Hallo ihr Lieben und willkommen zurück! Wie war euer Juli? Ich hoffe, ganz prima.
Thema heute ist das Alte Ägypten als Album Cover Art. Es liegt auf der Hand, dass Earth Wind & Fire den ersten Eintrag erhalten. Bandgründer Maurice White, welcher 2016 zur kosmischen Heimat seiner kemetischen Ahnen zurückgereist ist, hat die Konzepte für die Bilder gemacht, welche Künstler sie dann ausgeführt haben, weiss ich allerdings nicht. Falls ihr das tut, lasst es mich bitte wissen. Hinterlassen hat er uns bunte und erhebende Musik, perfekt, um ins Wochenende zu driften.
Jeder ist an allem Schuld. Wenn jeder das wüßte, hätten wir das Paradies auf Erden. — Fjodor Michailowitsch Dostojewski
Ihr alle habt bestimmt mindestens einen Film gesehen, in dem ein Meteorit — oder etwas vergleichbar Schlagkräftiges— auf die Erde knallt. Es gibt zwei Phasen: Als Erstes der krachende Aufprall, dann wird meistens eindrucksvoll gezeigt, wie, davon ausgelöst, eine massive Druckwelle sich ausbreitet und absolut alles flachlegt. Genau so donnert der Rassismus zur Zeit ins Bewusstsein des menschlichen Kollektivs. Die Aufstände in den USA sind der Einschlag, die Druckwelle baut sich gerade erst auf. Ein Thema, dass tief aus dem Feld des Hasses geboren wurde und mit so viel Gewalt aufgeladen ist, dass seine Eruption nicht nur diese, sondern auch die Astralebene erschüttert. Je sensibler ihr seid, desto stärker spürt ihr sie. Möglicherweise ist euch bewusst, worum es geht oder aber ihr fühlt euch diffus unwohl. Im Aufstiegsprozess der Menschheit ist die Zeit gekommen, diese Ungerechtigkeit aufzulösen und einander als gleichwertige Familienmitglieder zu akzeptieren. Das betrifft uns alle. Wir sind aufgefordert zu handeln, um dieses Trauma aufzuarbeiten. Und da ich mich mit Trauma auskenne, kann ich sagen, erst einmal geht man dahin, wo’s richtig wehtut.
Ich verzichte darauf zu sagen «Ich bin keine Rassistin» oder «Ich bin mir meiner weissen Privilegien bewusst», denn auch wenn ein Teil meiner selbst dies reinen Herzens lebt und glaubt, so mache ich mir doch nichts vor: Die undurchsichtigen Gewässer meines Unterbewusstseins sind ein Haifischbecken und ich bin mir sicher, dass sozio-kulturelle Prägungen und Lügen dort eine Party schmeissen. Zeit, auf die Jagd zu gehen.
Also sage ich: «Ich weiss, dass ich nichts weiss. Ich will mein Herz weit öffnen und zuhören. Dadurch erkennen, welche Gifte in mir wirken, damit ich sie transformieren kann. Ich will den Stimmen derer zuhören, die man immer wieder zum Schweigen bringen will und dadurch ihr Leid erfahren, anerkennen und bezeugen. Ich will alles über ethnische Ungerechtigkeit lernen und heraus finden, was ich dazu beitragen kann, damit wir sie überwinden.» Jeden Tag reserviere ich mir Zeit, um genau das zu tun. Ich lerne unglaublich viel Neues, Wichtiges, Wertvolles, Interessantes. Häufig tut es weh, ich bin entsetzt, fühle Trauer, Frustration, Scham, Tränen laufen mir über die Wangen und mein Herz bricht. Es geht nicht anders. Ich bin mir nie zu schade dafür, mein Herz zu brechen, denn durch die Risse fallen Licht, Mitgefühl und Liebe herein. Also filtere ich all die gelernten Schätze heraus und verwahre sie darin, während ich Emotionen und verlogene Prägungen loslasse, denn sie haben ihren Zweck erfüllt, respektive dienen mir in keiner Weise. So lerne ich jeden Tag ein bisschen mehr, der Menschheit eine liebevolle Schwester zu sein, leiste jeden Tag meinen Beitrag, damit unser Kollektiv von dieser grässlichen Seuche heilen kann. Im vollen Bewusstsein, dass dies ein Marathon und kein Sprint ist.