz legen.
Eine unglaublich einfache und effektive Methode. Solltet ihr allerdings feststellen, dass die Blockade gewaltiger ist als gedacht oder ihr schlicht nicht wisst, wie sie zu lösen ist: Wendet euch an Profis, dafür sind wir ja da.
Kartendeck: Tarot Of The Cat People Autorin und Illustratorin: Karin Kuykendall Verlag: U.S. Games Systems
Möge der Regen am Wochenende euren Körper und eure Seele erquicken.
Unbehandeltes Trauma hat zur Folge, das wir den gleichen Zyklus gezwungenermassen immer aufs Neue wiederholen. Die Basis unserer modernen Gesellschaft sind Traumata, welche die Menschheit seit Tausenden von Jahren mit sich herumschleppt. Traditionen sind ein Teilaspekt des Problems. Wir wiederholen Althergebrachtes stets aufs Neue, ohne es zu hinterfragen. Einfach, weil mensch es immer so gemacht hat und alle es tun. Obwohl vieles davon toxisch ist und uns und den Planeten in den Ruin treibt. Magid Magid hat dazu gesagt «People often accuse me of tearing up tradition, but what is tradition, apart from peer pressure from dead people?» Treffend. Die Osterzeit ist eine Leidenszeit für zahllose Tiere, namentlich Fische an Karfreitag, Lämmer und Zicklein an Ostern, Legionen von Legehennen, welche nur für diese Zeit gezüchtet und ausgenutzt, anschliessend gleich getötet werden. Die Menschen feiern die Wiedergeburt, Ostara, den Frühling, Auferstehung oder wie ihr es nennen mögt, indem sie das Leben an sich mit Füssen treten. Weil es Tradition ist. Im Hier und Heute wird es uns so einfach gemacht, uns beim Einkauf gegen das Unrecht und für den Frieden zu entscheiden: Die Regale sind voll mit umweltfreundlichen und veganen Produkten für alle Lebensbereiche. Wenn wir mit alten Traditionen brechen, entsteht Raum, um neue, freud- und friedvolle Traditionen zu schaffen, die alle Wesen ehren und respektieren. Aufregend! Voran geht einmal mehr ein Flaggschiff für zukünftiges Zusammenleben: Der Lebenshof Narr. Gestern waren der Löwe und ich an ihrem Vish Event, Ostern neu gedacht. Müsste ich den Anlass in einem Wort zusammenfassen, würde ich leuchtend wählen. So viele schöne Menschen mit offenen Herzen, deren Gesichter von einem breiten Lächeln erhellt wurden. Hier, um Gemeinschaft mit all den Tieren zu feiern. So sieht Friede aus. Sea Shepherd war da und hat einen Vortrag gehalten, den ich allerdings verpasst habe, weil ich in der Zeit meine Patenkatze Pamina besuchte. Ich stelle sie euch ausführlich im Mai vor, da wird sie Katze des Monats sein. Das Team von Hello Vegan hat im Narrensee gefischt und uns mit einem Vishbüffet verwöhnt, dass alle Erwartungen bei Weitem übertroffen hat. Auf den eigenen Teller zu gucken, war dabei essenziell, ich drehte meinen Kopf nur einmal und schon sass da Huhn Rhea und pickte fröhlich Leckereien von meinem. Am meisten genossen habe ich die Zeit mit den Schweinen. Ich liebe diese wunderbaren Wesen! Vom Gegrunze bis hin zum Ringelschwänzchen finde ich alles herrlich an ihnen. Besonders die Bekanntschaft mit Lars und seiner kleinen Schwester Rosalie hat mich gefreut. Letztere ist dem Horror in der Ukraine entkommen und hat hier sicheren Hafen und einen liebevollen Bruder gefunden. Wenn die Kleine mit den wunderschönen Augen ihr helles Quieken ertönen lässt, zerspringt einem das Herz vor lauter Verzückung in tausend bunte Glitzerpartikel, die dann langsam zu Boden sinken. Es gab auch viele Herzmomente mit fabelhaften Menschen, hier vereint für eine respekt- und würdevolle Zukunft für alle Wesen. Von senior Veganer*innen bis zu den neugeborenen, waren alle vertreten. Aber auch viele Vege- und Flexitarier*innen, sowie Fleischesser*innen, deren Herz anklopft und die sich mit den wichtigen ethischen Fragen beschäftigen. Auf dem Weg zum Erwachen der Menschheit in Mitgefühl ist kein Platz für Elitismus. Alles, was wir tun können, ist mit liebendem und friedlichem Beispiel vorangehen. Leuchtend eben.
Danke an Sarah und Georg Heiligtag, dass ihr eure Vision in einen Ort des Friedens und ein Leuchtfeuer der Zukunft gewandelt habt. Mein Dank geht auch an euer tolles Team für den herzerwärmenden Event und besonders an Valentina, die sich trotz des hektischen Tages die Zeit genommen hat, mir einen Besuch bei Pamina zu ermöglichen.
Als wir Kinder waren, hing an der Zimmertür meines Cousins ein Kunststoffplättchen in grellem neonorange, auf dem «Hier herrscht das Chaos» stand. Für mich war dieser Satz das Axiom der Coolness. Ich wusste schon damals, dass jenseits von Erwachsenen, welche einem Ordnung einbläuen wollen, das Chaos der magische Raum ist, in dem Möglichkeiten endlos sind und alles entsteht. In meinem Atelier herrscht definitiv das Chaos. Überall liegt Papier, freie Flächen gibt es kaum. Ich würde es nicht anders haben wollen. Es ist kein Vorzeigezimmer, durch das es pittoreske Führungen für Interessierte gibt, sondern ein hermetisch abgeriegelter und zweckmässiger Tempel der Kreativität, den ausser mir und den Katzen niemand zu betreten hat. Dort verhelfe ich vielen Figuren in rascher Folge in ein physisches Sein. Manche wissen, wer sie sind und wohin sie gehören, manche wissen, wohin sie gehören, aber nicht, wer sie sind oder umgekehrt. Andere purzeln in papierene Existenz und wir müssen erst gemeinsam herausfinden, warum und wohin mit ihnen. Sie alle sind Teil meiner persönlichen Legenden und es ist für mich tiefe Meditation, sie ins hier und jetzt zu holen. Im Moment ist das Volumen an halb fertigen Persönlichkeiten enorm. Also entschuldigt mich, ich sollte weiterarbeiten. Am Samstag erwartet euch hier ein Osterspezial und dafür ist noch gar nichts fertig.
Vier Jahre bevor ich geboren wurde, kam ein kleines weisses Kätzchen namens Kitty White in Japan zur Welt. Weder die Schöpferin Yūko Shimizu noch ihr Auftraggeber Sanrio hätten sich wohl träumen lassen, dass die Katze, deren Hintergrundgeschichte besagt, dass sie mit ihrer Familie in London lebt, die Galionsfigur der Firma werden würde. Hello Kitty mit der Mission Freundschaft begann einen Triumphzug um den Globus, der bis heute anhält. In Industrieländern dürfte sie allen ein Begriff sein. Ich habe die Katze immer gemocht und denke, dass ein Design, das so einprägsam und schlicht ist, dass jedes Kind es nachzeichnen kann, brillant ist. Als ich am Freitag im Atelier beim Wühlen in einer Materialkiste einen alten Hello Kitty Kopf — das Überbleibsel eines defekten PEZ-Spenders — fand, wusste ich, der Zeitpunkt für eine Hommage ist da. Zumal es draussen dicke Flocken schneite und die Katzen sich mit dem Kommentar, sie kämen erst wieder raus, wenn die Sonne scheint, ins Bett verkrochen. Den Kopf habe ich zusammen mit einer antiken Brosche, Schuhschnalle und ein paar Plastikperlen, die zuvor einen anderen Ohrring zierten, in ein buntes, stolzes, lautes und schweres Statement-Ohrgehänge rezykliert. Weil das spassig war, beschloss ich, Hello Kitty Collagen zu machen. Während das ursprüngliche Vorbild für die Figur die japanische Bobtail ist, war für mich schon immer klar, dass eine Persönlichkeit wie Kitty White eine fluffige und wuschelige Langhaarkatze ist. Genau genommen gibt es für mich nur eine Katze, welche als Verkörperung der Kawaii Ikone infrage kommt: Die türkische Angora, auch bekannt als Feenkatze. Ob ihr damit einverstanden seid, könnt ihr hier gleich selber beurteilen.
Ich wünsche euch eine gute Woche und warum nicht den Fokus auf die Freundschaften in eurem Leben legen?
Die letzte Woche war ein bisschen irr. Nicht die gute Art irr, denn bei der guten Art irr springt stets mindestens eine interessante Geschichte raus. Die weniger gute Art irr ist nervig und anstrengend, es gibt weiter nichts darüber zu sagen und mensch ist froh, wenn diese Phase vorbei ist. Das Leben ist eben kein Bilderbuch, sondern manchmal eher eine Schachtel Pralinen, das wusste schon Forrest Gumps Momma. Da greift mensch nach einer besonders hübschen, vielversprechend wirkenden Schokolade, beisst voller Vorfreude herzhaft hinein und zack! ist der kleine Scheisser mit Marzipan gefüllt — mein persönlicher Albtraum! Dann stehst du vor der Wahl: Willst du ab jetzt keine Praline mehr ergreifen, weil du das Opfer einer fiesen Welt bist, welche es schlecht mit dir meint und dir eh wieder Marzipan reinwürgt, wenn du es zulässt? Oder freust du dich über die vielen Möglichkeiten in der Schachtel und weisst, dass wenn du Marzipan hinter dir gelassen hast, nun die leckeren Sorten wie Karamell, Nougat oder Likör folgen? Sogar in meiner Marzipanwoche gab es Karamellmomente: Tibetisches Essen mit Freunden, kuscheln mit meinen Katzen, den ersten Schnittlauch aus dem Garten, Kaffeetrinken mit dem Löwen in der Sonne, spektakuläre Mondaufgänge und mein neues lieblings T-Shirt ist angekommen.
Ich wünsche euch die Kraft, erhobenen Hauptes durch die Marzipanmomente im Leben zu gehen und euch emotional nicht darein zu verwickeln oder herunterziehen zu lassen. Das ist nur ein Wirbelwind Energie, der mit euch spielt und bald wieder vorbei ist. Danach kommt Karamell, ich weiss es.
Obwohl ich es viel besser weiss, habe ich mein inneres Kind in letzter Zeit ganz schön vernachlässigt. Als Wiedergutmachung habe ich ihm die Oberhand im Atelier als auch ein neues Spielzeug versprochen. Es hat sich Ölkreiden ausgewählt (Neopastel von Caran D’Ache, weil vegan) und sich umgehend daran gemacht, fröhlich auf meinen Collagen herum zu kritzeln. Dabei hat es mich Folgendes gelehrt: 1. Gummiwürmer im Weltall zu futtern ist ein Anfängerfehler, weil man dann eine Regenbogenfontäne quer durchs Universum kotzt. 2. Die Klamotten von Yves Saint Laurent sehen besser aus mit Glitzersternchen drauf. Anschliessend hat es sich mit seinem besten Freund, meinem schwarzen Humor, zusammengetan und ein paar Bilder gezeichnet. Ich hatte letzte Woche so viel Spass wie lange nicht mehr im Atelier. Moonshine und Henry freuen sich derweil, dass im Garten wieder alles kreucht und fleucht und sie vieles zu belauern haben.
Ich wünsche euch einen farbenfrohen Frühlingsanfang.
Es ist schon dunkel, als ich nach Hause komme. Ich drehe das Licht an und werde lautstark von Henry Gott Noodlz begrüsst. «Lass uns in den Garten gehen», sage ich nach ausführlichen Kopfreibereien und Küssen und schnappe mir den vollen Kompostkübel. Unterwegs erzählt mir der grosse Kater detailliert von seinem Tag und den Dingen, welche er erwähnenswert findet. So schlendern wir durch das Gras, beäugen, wie weit der Frühling die Pflanzen schon erfasst hat. Ich schaue gerade nach der Minze, als ein sanftes Donnerrollen durch den Garten tönt: «Kommt herbei!». Aus verschiedenen Ecken lösen sich zwei getigerte Schatten aus der Nacht und schlängeln elegant zum Katzengott hin. «Lasst uns gehen, wir haben zu tun» donnert der gebieterisch und verschwindet in die kleine dunkle Passage, die aus dem Garten führt. Moonshine und Simba folgen ihm. Ich auch. Die Szenerie erinnert mich an eine Gruppe halbstarke Jugendliche, welche im Schutz der Dunkelheit loszieht, um am Dorfbahnhof den Hormonen freien Lauf zu lassen und ihre Version von Hölle herauf zu beschwören. Fehlen nur noch Mofas. «Wo gehen wir hin?» piepst Moonshine freudig, während sie über den Asphalt tänzelt, «Mäuse jagen auf dem Fussballfeld?» «Nein», erwidert Henry «wir besuchen den Gürtel des Orions.» «OH! WIE! WUNDERBAR! Da war ich noch nie!» quickt Mooney, ihr Schwanz zittert vor Aufregung. «Eben» maunzt der Kater. «Welch schöne Nacht, um dort zu weilen», denke ich mir, «ich war allzu lange nicht mehr im Tempel von Alnilam.» Meine Merkaba fängt an zu rotieren. Moonshine sieht dies und fragt «Nehmen wir Patricia mit?» «Nein, sie reist zu langsam. Jetzt konzentrier dich und hör auf zu trödeln, Katzenkind!» raunt der Katzengott streng, bevor er aus dem Lichtkegel einer Laterne tritt und die Dunkelheit ihn verschluckt. Die Kleine rennt ihm hurtig nach. Mein Lichtgefährt bleibt so abrupt stehen, dass ich mich wundere, kein mechanisches Quietschen aus dem Energiekörper zu hören. Ich gebe mir Mühe, nur halb so beleidigt dreinzuschauen, wie ich eigentlich bin. Simba, der lieber auf dem Fußballfeld mausen wollte, gähnt und streckt sich, dann verschwindet in der kleinen Passage während er maunzt «Komm mit. Den Orion können wir jederzeit besuchen.» Ich zottle ihm seufzend mit meinem Kompostkübel nach zurück in den Garten und wünsche ihm eine gute Nacht, bevor ich ins Haus gehe. Dort wasche ich als erstes den Trinknapf aus und giesse frisches Wasser ein, die Teller werden mit Futter gefüllt. Egal von welcher Mission die lieben Tiger zurückkehren, eines weiss ich mit Sicherheit: Ihre Augen werden leuchten, die Herzen voll und ihre Bäuchlein leer sein.
Friede beginnt mit mir. Er ist das Resultat eines offenen Herzens, das Liebe und Mitgefühl verströmt. Friede ist, den Herzschlag von Mutter Erde zu spüren und den Gesang der Sterne zu hören. Friede ist, in den Augen jedes Lebewesens den göttlichen Funken zu erkennen und zu ehren. Friede ist, Respekt und Liebe für all diese Augen zu empfinden. Friede ist, dass alle Wesen glücklich und frei sind. Friede ist das Verständnis, dass alle Geschöpfe gleichwertig sind. Friede ist, ein Insekt aus dem Wasser zu ziehen. Friede ist, im Zuhause eine Oase zu erschaffen, in der Mensch und Tier Zuflucht finden. Friede ist, unseren Tiergeschwistern Wasserschalen in heissen Sommer hinzustellen. Friede ist ein Lächeln für Jemanden, der eines braucht. Friede ist eine Flasche Wasser und eine Mahlzeit für Mensch und Hund, welche zusammen auf einer Decke sitzen und betteln. Friede ist ein tröstendes Wort für eine müde Seele. Friede ist eine aktive Wahl. Friede schaut nicht weg. Friede ist mutig.
Friede ist ein bestimmtes Nein zu Gewalt jeglicher Art. Friede ist es zu wissen, dass wir Menschen sind und uns unterwegs manchmal das Herz bricht und wir verzagen. Friede ist, dennoch aufzustehen, den Staub von den Kleidern klopfen und weiter zu machen. Friede ist, seine Stimme zu erheben für diejenigen, welche unterdrückt werden. Friede ist die Gewissheit, dass da, wo schreckliche Dinge geschehen, stets auch helfende Hände sind. Friede ist die Gewissheit, dass viele Friedensarbeiter vor uns da waren und nach uns kommen werden. Friede ist, zu verstehen, dass Gewalteskalationen im grossen Rahmen eine kollektive Projektion all der unerlösten Wunden und Traumata sind, welche die Menschheit seit Tausenden von Jahren angesammelt hat. Friede ist, zu verstehen, dass dies uns alle betrifft. Friede erkennt, dass wir diese Schmerzen und Ängste alle in uns tragen und indem wir sie angehen und auflösen, helfen wir nicht nur uns, sondern allen Wesen auf Erden. Damit tragen wir wesentlich mehr zum Weltfrieden bei, als den meisten auch nur ansatzweise bewusst ist. Wir müssen das nicht alleine machen, dafür gibt es viele Heilerinnen. Dann betrittst du die Schwingung des Friedens. Denn Friede ist das Resultat eines offenen, liebenden und mitfühlenden Herzens. Friede beginnt mit mir und hoffentlich auch mit dir.
Friede sei mit euch. Möge er der Grundstein für all eure Worten und Taten sein.
Die Februarskatze ist keine aus Fleisch und Blut, sondern eine aus Papier oder eher auf Papier. Sie erzählt eine Herzensgeschichte, welche 2015 begann.
Im Februar des besagten Jahres postete meine Lieblingsillustratorin Rachel Urquhart aka Pony Gold diese beiden Bilder auf ihrem Blog. Ich war umgehend in dieses lustige Katzengesicht verliebt. Letztes Jahr hat Rachel ihren treuen Hundegefährten Humble verloren und wir haben uns über den Verlust unserer geliebten tierischen Familienmitglieder unterhalten. Mir fiel das Katzenbild wieder ein und ich fragte nach dessen Verblieb. Wie es in einem Atelier mit viel Arbeitsvolumen so läuft, mensch erinnert sich nicht immer, wo gewisse Werke hingekommen sind. Also entschied sich Rachel, eine Neuauflage als Halloweenbild für ihren Patreon Account zu zeichnen. Nicht nur das, sondern wenn ihr das Halsband der neuen Katze anschaut, seht ihr, dass sie die ehemals anonyme Katze in meine geliebte und herzlich vermisste Sirius verwandelt hat. Das Bild hat sie mir geschickt. Wegen des globalen Postchaos hat es mich erst in diesem Jahr erreicht.
Es ist eines jener Geschenke, bei welchem einem vor lauter Dankbarkeit das Herz überfliesst und mensch sich freut, dass solch schöne Menschen auf Erden wandeln. Im Moment schlummert es noch in seiner Kartonröhre, sobald wir im neuen Heim sind, suche ich ihm den perfekten Rahmen und hänge es über meinen Arbeitstisch.
Danke Rachel, dass du dein Licht hell strahlen lässt und mit deinem Talent Freude in die Welt bringst!
Nehmt euch ein paar Minuten Zeit, um Rachels Arbeit anzuschauen. Sie ist herzerfrischend und macht umgehend gute Laune. Wer sie auf Patreon unterstützt, wird verwöhnt mit monatlichen Postkarten, Stickers, Tutorials und digitalen Downloads. Ein garantierter Riesenspass.
Auf der Suche nach einem neuen Zuhause sind der Löwe und ich zurzeit viel unterwegs. Besuchen Orte, deren Namen wir zwar kennen, sie aber auf der Karte suchen müssen. Fahren durch Regen, Schnee und Sonnenschein, während wir mässige Radioprogramme hören. Essen Tuny Sandwiches (V-Love) und trinken Kardamomkaffee. Sehen allerhand Wohn- und Lebensmöglichkeiten. Lernen, wo die Erde für die süssesten Erdbeeren liegt und wie im 15. Jahrhundert Kanäle angelegt wurden, um Mühlen zu betreiben. Völlig unerwartet sind die Begegnungen mit den Menschen, welche uns die Häuser zeigen, das Allerschönste an diesen Besichtigungen. Wahre Herzmomente mit tollen Menschen für eine kurze Weile. Gefunden haben wir das perfekte Nest noch nicht, nächste Woche geht die Suche weiter. Aber erst mal Wochenende. Mit viel Zeit zum Meditieren und Essen mit lieben Freunden.
Euch wünsche ich ein erholsames Wochenende. Denkt daran, eine Friedenskerze anzuzünden.
Gestern sind wir im herrlichsten Sonnenschein losgezogen, um über Weiden und durch Wälder zu flanieren. Während der Löwe unter den Augen des Mondes das goldene Licht aufgesogen hat, habe ich es gebrochen und sichtbar gemacht. Licht umfliesst uns in einer Vielzahl von Farben und göttlicher Geometrie, durchwirkt uns. Denn wir sind Licht aus Licht geboren, für alle sichtbar gemachte Liebe.
Konzentriert durch mein Prisma blickend, ging ich durch den Wald und habe unerklärlicherweise nicht bemerkt, dass in einem Laubnest zu meinen Füssen ein Hase schlief und zwar so tief, dass er mich erst hörte, als ich praktisch neben ihm stand. Dann setzte er dafür mit um so grösseren Sprüngen davon und ich weiss beim besten Willen nicht, wer von uns näher am Herzkasper dran war. Nach ungefähr zehn Metern blieb er abrupt stehen, setzte sich auf seine Hinterläufe, beäugte mich kritisch mit definitivem Vorwurf in den Augen. Entschuldige, mein Hasenfreund, ich wollte dich gewiss nicht erschrecken! Zu meiner Verteidigung: Menschen, welche durch trockenes Laub stampfen, sind keine leise Angelegenheit. Dann verschwand er. Ich musste lachen. Zum einen, um die Anspannung im Körper loszuwerden , zum andern, weil solche Begegnungen mein Herz mit so viel Freude und Dankbarkeit erfüllen, dass es platzen möchte.
Heute ist der Tag grau und stürmisch und ich backe Valentinsplätzchen. Hasen und Herzen scheinen mir eine passende Wahl.
Heute: das Alte Ägypten in Serien. Und zwar das Allerbeste und berührende, welches ich zum Thema gesehen habe. Und ich habe viel gesehen.
Frau Fadil (Jacqueline Antaramian) kocht in Queens Essen für die Familie, unter den wachsamen Augen ihrer Sphinx. Sie klettert auf einen wackeligen Schemel, um eine Zutat aus dem Regal zu holen und stürzt zu Tode.
Es klopft an der Türe, wo Anubis (Chris Obi) steht, um sie, gemeinsam mit der Katze, ins Jenseits zu geleiten.
Er wägt ihr Herz gegen die Feder der Ma’at und sie besteht mit Bravour.
Also bringt er sie zum Duat, auf dass sie sich ein neues Leben/eine neue Dimension wähle.
Danach gehen die Sphinx und der Totengott davon.
Falls ihr Fans des Alten Ägyptens seid, wollt ihr das keinesfalls verpassen! Neben der einfachen, aber eleganten Inszenierung sind auch die Dialoge ein Genuss. Guckt euch einfach den Beginn von Episode drei der ersten Staffel von «American Gods» (Prime Video) an. Die Serie, welche auf Neil Gaimans gleichnamigen Roman aus dem Jahr 2001 basiert, lief 2017 an und wurde nach drei Staffeln eingestellt. Der Hauptplot in einem Satz: Odin will die alten Götter zu einer Revolte gegen die neuen Götter (Neue Medien, Kapital, Drogen) mobilisieren. In diesem dichten mythologischen Gewebe haben auch Bastet (als Frau und als Katze), Anubis und Thot ihren Auftritt. Die beiden Letzteren führen als Mr. Jaquel und Mr. Ibis ein Bestattungsinstitut in Cairo, Illinois. Ich habe nur Ausschnitte gesehen. Zum einen, weil mich der Plot nicht interessiert und zum andern, weil die Serie ein Ausmass an Gewalt zeigt, welchem ich mich nicht aussetze (Rating 18).
Frohes Wochenende, streckt eure Nasen der Sonne entgegen.
Neulich habe ich beim Aufräumen des Ateliers einen Stapel längst vergessener Postkarten aus dem Brockenhaus gefunden. Alle ein wenig abgeranzt, mit eingedrückten Ecken, Kratzern, Knicken und Dellen. Im Zuge des Reinemachens hätte ich sie eigentlich gleich dem Altpapier übergeben können, aber wer mich kennt, weiss, dass ich viel für alte Dinge übrig habe. Ich glaube daran, Magie zu kreieren mit dem, was man hat, dort, wo man gerade ist. Also habe ich den süssen Kerlchen eine neue Aufgabe gegeben: Uns daran zu erinnern, zu lachen, auch wenn uns gerade nicht danach ist. Denn Katzen mit Brillen bringen mich immer zum Grinsen, auch wenn die Idee weder neu noch von mir ist.
All diese lustigen Brillenkatzen sind adoptions- und versandbereit. Gerne würden sie in eurem Heim an der Wand, am Kühlschrank oder auf dem Büro leben und die wichtige Aufgabe, euch mindestens einmal täglich zum Schmunzeln zu bringen, übernehmen. Wenn euch eine gefällt, schreibt mir eine Mail.
Obwohl es dafür zu warm ist, hetzt ein Sturm Schneeflocken durch die Gegend und treibt das Windpferd eilig nach Shambala. Die Katzen drücken ihre Gesichter in die weichen Bettdecken und schlafen tief. Wenn sie sich gähnend und leise schmatzend in eine andere Position träumen, höre ich sie, während ich in der Küche das Götterelixier braue, welches Körper und Seele an solchen Tagen wärmt: Heissen Kakao. Ich verwende Barista Hafermilch für extra Schaum, stark entöltes Kakaopulver und verfeinere das Ganze mit selbstgemischtem Pumpkin Spice. Himmlisches Gesöff schlürfend, bereite ich Altar und Rituale vor, um heute Nacht unter dem leeren Mond das chinesische Jahr des Wassertigers einzuläuten.
Der Tiger bringt uns das reine Feuer der Initiative und der Leidenschaft. Alles, was wir erträumen und erschaffen unter seiner Herrschaft ist kühn, mutig, großartig, prächtig und stark. Tigerenergie ist nicht zuständig für sich nicht trauen, den Ball flach halten, Kleinkram und Pipifax. Im Jahr des Tigers ist es Zeit, Pläne, Projekte und Änderungen mit Selbstvertrauen und der grossen Kelle anzurühren, denn der venusstämmige Katzengott Asiens entzündet die Flamme des Tatendranges in unseren Herzen. Wie jedes Feuer ist allerdings auch dieses im Wortsinn brandgefährlich, wenn die Flamme unausgeglichen und ungehemmt lodert. Das kann dazu führen, dass wir Projekt um Projekt motiviert anreissen, uns dann aber nach kurzer Zeit langweilen und weiterziehen, ausbrennen oder destruktive Tendenzen an den Tag legen. Hier kommt das Element Wasser als perfekter Balanceakt hinzu: Fliessend, stet, weise und intuitiv leitet es das Feuer der Leidenschaft und hilft, Dinge bis zum Ende durchzuführen. Yin und Yang in perfekter Balance. Ob und wie ihr dieses Gewinnerduo nutzt, ist euch überlassen. Ich heisse den Wassertiger mit freudigem Herzen willkommen.
Jede Zeit, in der das Licht in uns zunimmt, ist Frühling. Unsere inneren Jahreszeiten halten sich, genau so wie der innere Mond, nicht an die äusseren Rhythmen. Je besser wir uns kennen und auf uns hören, umso genauer wissen wir, wie es um die Energie in uns bestellt ist und können im Alltag danach handeln.
Im Garten meines Herzens sprosst und keimt es und in der Mitte fliesst gurgelnd und lachend ein klarer Fluss. Im Aussen ist es Zeit für meine Familie, weiter zu ziehen und so läuft die Suche nach einem neuen Nest. Es ist wie eine Schatzsuche, welche Potenzial und Abenteuer verspricht. Diese Woche besichtigen wir zwei Möglichkeiten und ich bin gespannt.
Wo ich steh und wo ich geh, ich immer viele Katzen seh. Deshalb gibt es hier ein neues Segment namens «Katze des Monats», wo ich euch von der lustigsten, spektakulärsten, berührendsten Katzenbegegnung erzähle. Bei diesem Blog ist Name schliesslich Programm: Katzen werden hier gefeiert und verehrt.
Die Januarkatze haben der Löwe und ich in St. Ursanne getroffen, wo wir uns nach Meditation in der Kirche an einen Picknicktisch ans Flussufer setzten. Kaum eingerichtet, sass zwischen uns eine schwarz-weisse Katze, die uns fröhlich schnurrend aufforderte, unser Essen auf dem Tisch auszubreiten. Sie tat dies so routiniert, dass kein Zweifel bestand, dass sie diese Nummer effektiv und häufig bei Touristen abzieht. Solchen Einsatz hätten wir gerne belohnt, aber ein Stubentiger, der Reiswaffeln, Salzerdnüsse und Humus mag, ist uns noch nie begegnet. Die Mieze nahm’s professionell gelassen — offenbar nicht ihr erstes Zusammensitzen mit Veganern — und akzeptierte stattdessen gerne ausführliche Streicheleinheiten. Als wir aufbrachen, tat sie’s auch. In die Hausrichtung, in der ich stark ihr Zuhause und einen gut gefüllten Napf vermutete.