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Schlagwort: go vegan

Für nie gekannte Geschwister

Gestern Nachmittag spazierten der Löwe und ich auf die Weide, unsere bleichen Nasen begierig der Sonne entgegengestreckend.
Welch Wohltat, nach einem mehrheitlich trüben Winter!

Als ich nach Hause kam, nahm ich mir die Zeit, einen Gedenkaltar aufzubauen.
Für 50 Kälber, welche letzte Woche den Flammen zum Opfer fielen, als in einer Sturmnacht ein Gehöft in unserem Ort abgebrannt ist.

Fünfzig unschuldige Kinder einer anderen Spezies mussten qualvoll sterben, weil sie eingepfercht waren und nicht um ihr Leben rennen konnten, als es vonnöten war.
Welch tragisches Mahnmal dafür, dass Speziesismus falsch ist.
Egal wie mensch hier argumentiert, wenn die Begründungen nicht von einem Ort der Liebe und des Mitgefühls kommen, so sind sie nie zum höchsten Wohl aller Beteiligten und darum falsch.

Also stellte ich intuitiv einen Altar für sie auf.
Nur weil sie auf Erden nicht so behandelt worden sind, heisst das nicht, dass sie nicht liebenswerte und heilige Geschöpfe sind, welche respekt- und würdevoll verabschiedet und über die Regenbogenbrücke begleitet werden sollen.
Ich bedankte mich bei ihnen für ihr Kommen, entschuldigte mich im Namen der Menschen für das ihnen widerfahrene Unrecht und segnete sie alle.
Ich rief die aufgestiegenen Meister an, welche sich vornehmlich um unsere Tiergeschwister kümmern und bat sie um Transformation der erlittenen Traumata und sicheres Geleit für die Kleinen.
Dann zündete ich für jedes Kalb eine Gedenkkerze an und noch ein paar mehr für all die Kleintiere, welche sich wohl im Gebälk aufgehalten haben. Ich stellte mir vor, dass jedes von ihnen in Rosenquarzenergie gehüllt wird und darin regenerieren kann, bis die Flamme erlischt.
Dann wurde es von einem himmlischen Stier (siehe Postkarte) abgeholt und auf eine paradiesisch schöne Weide geführt, wo liebevolle Kühe es willkommen heissen und sich um das Kälbchen kümmern.

Als die letzte Kerze erloschen war, fühlte auch ich tiefen Frieden und Liebe in mir.

Dies ist die Quintessenz, wenn wir diese turbulenten Zeiten unbeschadet überstehen wollen: Die Bereitschaft, all den Zorn und die Trauer, welche in bestimmten Situationen hochkommen, zu wandeln.
Denn nur ein liebendes Herz hat die Macht, Dinge in Bewegung zu setzen zum Wohle aller.

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Mitgefühl

She asks me to kill the spider.
Instead, I get the most
peaceful weapons I can find.


I take a cup and a napkin,
I catch the spider, put it outside
and allow it to walk away.

If I am caught in the wrong place
at the wrong time, just being alive
bothering anyone

I hope I am greeted
with the same kind
of mercy.


— Rudy Francisco

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Rhapsodie in Blau

Rasch hat sich der Sommer unter gleissender Sonne in sein letztes Kapitel geträumt.


Soweit habe ich gelesen, liebe Freunde getroffen, gefaulenzt, geschmaust, geschwitzt, bin in See und Fluss geschwommen, gegärtnert, Tage verbummelt, heimlich meine Liebsten beim Schlafen geknipst, mit den Sternen geredet, auf der Strasse einen traurig aussehenden Korallenkaktus mit einem Gratisschild dran aus der sengenden Sonne gerettet (es geht dem tapferen Kerlchen schon viel besser!), den Regen gefeiert, bin viel in mich gegangen und habe neue Ideen aufsteigen und brodeln lassen. Geschnitten und geklebt wurde kaum.
Energetisch und kreativ gesehen ist der Sommer für mich von je her der Winter: Eine Zeit des Ruhens und der Neuausrichtung, bevor ich im Herbst zu Höchstform auflaufe.

Kleider, alle Textilien, Geschirr, Tigertischlein und Sonnenschirm: Brockenhaus, der meiste Schmuck ist Vintage, Venusring: Artemis Jewellery.

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