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Schlagwort: Achtsamkeit

Welche kleinen Dinge?

Neulich brachte ich einen vergessen gegangenen Brief zur Post, welchen ich bereits in der Altjahreswoche hätte einwerfen sollen.
Ich deponierte ihn auf der Schalterablage und wühlte in meiner Tasche nach einem Abholschein.
Als ich ihn gefunden hatte und aufsah, durchsuchte die Frau hinter dem Tresen ihrerseits einen Stapel Briefmarken.
Ich schaute eine Weile zu und fragte dann: «Sind die 1.10 Marken alle?»
«Nein nein», murmelte sie, « das ist so ein schöner Brief, da soll eine unserer Winter-Spezial-Marken drauf».
Schliesslich drehte sie sich zu ihrem Schalternachbarn und bat ihn, nachzusehen, ob er noch welche habe. 
Er hatte und reichte sie seiner Kollegin.
Sie klebte eine auf mein Kuvert, streckte es mir dann triumphierend entgegen und rief: «Sehen sie? Das rundet die Sache doch erst ab!»
In der Tat.
Ich grinste über alle Backen und bedankte mich herzlich für ihren Einsatz.
Mein Herz begann vor Freude und Begeisterung zu glühen.
Ich denke, das ist ein gutes Beispiel dafür, was der Volksmund «Sich über die kleinen Dinge des Lebens freuen» nennt und bis vor Kurzem habe ich dies auch getan.
Aber das ist falsch.
Was ist klein daran, wenn jemand extra Aufwand betreibt, damit ein Brief, mit dem diese Person nichts zu tun hat, perfekt aussieht?
Was ist klein daran, wenn jemand aufmerksam ist und ein Auge fürs Detail hat?
Was ist klein daran, sich zu kümmern und Dinge für andere besser zu machen?
Was ist klein an Anteilnahme und Freundlichkeit?
Gar nichts, ganz im Gegenteil!
Sie sind die wertvollste Währung, welche wir haben.
Menschen, welche sich um Details kümmern, kümmern sich in allen Angelegenheiten.
Und wenn wir solche Dinge als klein bezeichnen, was ist dann ein grosses Ding?
Und wer entscheidet das?
Ist ein grosses Ding etwa, zwanzig Leute unter einer Lawine hervorzuziehen?
Wenn wir solche Massstäbe ansetzen wollen, dann Spoiler: Die meisten von uns werden nie etwas Grosses leisten.
Wenn eine Person in ihrem Leben an dem Punkt ist, wo es Aufwand kostet, sich über den Morgenkaffee zu freuen und sie es trotzdem schafft, dann ist das gigantisch.
Also lasst uns diese Dinge nicht länger schubladisieren.
Nennen wir sie doch einfach Leben.
Wir alle haben jeden Tag die Möglichkeit, durch Aufmerksamkeit, Freundlichkeit und Mitgefühl diese Welt für all unsere Mitwesen besser zu machen.
Lasst uns gemeinsam Berge versetzen.

Eine achtsame Woche wünsche ich euch.
Ich verlasse mich darauf, dass ihr euer Bestes gebt.

Vegane saure Katzen von Beauty Sweeties, Veganes Laugenbrezenrezept: Zucker&Jagdwurst.

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Brockenhaustipps, Zweckentfremdung und Nähkastengeplauder

Nehmen was ist, reinigen, reparieren, Kaputtes entfernen und neues Leben einhauchen.
Das ist in einem Satz zusammengefasst, was ich sowohl in meiner Heil- als auch meiner Kreativarbeit tue.
Bei Letzterer brauche ich manchmal eine Pause vom Medium Papier und dann zieht es mich unweigerlich zu Metall und Textilien.
Die Brockenhausgötter haben es in letzter Zeit gut gemeint und mir alte Schlüssellochbeschläge und einen Zierlöwen beschert.
Es scheint mir offensichtlich, dass diese schönen Gussformen in Zukunft Ohrläppchen zieren wollen.
Der Löwe wird Teil eines Kopfschmuckes , dafür habe ich allerdings noch nicht alle Teile zusammen.
Wenn mensch mit gebrauchten Materialien arbeitet, braucht’s eine zünftige Portion Geduld.
Falls ihr vorhabt, so zu gestalten, empfehle ich, legt euch ein gutes Archiv an.
Denn eine Idee haben, dann ins Brockenhaus rennen und hoffen, dass ihr gleich alles findet, klappt nur in seltenen Fällen und führt in der Regel zu Frust und halbgaren Kompromissen.
Das Gleiche gilt übrigens für Kleider: Falls ihr ein wohlkuratiertes Outfit seht und erfahrt, dass es aus dem Brockenhaus stammt, wäre es naiv zu denken, die Person habe es bei einem einzigen Besuch erstanden.
Nein, diese Dinge brauchen Zeit und Hingabe.
Slow Living im besten Sinne.
Hier ein paar Tipps von der alten Häsin, die ich auf dem Gebiet bin:
1. Werdet euch darüber klar, WOFÜR ihr ein Archiv anlegen wollt.
2. Plant regelmässig Besuche in Brockenhäusern und auf Flohmärkten ein.
3. Nehmt nicht alles mit, was euch inspiriert, sonst müsst ihr bald eine Lagerhalle mieten.
Nur Dinge, die euch dermassen begeistern, dass ihr euch gleich mehrere Verwendungszwecke dafür vorstellen könnt, dürfen mitkommen.
Hier macht Übung die Meister*in.
4. Qualitätskontrolle: Flecken, Geruch, Risse, Rost, sonstige Schäden?
Einiges davon ist zu beheben, anderes ein No-Go.
5. Budget veranschlagen und einhalten.
6. Aufmerksam sein. 
Tolle Schätze liegen oft in Gratiskisten oder im Sperrmüll am Strassenrand.
Sich nie zu schade sein, ein bisschen zu wühlen.
7. Informiert Freunde, Familie und Bekannte darüber, was ihr sucht/sammelt.
Ich werde von allen Seiten mit Collagenmaterial versorgt.

Manchmal müsst ihr das Risiko eingehen und ein Objekt mitnehmen, von dem ihr nicht auf den ersten Blick entscheiden könnt, ob es zu retten ist oder nicht.
Das Stück Chain Maille im Bild oben habe ich vor etwa zwei Jahren zerlumpt und zerlöchert adoptiert, ohne zu wissen, ob ich es restaurieren kann.
Aber Chain Maille ist aus meiner Sicht eines der wunderbarsten Gebilde schlechthin.
Wie das flüssige Metall fällt und Licht einfängt, ist beispiellos.
So ist es denn auch keine Überraschung, dass ich mir ohne zu zögern ein Kleid von Grossmeister Paco Rabanne wünschen würde, wenn die High Fashion Fee an meine Türe klopfte.
Es hat genau die Länge eines Spielfilms gedauert, die Ringlein und Nieten auseinander zu nehmen und neu zu dem Stück, welches ihr oben seht, zu fügen.
Ein Triumph!
Was ich nun daraus mache, ist noch nicht gewiss, aber soviel verrate ich: Die Kettenmasken aus Warrior Nun (Netflix) haben es mir sehr angetan.

Ich wünsche euch eine kreative Woche.
Tragt euch und Mutter Erde Sorge.

Sphinxring: Bring Me My Battleaxe

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Die Erde lacht in Blumen

Pflück dir am Montag ein paar Blumen und stelle sie in der Mitte deines Heims als Anker des Lichtes auf.
Sollte dein Herz diese Woche schwer werden oder der Mut dich verlassen wollen, ob allem, was in der Welt passiert, komm zu diesem Ort.
Erinnere dich daran, dass es in ebendieser Welt solche Wunderdinge wie Blumen gibt.
Betrachte sie und atme dich zurück in deine Mitte.
Verbinde dich wieder mit deinen Visionen und Träumen einer besseren Zukunft für alle und mit allem, was dir lieb und heilig ist.
Am besten navigieren wir durch die Dunkelheit, indem wir uns am Licht orientieren und unser eigenes hell strahlen lassen.

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