Ein Fotoshooting mit dem Wolfskind als Glühwürmchen. Noodlz macht mit, weil er als Starmodel sich von einer Kleinen mit schicken Flügeln nicht so einfach die Show stibitzen lassen will. Lupinen. Moonshine hat das Heuen für sich entdeckt. Frankie. Unsere Dachstörche vor dramatischen Himmeln. Den Hintern voller Hummeln weiterhin still halten, ruhen und meditieren. Und zu guter Letzt: Die Sommer-Seelenabende sind online, juhu! Anmelden.
Wir alle kommen an Punkte in unserem Leben, an denen es so scheint, als hätte dieses seine Magie verloren. Dann wurschteln wir uns durch die Tage, gefangen in einem freudlosen Trott, empfinden vieles als sinnlos und eine gefürchtete Frage blubbert an die Oberfläche unseres Bewusstseins und flüstert uns ins Ohr: «Wars das?» Wird das Leben von nun an so dröge laufen? Habe ich mein Quantum an Magie aufgebraucht? Die Antwort ist ein klares Nein. Der Zauber ist niemals weg, vielmehr haben wir ihm die Türe zu unseren Herzen verschlossen. Die Gründe dafür können mannigfaltig sein: Verlust einer geliebten Person, andere Traumata, unwohl sein auf allen Ebenen und manchmal einfach der fordernde Alltag. Menschen in der Mitte ihres Lebens sind aufgrund sich ändernder Hormone und Lebensumstände (häufig werden die Kids erwachsen und verlassen das Haus) besonders anfällig dafür. Ich hoffe von Herzen, dass ihr euch Sorge tragt und die Hilfe und Medizin in Anspruch nehmt, die eure Malaise kuriert. Die Magie zurückbringen, respektive wieder in euer Leben einladen, das könnt allerdings nur ihr ganz allein. Entscheidet euch, wieder zu leuchten. Wie ein Glühwürmchen. Genau wie dieses könnt ihr euer Licht ein- und ausschalten. Die Süsse des Lebens ist euch abhandengekommen, als ihr aus oben genannten Gründen euer Leuchten habt erlöschen lassen. Also beschliesst, es wieder anzufachen. Durch reinen Willen, denn euer Lichtkörper reagiert darauf. Sobald ihr wieder hell leuchtet, zieht ihr die Menschen und Möglichkeiten in euer Leben, welche euch nun dienen. Gestaltet euer Leben wieder bewusst, spielt die Hauptrolle darin aktiv. Und ja, mensch kann ein helles Licht und zugleich mit der eigenen Heilung beschäftigt sein, das eine schliesst das andere keineswegs aus. Aber wer sich fürs Leuchten entscheidet, tut dem Heilungsprozess einen grossen Gefallen. Denn wo ein Licht brennt, da sind Magie und Wunder stets nah und werden gesehen.
Für all diejenigen, welche gerne eine Anleitung zum Leuchten und zum zurückfinden zu sich selber, Magie und Lebensfreude hätten: Ich plane wunderbare Sommerabende, angefüllt mit Meditationen, Ritualen, Freude und Naturbegegnungen in meinem zauberhaften Garten, welchen ihr oben auf den Bildern seht. Ihr findet diese Glühwürmchennächte, wie ich sie nenne, ende Woche auf sphinxenherz.ch ausgeschrieben.
Ich wünsche euch offene Augen, damit ihr den Zauber dieser Erde seht und euch darüber freuen könnt.
Das Wetter ist wunderbar launisch und gewittergeladen. Ich nutze die sonnigen Abschnitte, um mit einer dampfenden Tasse Kaffee ans Ufer zu schlendern, Moonshine im Geleit. Das ist unsere geteilte Alleinzeit. Wir setzen uns hin und schauen aufs Wasser. Träumen, hängen unseren Gedanken nach, heilen, suchen Antworten im Wasser, laden unsere Batterien auf, sind überwältigt von der Schönheit, welche uns umgibt, dankbar, hier sein zu dürfen, trauern, erfreuen uns unserer Gesellschaft und sind einfach. Geredet wird nicht, wir schauen uns nur ab und zu an und lächeln. Der regenschwangere Fluss hat unseren Lieblingssteg vorübergehend verschluckt, wir sind aber auch zufrieden, auf den Steinen zu sitzen. Wenn ein Wasservogel an uns vorbei gleitet, Moonshine sich duckt und angriffslustig mit dem Hintern wackelt, dann träumt sie, eine Ente oder ein Blesshuhn zu haschen und mit nach Hause zu schleifen. Zwar sehe ich keine Zeitlinie, in der dieses Unterfangen zu ihren Gunsten ausgehen würde, aber das spielt keine Rolle. Am Fluss sind Träume heilig und niemand sollte sich anmassen, darüber zu urteilen. Wenn unsere Herzen voll sind und die Tasse leer, gehen wir zurück. Oder dann, wenn der nächste Regenschauer uns mit einer Dusche droht.
Träume sind der Schlüssel zur Selbsterkenntnis, mögt ihr stets Zeit dafür finden.
Es ist, als würde ich in Pachelbel’s Kanon leben. Ich höre die Natur um mich herum atmen, lachen und ihre Zyklen erzählen. Ich fühle den Herzschlag des Universums in meinem eigenen und die Planeten bewegen sich durch meine Blutbahnen. Nachts singen die Sterne und der Wesak Mond hat dramatische Schleiertänze aufgeführt. Zum ersten Mal in meinem Leben fühle ich, dass ich genau da bin, wo ich sein soll. Die Katzen sind überglücklich, wieder einen Garten voller Bäume und ein Flussufer zum Herumtollen zu haben. Mein eigener Kreislauf wird künstlich bis an die Grenze verlangsamt. Was immer ich tue, scheint unendlich viel Zeit zu beanspruchen und doch scheint mir dieses Tempo das einzig Richtige zu sein. Also meditiere ich. Schaue stundenlang dem Wasser zu, welches seine Farbe so augenblicklich ändert wie Menschen ihre Emotionen. Den bleischweren Wolken beim Zusammenballen und Aufplustern, um sich in segensreichen Regen auszuschütten. Giesse aus Wachsresten neue Kerzen und freue mich über die Farbkombinationen. Und während mein gelähmter Herzteil wieder Kraft gewinnt, zu schlagen, erhalte ich neue Einblicke in die Selbstheilung und den Heilprozess an sich. Wertvolle Einsichten, welche ich in meiner Arbeit anwenden kann.
Zweifelsohne war der letzte Monat für meine ganze Familie sehr hart, umso klarer waren all die Wunder zu sehen. Wir sind umgeben von ausserordentlichen Personen, welche mit offenen Herzen und Händen alles taten, um uns zu unterstützen, wo sie nur konnten. Worte reichen keineswegs aus, die Dankbarkeit, die ich für euch kostbare Menschen empfinde, auszudrücken! Ihr freundlichen Seelen wisst, wer ihr seid: Ich liebe euch aus tiefstem Herzen und es ist mir eine grosse Ehre, euch meine Freunde nennen zu dürfen und mit euch diesen Lebensweg zu beschreiten!
Ich hoffe, ihr alle geniesst diese Zeit des Blühens. Tragt euch und diesem wunderbaren Planeten Sorge.
In unserer Vorstellung beginnen neue Kapitel stets sanft, freundlich und lichtvoll. In Realität packt uns das Leben auch mal und katapultiert uns mit aller Gewalt hinein. So waren die letzten zwei Wochen für meine Familie und mich geprägt von massivem Herzensbruch. Für mich zuerst physischer Natur, dies hat mich zweimal ins Spital gebracht. Für uns alle folgte dann emotionaler, weil wir den Verlust eines geliebten Familienmitglieds zu verkraften haben. So sind wir zu viert tief erschüttert in das Daheim gezogen, auf welches wir uns monatelang gefreut haben. Ich nenne es nach Tolkien das Haus der Heilung, denn das ist es, was wir alle hier am meisten brauchen. Unsere Herzen Erholung finden zu lassen. Dass wir dafür am richtigen Ort sind, wissen wir. Auf dem Blog wird es aus diesem Grund ein bisschen still. Vielleicht nur kurz, möglicherweise etwas länger. Es dauert so lange wie’s dauert.
Euch wünsche ich allen einen traumhaften Frühling. Liebt, was das Zeugs hält, denn wir wissen nie, wie lange unsere Geliebten in irdischen Gefilden verweilen.
Die Welt dreht sich schnell im Februar. Die Sonne lacht, die Tage strecken sich gähnend und der Frühling tänzelt schon nah. Vergnügliche Zugfahrten mit meinem Lieblings Python, welcher auch farblich exzellent zu meiner Garderobe passt. Die Umzugskisten wurden vom Dachboden geholt und nachdem die spitzohrige Crew alle probegesessen und qualitativ für gut befunden hat, füllen wir sie vorfreudigen Herzens. Tiefe Gespräche und fabelhafter veganer Brunch im DAR mit Valentina zu Ehren ihres morgigen Namenstags. Unser halbstarker Sonnenkönig verkündet derweil jeder Nachbarskatze stolz, dass sie die Terrasse nun nicht mehr betreten dürfe, da es sich um sein Reich handle. Solch dreiste Forderungen sowohl zu stellen als auch durchzusetzen, ist natürlich einfacher, wenn man zwei aufmerksame, sprungbereite und muskelbepackte graue Tiger im Rücken hat. Weder der Katzengott noch die Mondin würden nämlich zulassen, dass jemand dem kleinen Monarchen das knochige Ärschlein versohlt. Er weiss das, ich weiss das und ganz gewiss jede Katze, der seine Ansage gilt.
Ich sauge das farbige Leben dieser Tage fröhlich auf und wünsche euch dasselbe.
Ich sitze hier vor dem Computer und kaue gedankenverloren auf meinem Humus-Gemüse Sandwich herum. Keine Ahnung, wo ich mit dem Erzählen beginnen soll. Kann ich doch selber noch nicht fassen, was geschehen ist. Aber here we go: 2019 zogen wir aus einem Haus mit freundlichen Nachbarn und einer wunderbaren Dachterrasse, weil es verkauft wurde und saniert werden sollte. Zum Glück wussten wir damals nicht, dass wir mit diesem Auszug den Hausfrieden und das sich zu Hause wohl und geborgen fühlen, für beinahe vier Jahre an den Nagel hängen würden. Ich will hier die Details nachbarschaftlichen Irrsinns, den wir in dieser Zeit erlebt haben, gar nicht erörtern. Über ein Jahr lang zog sich unsere Suche nach einem Daheim, wo wir endlich wieder ankommen, ausatmen und einfach sein können. Eine zermürbende Odyssee, in der wir all unsere Wochenenden mit Hausbesichtigungen verbrachten und die Hoffnung, dass überhaupt existiert, was wir suchen, schwand. Am Samstag dann kamen wir an einen Ort, der auf den Fotos nicht unbedingt vielversprechend wirkte, auf den ich mich aber unerklärlicherweise freute. Alles dort war einfach und klar. Man bekommt genau, was man sieht, kein Gewäsch. Der Vermieter und seine zwei Katzen in Suryas Alter waren uns gleich sympathisch und wir wussten, dass wir da gerne mit ihnen wohnen würden. Wir tranken Kaffee im Garten und führten entwaffnend ehrliche Gespräche über Herzensbruch. Wir sagten: «Wir möchten hier leben» und er erwiderte: «Ich hab ein super Gefühl bei euch beiden, aber ich zeig die Wohnung noch anderen. Ich melde mich nächste Woche.» Wir verabschiedeten uns und besuchten noch ein Brockenhaus in der Nähe. Als ich eintrat, sprach ich ein Stossgebet: «Wenn dies der Ort ist, um den ich schon so lange bitte und er meiner ganzen Familie zum allerhöchsten Wohl dient, dann vertraue ich darauf, dass ihr ihn uns zuspielt. Danke.» Eine Minute später, ich kramte gerade in einem Stapel Fasnachtskostüme, klingelte es in der Jackentasche des Löwen. Es war der Vermieter: «Ihr habt die Wohnung. Ich werde die Besichtigungstermine der andern Interessierten absagen. Es wär nicht fair, wenn sie kommen und sich Hoffnungen machen. Ich würde eh euch wählen, es ist klar.» Während ich das tippe, habe ich Tränen in den Augen. Wie schon geschrieben, Worte reichen nicht, um meine Erleichterung auszudrücken. Oder die Dankbarkeit über den Beginn einer neuen Ära. Projekt Sirius tritt in Manifestation.
Egal wie entmutigt, müde oder mürbe ihr seid: Gebt eure Träume nicht auf, schiesslich habt ihr sie aus einem Grund.
there are people waiting to meet you. people waiting to love you. there are places that stand still until you’ve stepped foot in them. something really beautiful could happen for you in the morning. there is so much waiting for your arrival. arrive there. — Brianna Pastor
Eigentlich wollte ich euch etwas über Einhörner erzählen. Dann berichtete mir die erste Nachricht des Tages über den Tod eines geliebten Wesens. Und plötzlich rücken meine Einhorngedanken in weite Ferne.
Ich möchte mich aus tiefstem Herzen bei allen bedanken, die ihr hier regelmässig vorbeikommt und diesem Universum einen Besuch abstattet. Dieser Ort wurde für euch geschaffen und ich hoffe, ihr findet hier stets Freude, Inspiration und lest, was ihr gerade hören müsst. Mögen eure Festtage warm, nährend, fröhlich, friedlich und besinnlich sein.
In Vorfreude, euch hier wieder zu treffen, blicke ich auf die Neujahrswoche. Bis dahin lade ich euch in schottischer Tradition ein, das Glas zu erheben und den Verstorbenen des vergangenen Jahres zu gedenken for Auld Lang Syne.
Dies ist nicht etwa der Name einer neuen Band oder eines neuen Westerns, sondern schlicht der Titel des zweiten Teils der Katze des Monats im November.
Als ich ihn getroffen habe, war er noch keine vier Monate alt, brauchte aber bereits dringend einen Neustart. Wie viele andere Kitten wurde der wuschelige rotblonde Kater auf einem Bauernhof geboren, wo er absolut unerwünscht war und auf eine Pflegestelle gebracht wurde. Wegen seines schwächelnden Immunsystems lernte er Menschen als Wesen kennen, die ihn ab und an packen, um ihn zu zwingen, Medizin zu schlucken. Als wir uns trafen, hatte er die Hoffnung, dass das Leben auch wunderbar sein kann, beinahe aufgegeben. Er machte sich ganz klein, denn wenn ihn niemand sieht, kann ihn schliesslich auch niemand packen. Zuerst gab ich ihm einen Namen, welcher der strahlenden Persönlichkeit, die ich in seinen abgelöschten, beinahe transparenten Augen erkannte, entsprach: Surya, nach der Sonne und ihrem Gott im alten Indien. Unterwegs krabbelte er aus der Transportbox, schmiegte sich in meinen Arm und schaute dem Löwen laut schnurrend beim Autofahren zu. So halten wir das seither jedes Mal, wenn wir zur Tierärztin fahren. Angekommen rannte er auf Henry zu und schlang ihm seine Ärmchen miauend um den Hals. Der verdatterte Katzengott, welcher ein perfekter Papa ist, hat den Kleinen sofort unter seine Fittiche genommen. Moonshine, welche sich gerne mit allem mehr Zeit lässt, fand den Kleinen, der soviel Ausdauer beim Spielen hat wie sie von Anfang an cool. Auferlegte ihm aber gleich zu Beginn einen sehr spezifischen Verhaltenskodex: Spielen: ja. Nassfutter aus demselben Teller essen: ja. Trockenfutter aus demselben Teller essen: nein. Anfassen: nie! Dass sie ihren geliebten Henry nun teilen muss, fand sie zuerst eine Herausforderung, aber mittlerweile haben sich die drei zu einem harmonischen Trio gefügt und Moonshine anfassen und sogar mit ihr kuscheln, ist nun erlaubt. Trockenfutter wird immer tabu sein, schätze ich. So weit alles prima. Allerdings brechen bei dem Kleinen, der sich zwischenzeitlich ganz schön gestreckt hat, zu einem schlaksigen Teenie Boy geworden ist und schon stolze drei Kilo wiegt, die Hormone durch. Dieses Pubertier springt die geduldigen Grossen nonstop an und macht aus den beiden Zen-Tigern ruckzuck die genervten Zwei. Zum Glück nicht mehr lange, denn nächste Woche wird Surya kastriert. Was sein Immunsystem betrifft: Daran arbeiten wir unermüdlich, allerdings meint die Tierärztin, es könne schon ein paar Monate dauern, bis wir es aufgebaut haben. Mal sehen. Eines kann ich euch sagen: Lebenslust und -wille lodern hell in diesem stolzen rotgoldenen Sonnenkind. Danke, dass wir deine Familie sein dürfen, lieber Surya! Danke, dass du uns dein Vertrauen und deine Liebe so bedingungslos schenkst. Dass wir genau auf dich gewartet haben, merkten wir erst, als du schon da warst.
Jetzt, da die Nächte kühler sind, schlafen die Katzen wieder auf unserem Bett. Moonshine kuschelt sich zuerst ein, danach Henry. Als Nächster legt sich der Löwe hin und wenn die Schlafenszeit für mich gekommen ist, kringle ich mich auf ein noch freies Stück Matratze. Darauf bedacht, keinen der tief schlummernden Leiber, die kreuz und quer übers Bett verteilt sind, zu stören. Manchmal ist das unbequem und manchmal fröstle ich, weil ich meine Decke nicht unter den Schlafenden hervorziehen kann. Aber das ist mir egal. Ich liege da und lausche, wie Henry Dinosauriergeräusche macht und schmatzt, wenn er Position wechselt. Wie der Löwe laut und Moonshine zuweilen leise schnarcht. Vor allem aber fühle ich ihre Herzen schlagen. Vier Wesen vereint im Hier und Jetzt, wo sie sein und ihr Leben miteinander teilen wollen. Dann fliesst mein Herz über vor lauter Liebe und Dankbarkeit. Weil ich das grosse Glück habe, zu dieser wundervollen Herde zu gehören.
Liebe nimmt unendlich viele Formen an und wir alle erleben sie im Alltag sehr individuell. Ich wünsche euch, dass eure Herzen offen sind diese Woche und immer, wenn sie zu euch spricht.
Heute kommt ihr in freudiger Erwartung einer lange erwarteten Folge Pyramidenfreitags hier her und findet: keinen. Aus dem simplen Grund, dass ich in der Zeit, in der ich den Artikel schreiben wollte, einem Magendarmvirus anheimfiel und diese — nun, ihr wisst schon wo — verbrachte. Also wird es einen Pyramidenfreitag am Montag geben, danke für eure Geduld.
Wenn ihr mögt, sendet meinem geliebten Katzengott Henry Lord Noodlz heilende und liebende Gedanken. Er hat sich gestern ein kleines Rückentrauma (keine Fraktion Göttin sei Dank!) zugezogen. Ob Sturz, Biss oder Autokollision konnte die Tierärztin nicht mit Gewissheit sagen. Ihm gehts soweit gut. Er hat grossen Appetit und dank Antibiotikum und Schmerzmittel schläft er tief und kann rasch und komplikationsfrei heilen.
Ich wünsche euch allen ein erholsames und friedliches Wochenende.
Wir sind angekommen. Seit zwei Wochen leben wir nun schon in unserem neuen Heim und fühlen uns alle pudelwohl. Henry hat sein neues Revier bereits nach 24 Stunden erkundet und für gut befunden. Der Kater heisst ja nicht umsonst Katzengott: Regeln, von wegen erst mal zwei Wochen drinnen bleiben und dann Freigang gewährt bekommen, wurden definitiv nicht für ihn geschrieben. Moonshine liess es gemächlicher angehen, sie sass eine Woche lang auf der Terrasse und hat den Garten von oben beäugt. Mittlerweile geht sie auf Streifzüge, geniesst es aber auch, einfach mit dem Löwen auf einem Liegestuhl zu dösen. Die Blumen in den mitgebrachten Töpfen blühen lachend dem herrlichen Baum im Innenhof entgegen, ansonsten braucht die Terrasse noch intensive Liebe, damit sie ihr Potenzial voll entfaltet. Die lasse ich ihr nur allzu gerne zukommen, schliesslich ist es mir eine grosse Freude, die Orte, welche ich bewohne, in blühende Friedensoasen für Mensch und Tier zu verwandeln.
Moonshine verbringt ihre Wachzeit damit, mich an zu schnauzen, weil ich es regnen lasse. Im Gegensatz zu Henry bin ich für die kleine Katzendame zweifelsohne eine dienstbeflissene und omnipotente Muttergottheit. Es liegt wohl daran, dass ich ihren physischen Körper trotz ihres zarten Alters bereits mehrmals vor wüsten Schäden bewahrt habe. Lady Moon hat das Konzept des Verunfallens letztes Jahr auf erschreckende Weise ausgekostet. Den Zenit erreichte dies, als wir um ihr Auge und das darin befindliche Licht kämpften. Was uns geglückt ist, dafür werde ich ewig dankbar sein. Darum ist ihr Vertrauen in mich endlos. Darum bin ich in ihrer Welt auch zuständig fürs Wetter und werde solange angemault, bis ich die Sonne wieder hervorhole. Also seit Freitag und voraussichtlich bis morgen.
Zum Glück hat die Muttergottheit ein Paar Kopfhörer und driftet damit in ein Paralleluniversum aus Klängen ab. Interessanterweise lande ich bei den lieblichen Weisen einer längst vergessenen Band. Einem Nationalheiligtum, welches aus drei Mitgliedern bestand und nach ihnen benannt war: Peter Sue und Marc. Die Gruppe feierte ihren Zenit in meinen frühen Lebensjahren und ich erinnere mich gut an ihre vierte und letzte Beteiligung am Euro Vision Song Contest, welcher damals noch eine live Performance mit Orchester von den Teilnehmern forderte. Das Jahr war 1981, die Glorie der 70s verblasst und die Kleider und Frisuren liessen nichts Gutes erahnen für die Modeentwicklung der neuen Dekade. Mit grossen Augen sass ich vor dem Fernseher und schaute gebannt, wie Komponist und Dirigent Rolf Zuckowski unter Applaus den Orchestergraben betrat. Die Luft wurde vom heiseren Klang der Panflöte zerrissen, auf der Peter Reber das Intro spielte und aus einem Konzertsaal in Dublin strahlte «Io senza te» in die Wohnzimmer Europas. Natürlich war ich von der graziösen Sue Schell gefesselt, deren Schönheit nur noch von ihrer zarten Engelsstimme mit dem ausgeprägten Vibrato übertroffen wurde. Einzig ihrer Frisur konnte ich nichts abgewinnen. Marc Dietrich hat mir gut gefallen, er hatte ein fröhliches Gesicht und schien ein lustiger Mensch zu sein. Zwei Dinge fragte ich mich allerdings: Wieso hatte er eine Lücke zwischen den Zähnen und warum schrie er, wenn er sang? Peter Reber war einfach in Ordnung, schliesslich spielte er Panflöte und Klavier. Die Beobachtungen einer Dreijährigen. Die Schnulze schaffte es auf Platz vier und die Band hatte ihren letzten Auftritt im Dezember des selben Jahres. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen und Moonshine motzt jetzt, weil der Napf leer ist.
Obwohl ich es viel besser weiss, habe ich mein inneres Kind in letzter Zeit ganz schön vernachlässigt. Als Wiedergutmachung habe ich ihm die Oberhand im Atelier als auch ein neues Spielzeug versprochen. Es hat sich Ölkreiden ausgewählt (Neopastel von Caran D’Ache, weil vegan) und sich umgehend daran gemacht, fröhlich auf meinen Collagen herum zu kritzeln. Dabei hat es mich Folgendes gelehrt: 1. Gummiwürmer im Weltall zu futtern ist ein Anfängerfehler, weil man dann eine Regenbogenfontäne quer durchs Universum kotzt. 2. Die Klamotten von Yves Saint Laurent sehen besser aus mit Glitzersternchen drauf. Anschliessend hat es sich mit seinem besten Freund, meinem schwarzen Humor, zusammengetan und ein paar Bilder gezeichnet. Ich hatte letzte Woche so viel Spass wie lange nicht mehr im Atelier. Moonshine und Henry freuen sich derweil, dass im Garten wieder alles kreucht und fleucht und sie vieles zu belauern haben.
Ich wünsche euch einen farbenfrohen Frühlingsanfang.
Es ist schon dunkel, als ich nach Hause komme. Ich drehe das Licht an und werde lautstark von Henry Gott Noodlz begrüsst. «Lass uns in den Garten gehen», sage ich nach ausführlichen Kopfreibereien und Küssen und schnappe mir den vollen Kompostkübel. Unterwegs erzählt mir der grosse Kater detailliert von seinem Tag und den Dingen, welche er erwähnenswert findet. So schlendern wir durch das Gras, beäugen, wie weit der Frühling die Pflanzen schon erfasst hat. Ich schaue gerade nach der Minze, als ein sanftes Donnerrollen durch den Garten tönt: «Kommt herbei!». Aus verschiedenen Ecken lösen sich zwei getigerte Schatten aus der Nacht und schlängeln elegant zum Katzengott hin. «Lasst uns gehen, wir haben zu tun» donnert der gebieterisch und verschwindet in die kleine dunkle Passage, die aus dem Garten führt. Moonshine und Simba folgen ihm. Ich auch. Die Szenerie erinnert mich an eine Gruppe halbstarke Jugendliche, welche im Schutz der Dunkelheit loszieht, um am Dorfbahnhof den Hormonen freien Lauf zu lassen und ihre Version von Hölle herauf zu beschwören. Fehlen nur noch Mofas. «Wo gehen wir hin?» piepst Moonshine freudig, während sie über den Asphalt tänzelt, «Mäuse jagen auf dem Fussballfeld?» «Nein», erwidert Henry «wir besuchen den Gürtel des Orions.» «OH! WIE! WUNDERBAR! Da war ich noch nie!» quickt Mooney, ihr Schwanz zittert vor Aufregung. «Eben» maunzt der Kater. «Welch schöne Nacht, um dort zu weilen», denke ich mir, «ich war allzu lange nicht mehr im Tempel von Alnilam.» Meine Merkaba fängt an zu rotieren. Moonshine sieht dies und fragt «Nehmen wir Patricia mit?» «Nein, sie reist zu langsam. Jetzt konzentrier dich und hör auf zu trödeln, Katzenkind!» raunt der Katzengott streng, bevor er aus dem Lichtkegel einer Laterne tritt und die Dunkelheit ihn verschluckt. Die Kleine rennt ihm hurtig nach. Mein Lichtgefährt bleibt so abrupt stehen, dass ich mich wundere, kein mechanisches Quietschen aus dem Energiekörper zu hören. Ich gebe mir Mühe, nur halb so beleidigt dreinzuschauen, wie ich eigentlich bin. Simba, der lieber auf dem Fußballfeld mausen wollte, gähnt und streckt sich, dann verschwindet in der kleinen Passage während er maunzt «Komm mit. Den Orion können wir jederzeit besuchen.» Ich zottle ihm seufzend mit meinem Kompostkübel nach zurück in den Garten und wünsche ihm eine gute Nacht, bevor ich ins Haus gehe. Dort wasche ich als erstes den Trinknapf aus und giesse frisches Wasser ein, die Teller werden mit Futter gefüllt. Egal von welcher Mission die lieben Tiger zurückkehren, eines weiss ich mit Sicherheit: Ihre Augen werden leuchten, die Herzen voll und ihre Bäuchlein leer sein.
In diesen hellen Nächten spiegelt der glitzernde Schnee die Sterne. Moonshine mag an kalten Tagen nicht draussen spielen und legt sich zum Winterschlaf in die Kiste, in der Papierkatzen lagern. Papier steht nicht drauf und eine Katze ist sie. Nach sechs Jahren hat der Löwe meiner Praxisseite ein kleines Face Lifting verpasst und ihr findet den Knopf zur Seite jetzt hier oben rechts. Wie gefällt sie euch? Ein lustiger Panther kitzelt Jupiter und ein paar scharfzahnige Grüne erzählen sich Witze und kichern fröhlich auf meinem Büro. Mein Wunsch zum Wochenbeginn für euch ist, dass heute etwas eure Freude kitzelt und der Vollmond Liebe auf euch strahlt.
your art is not about how many people like your work your art is about if your heart likes your work if your soul likes your work it’s about how honest you are with yourself and you must never trade honesty for relatability — Rupi Kaur
Moonshine und ich geniessen den Schneefall, während unsere Seelen sich frei ausdrücken.
Ich hoffe ihr feiert heute, dass ihr Alive and Kicking seid und tanzt in die Woche mit den Simple Minds.
Outfitdetails: Kapuzenmantel: Eine Spezialanfertigung von Phantomlovely, einer veganen One-Woman-Show, die’s leider nicht mehr gibt, Korsett: Church of Sanctus, Rock: Brocki, Indisches Halsband: Vintage, Pixiu Anhänger: Ein Geschenk, Septum: Revelmy, Ankh Ring: Vintage, Guardian Ring: Arcana Obscura, Lippenstift: Berlin von Lush.
☥ Sonntage sind da, um sich nach dem Schlafen faul gähnend zu strecken, im Pyjama in die Küche zu schlurfen, Kaffee aufzusetzen und Pancakes mit veganem Speck zu brutzeln. ☥ Sonntage sind da, um mit den Katzen im Garten herum zu tollen. Was stets damit endet, dass Henry sich auf den Tisch und Moonshine auf einen Stuhl setzt, wenn sie ausgepowert sind. ☥ Sonntage sind da, um spazieren zu gehen, wenn ein Sturm aufzieht, damit mensch unterwegs neue Schmusetiger treffen und sich ausführlich vollregnen lassen kann. ☥ Sonntage sind da, um all die Farbenpracht zu bewundern, mit der die Natur den Saisonwechsel feiert. ☥ Sonntage sind da, um sich bewusst die kalte, klare Luft tief in die Lungen zu ziehen, mit dem Ausatmen alle Altlasten der letzten Woche loszulassen und sich den Kopf vom Wind leer fegen zu lassen. ☥ Sonntage sind da, um abends faul mit einem Buch auf dem Sofa zu liegen und sich erholt und gelassen auf das zu freuen, was die nächste Woche bringen mag.
Ich hoffe, ihr habt euch gestern liebevoll um euch selber gekümmert und wünsche euch einen freudigen Wochenstart.
☥Zum ersten (und zweiten) Mal in meinem Erwachsenenleben wurde ich geimpft. ☥ Aus Baby Moonshine ist längst eine zarte Lady Moonshine geworden und zu Beginn des Monats haben wir den ersten Geburtstag unserer kleinen Glückskatze gefeiert. ☥ Ich habe zum ersten Mal Soju probiert und während der ersten zwei Schlucke erinnerte er mich an gesüsstes Desinfektionsmittel. Mittlerweile mag ich ihn ganz gerne. Eine Art Light Version von Gin. ☥ In meinem Heimatland dürfen zum ersten Mal Menschen der LGBT*IQ Gemeinschaft heiraten. ☥ Seit ich denken kann, habe ich die Schönheit der Lampionblumen bewundert und gestern zum ersten Mal vier Stück in mein Terrassen-Gärtlein gepflanzt. ☥ Zum ersten Mal habe ich Post aus China erhalten.
Erste Male. Sie finden lebenslang statt und erinnern uns daran, dass alles stets in Bewegung ist und wir nie ausgelernt haben. Manche winzig klein, andere schreiben Weltgeschichte. Manche bringen Freude, andere grossen Schmerz. Und alles, was dazwischen liegt. Also sei aufmerksam und erlebe all die ersten Male bewusst, denn sie sind Zeugen deines einzigartigen Lebens. Und falls du das Gefühl hast, dass du feststeckst und alles sich wiederholt, dann ist dies ein sicheres Zeichen dafür, dass du das Teilchen bist, welches sich bewegen muss, um den Kreis zu durchbrechen und ein neues erstes Mal herbei zu führen.
Ende Woche kehrt der Pyramidenfreitag zurück und ich habe für euch ein Oktober/Halloween Special vorbereitet. Definitiv zum ersten Mal.
Ringe von oben nach unten: Cosmic Norbu, Nightbreed Creations, Lhasa. Pflanzen- und Insektentuch: Lush, Trinkglas: vor unzähligen Monden aus einer Gratiskiste am Strassenrand gefischt.
Nimm dir heute Nacht Zeit und schau, wie das Mondlicht die Welt weiss umarmt. Dieses strahlend reine Licht vereint in sich alle existierenden Farben. Egal wie quirlig, schrill und lebhaft, alle Nuancen einen sich zu einer friedlichen und harmonischen Frequenz. Einheit und Verbundenheit entbehren nie der Individualität, im Gegenteil. Es gibt so viele Wahrheiten, Lebensentwürfe und Glaubenssätze, wie es Menschen gibt. Dies ist unser Geburtsrecht. All die Unterschiede machen uns als Spezies reich, denn sie beleuchten viele Perspektiven und gemeinsam sind sie der Schlüssel für die dringlichen Fragen unseres Überlebens.
Gerade jetzt haben wir die Möglichkeit, unsere Stimmen zu einem Chor zu vereinen, um den Regenbogen heller leuchten zu lassen. Sorgen wir dafür, dass unsere Geschwister aus der LGBT*IQ Gemeinschaft endlich auch heiraten dürfen.
Ich wünsche allen einen gesegneten Herbstanfang und möge der Vollmond die Frequenz bringen, welche euch jetzt am besten dient zu eurem höchsten Wohl.
Vor etwas mehr als zwei Jahren habe ich diesen Blog gestartet. Ein Liebeskind, angesiedelt irgendwo zwischen meiner Heilarbeit und Kreativität. Ein Spielplatz, auf dem vieles möglich ist. Eine kleine Oase für Menschen, welche sich für solche Dinge interessieren und welche hier hoffentlich ab und zu etwas zu lachen, Freude, Spass, Aufmunterung, Schönheit und vielleicht sogar Inspiration gefunden haben.
Heute bin ich an einem Punkt, an dem zu viele Projekte auf dem Tisch liegen, welche ich aus Zeitgründen nicht in gewünschtem Tempo voranbringen kann. Folglich müssen ein paar davon eine Pause einlegen. Ich habe entschlossen, dass der Katzenkult Blog eines davon ist. Die Entscheidung ist die richtige, war aber schwer. Für Tarotkundige: Drei der Schwerter, nicht im metaphorischen Sinn, sondern gezogen.
Ob, wann und in welcher Form ich hier weiterschreibe, lasse ich offen. Aber sollte ich irgendetwas Spannendes machen, findet ihr die Infos dazu auch weiterhin hier.
Ich danke euch allen für euer hier sein, lesen, liken und unterstützen meiner Arbeit! Ihr seid toll! Tragt euch Sorge und scheint euer einzigartiges Licht in diese Welt.
☥ Einen frohen und gesegneten Frühlingsanfang wünschen euch Ginger, Geist des Lenzes und ich! ☥ Ich lese Yoko Onos «Grapefruit» und bin von ihrer schnörkellosen und intelligenten Poesie begeistert. Falls ihr es nicht kennt, setzt es auf eure Liste. ☥ Lucille ist angefressen. Sie ist so was von goth. So goth, dass das schwärzeste Schwarz gerade ausreicht, um dem Ausdruck zu verleihen. Aber heute hat ihre Mutter wieder voll genervt: «Schatz, es ist Frühling und wir besuchen Oma. Zieh doch was Nettes an. Du siehst so hübsch aus in deinem blauen Kleid.» Pfffff, Eltern! ☥ Der Löwe hat mich letzte Woche mit Barista Hafermilch und einem Milchschäumer überrascht. Samtenen Cappuccino schlürfen ist eine nette Abwechslung zu meiner ewigen Kaffee-pur-Trinkerei. ☥ Hasen sind sehr viel eitler, als ihr denkt. Aber es wär Roxane schon lieber, wenn ihr das nicht wüsstet. ☥ Moonshine und Henry haben von mir den Spitznamen Piggeldy und Frederick bekommen, weil ihr gemeinsames Unterwegssein mich sehr an die beiden Trickfilmschweine erinnert. Wer jetzt nostalgisch wird oder die beiden nicht kennt, kann sich hier die Folge Liebe ansehen.
Launisches Wetter in meiner inneren und äusseren Welt. Dankbar, Zeit mit meinem besten getigerten Freund im Atelier zu verbringen, in Stille zu arbeiten und heftige Gewitter all den emotionalen Tumult fortspülen zu lassen.
Die Musik, welche ich heute höre, stammt vornehmlich von Mazzy Star.
Ich wünsche euch einen guten Wochenstart und vergesst nicht, ohne Regen würden wir nicht blühen.
Letzte Woche waren wir unglaublich sonnenverwöhnt und am liebsten wäre mensch den ganzen Tag draussen herumgelegen. Tatsächlich habe ich am Sonntag und Montag im Garten gegessen, was Moonshine sofort zum neuen Normal erklärt hat. Seit Dienstag wird kurz nach Mittag zum Aufbruch herum getänzelt und miaut. Ich leiste der Aufforderung Folge, allerdings in meinem Tempo, was heisst, dass ich noch Kaffee koche, eine Decke und Arbeiten, welche ich gut draussen verrichten kann, einpacke. Derartiges Trödeln wird vom Mondenkind gar nicht toleriert und ich werde sichtlich genervt und laut angeschnauzt.
Das Selbstbewusstsein dieser Katze! Ich hege schon länger den Verdacht, das sie im besten Fall ein gut getarnter Tatzelwurm, im wahrscheinlichsten aber eine Chimäre ist. So oder so wär’s mir lieber, wenn sie nicht herausfindet, dass sie Feuer speien kann.
Unsere Sonnennachmittage waren gefüllt von kleinen Wundern, denn die ersten Schmetterlinge tanzen und das grosse Blühen hat begonnen. Und sie waren gesellig: Mensch stelle sich vor, welch Versprechen eine ausgebreitete Decke und eine darauf sitzende Person in Katzenaugen darstellen. So waren Simba und Kashmir stets zugegen und liessen sich mehr oder weniger gutmütig von der kleinen Babybestie anfallen und herumjagen. Neustens ist auch Sämi, der schlaksige Katerjunge aus dem ersten Stock, mit von der Partie. Einzig der Katzengott bleibt unseren Zusammenkünften fern, da er um diese Zeit auf dem Bett im Tiefschlaf liegt und sich von seinen ausgedehnten Streifzügen erholt.
Ich habe all die Katzengesellschaft genossen, denn die Woche war sehr emotional. Jede Zeit des Blühens war Sirius’ Zeit und ich vermisse meine schwarze Sphinx mehr, als Worte beschreiben können.
Deshalb widme ich den Song zum Auftakt der Woche ihr und allen Menschen, welche heute jemanden vermissen, der die Regenbogenbrücke überquert hat. Terry Jacks Seasons In The Sun.
☥ Die Elfe hat mir ein Foto von ihrem Büblein gesendet, wie es die Stiefel rockt, welche ich ihr zum Geburtstag geschenkt habe. Ich hab mich schlapp gelacht! Und weil ich eine Alien Godmother bin, wurde seine Garderobe kurz geglamrockt . Fairy Style, versteht sich. ☥ Zerwühlte Laken, die so bleiben, weil mensch die schlafende Katze nicht wecken will. ☥ Frühstück und Kaffee trinken im Garten, sich die Sonne wohlig auf den Pelz scheinen lassen, während die Katzen «Karate Kid: Meisterklasse» geben. ☥ Das beginnende Blühen von Mutter Erde. ☥ Curry essen mit unseren Freunden aus England, welche seit Monaten hier feststecken. ☥ Der farbenfrohe Blumenstrauss, den sie mitgebracht haben. ☥ Das sind die Arten von Magie, die mein Herz zum Leuchten bringen.
Grossmeister Noodlz hat entschieden, dass klein Moonshine nun stark genug sei, um im Katzenkampf ausgebildet zu werden. In Anbetracht dessen, dass sie Freigängerin ist und sich draussen gegen dominante Kater wie Kashmir und Simba durchsetzen muss, begrüsse ich seinen Entscheid.
Während er ihre kindlichen Angriffe noch letzte Woche träge mit unbewaffneter Tatze abwehrte, sich Attacken gefallen liess und einfach aufstand und davon schlurfte, wenn er davon genug hatte, so hat sich die Tonart nun gänzlich geändert. Zwar liegt Henry immer noch auf den Rücken und lädt das Katzenkind zum Kampf ein, allerdings wird jeder Hieb mit einiger Kraft und ausgefahrenen Krallen pariert. Sie wird auf den Boden geschmissen und festgehalten, damit sie lernt, sich aus einer solchen Situation zu befreien. Er zeigt ihr den beherzten Einsatz von Zähnen und den Hinterläufen. Sie darf immer noch ausgiebig angreifen und kämpfen, aber am Schluss jeder Trainingseinheit wirft er sie beiläufig auf den Rücken, damit sie weiss, dass sie noch nicht soweit ist, es mit einer ausgewachsenen und kampferprobten Katze aufzunehmen.
Das ist gut so, denn im Gegensatz zum sanften Katzengott ist Moonshine angriffslustig und dominant. Nehmt euch in Acht, ihr Kater da draussen: Die einzige Kätzin hier strebt eher früher als später Quartierherrschaft an und ich weiss aus Erfahrung, dass ein «Nein» für diese stolze kleine Kriegerin nie akzeptabel ist!
P.S. Der Pyramidenfreitag fällt diese Woche zugunsten des Valentintags (Sonntag) aus.
Am Samstag hat der Wüstensand in der Luft das Licht in ein dunstiges Rosa verwandelt, welches die ganze Welt verschluckte. Äusserst exotisch für diese Breitengrade. Mir wurde ganz warm ums Herz, erinnerte mich diese Farbe doch sehr an das Licht auf der Venus. Die Sonne zeigte sich nur einmal ganz kurz und wenn ihr genau hinschaut, seht ihr den Sand vor ihrem Gesicht tanzen. Die Atmosphäre farblich einzufangen, ist mir leider nicht gelungen. Allzu gern hätte ich auch sogenannten Blutschnee gesehen, aber am Sonntag wusch der Regen den ganzen Sand geflissentlich aus der Luft. Überhaupt war das Wetter unfreundlich und garstig. Folglich nahmen wir’s gemütlich, lasen, meditierten, assen getränkten Bergamottenkuchen und ich entdeckte eine zufällig arrangierte Savannenszene im Schlafzimmer, während Henry auf dem Bett schlief und klein Moonshine die meiste Zeit im Ahornbaum vor dem Fenster verbrachte. Sie hat sich bestens erholt und wohl tatsächlich etwas Unbekömmliches gefressen draussen.
Der herrliche Trockenblumenstrauss trägt den Namen Agathe und stammt aus dem Haus Arui. Alle Blumen werden in der Schweiz biologisch gezogen, getrocknet und zu Sträussen gebunden. Eine fabelhafte, regionale, umweltfreundliche und günstige Alternative zu Schnittblumen im Winter. Falls ihr in Biel oder Umgebung wohnt, könnt ihr euer Gebinde auch ganz einfach bei Cyndie und Raphael im Batavia bestellen und abholen.
Es war mitten in der Nacht vom 30. November auf den ersten Dezember. Draussen am Himmel stand der volle Mond, aber ich hatte keine Augen für ihn. Ich sass zusammengesunken auf dem Sofa, taub vor Schmerz über den Verlust meiner geliebten Sirius und starrte stumpfsinnig vor mich hin, als mir plötzlich auf geistiger Ebene eine winzig kleine Katze erschien und übermittelte: «Ich bin bereit. Ich komme jetzt zu dir.» Für Menschen, welche damit nicht vertraut sind: Solche Phänomene passieren im Bruchteil einer Sekunde, stellt euch die Sichtbarkeitsdauer eines Blitzes vor. Die Kunde, dass die obsidianene Sphinx heimgekehrt und eine Stelle als Tempelkatze bei uns vakant sei, hatte sich auf geistiger Ebene also schnell verbreitet in den Katzenreichen.
Kurzerhand tippte ich «Katze sucht Zuhause» in den Computer, denn alles, was ich gesehen hatte, war, dass das Katzenkind nicht in einem Tierheim ist. Drei Klicks weiter war ich auf der Seite eines Vereins (grossartige Arbeit!), von dem ich zuvor nie etwas gehört hatte und von einem Foto schaute mich die kleine Katze von vorhin an: Unmissverständlich ein Mitglied meiner Familie!
Ihr Name ist Moonshine und er passt perfekt zu ihr. Und zum Umstand, dass sie mich in einer Vollmondnacht aufgesucht hat. Der Rest ist schnell erzählt: Ich schrieb eine Mail, erhielt am nächsten Tag einen Anruf, informierte die Männer des Haushalts — welche sich sehr freuten! — über das neue Baby, wir machten Terrasse und Wohnung kittensicher, bauten viele gemütliche Nester, welche Henry höchstpersönlich probelag und holten Moonshine am 7. Dezember zu uns.
Der winzige Mond hat das Gemüt und Selbstvertrauen der Sonne und faucht grosse Kater wie Kashmir ungeniert an. Sie ist ein Kletteräffchen und wir haben entsprechende Veränderungen in der Wohnung vorgenommen, nachdem wir merkten, dass ein Kratzbaum ihren Ansprüchen keineswegs genügt. Eine Matratze wurde gegen die Wand gestellt und Säulen mit Jute eingekleidet und mit Ausgucken versehen. Henry ist überglücklich, wieder die Rolle des grossen Bruders und Beschützers inne zu haben, lehrt die Kleine Vögel beobachten und bringt ihr Mäuse. Er lässt sich von ihrem kindlichen Enthusiasmus anstecken und erlebt gerade eine zweite Jugend. Allerdings stellt das Baby Biest die Nerven des sanftmütigen Katzengottes auch ganz schön auf die Probe mit all ihren Kratz- und Beissattacken.
Seit Montag machen wir tägliche Ausflüge in den Garten, ein Spass für die ganze Familie!
Wir sind dankbar, dass in einer dunklen Stunde für uns ein Mond aufgegangen ist, um uns den Weg zu leuchten, uns mit Liebe zu überschütten, als wir sie am dringendsten brauchten und uns daran zu erinnern, dass das Leben eine bunte und chaotische Reise ist, eng umschlungen vom Tod. Dass ein gebrochenes Herz und grosse Liebe kein Widerspruch sind. Dass mit jedem Tag eine neue Sonne und die Möglichkeit, von vorne anzufangen, aufsteigen.
Meine Familie wünscht euch und euren Lieben ein frohes Wochenende und all die Heilung, welche euer Herz gerade braucht!