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Schlagwort: recycling

Brockenhaustipps, Zweckentfremdung und Nähkastengeplauder

Nehmen was ist, reinigen, reparieren, Kaputtes entfernen und neues Leben einhauchen.
Das ist in einem Satz zusammengefasst, was ich sowohl in meiner Heil- als auch meiner Kreativarbeit tue.
Bei Letzterer brauche ich manchmal eine Pause vom Medium Papier und dann zieht es mich unweigerlich zu Metall und Textilien.
Die Brockenhausgötter haben es in letzter Zeit gut gemeint und mir alte Schlüssellochbeschläge und einen Zierlöwen beschert.
Es scheint mir offensichtlich, dass diese schönen Gussformen in Zukunft Ohrläppchen zieren wollen.
Der Löwe wird Teil eines Kopfschmuckes , dafür habe ich allerdings noch nicht alle Teile zusammen.
Wenn mensch mit gebrauchten Materialien arbeitet, braucht’s eine zünftige Portion Geduld.
Falls ihr vorhabt, so zu gestalten, empfehle ich, legt euch ein gutes Archiv an.
Denn eine Idee haben, dann ins Brockenhaus rennen und hoffen, dass ihr gleich alles findet, klappt nur in seltenen Fällen und führt in der Regel zu Frust und halbgaren Kompromissen.
Das Gleiche gilt übrigens für Kleider: Falls ihr ein wohlkuratiertes Outfit seht und erfahrt, dass es aus dem Brockenhaus stammt, wäre es naiv zu denken, die Person habe es bei einem einzigen Besuch erstanden.
Nein, diese Dinge brauchen Zeit und Hingabe.
Slow Living im besten Sinne.
Hier ein paar Tipps von der alten Häsin, die ich auf dem Gebiet bin:
1. Werdet euch darüber klar, WOFÜR ihr ein Archiv anlegen wollt.
2. Plant regelmässig Besuche in Brockenhäusern und auf Flohmärkten ein.
3. Nehmt nicht alles mit, was euch inspiriert, sonst müsst ihr bald eine Lagerhalle mieten.
Nur Dinge, die euch dermassen begeistern, dass ihr euch gleich mehrere Verwendungszwecke dafür vorstellen könnt, dürfen mitkommen.
Hier macht Übung die Meister*in.
4. Qualitätskontrolle: Flecken, Geruch, Risse, Rost, sonstige Schäden?
Einiges davon ist zu beheben, anderes ein No-Go.
5. Budget veranschlagen und einhalten.
6. Aufmerksam sein. 
Tolle Schätze liegen oft in Gratiskisten oder im Sperrmüll am Strassenrand.
Sich nie zu schade sein, ein bisschen zu wühlen.
7. Informiert Freunde, Familie und Bekannte darüber, was ihr sucht/sammelt.
Ich werde von allen Seiten mit Collagenmaterial versorgt.

Manchmal müsst ihr das Risiko eingehen und ein Objekt mitnehmen, von dem ihr nicht auf den ersten Blick entscheiden könnt, ob es zu retten ist oder nicht.
Das Stück Chain Maille im Bild oben habe ich vor etwa zwei Jahren zerlumpt und zerlöchert adoptiert, ohne zu wissen, ob ich es restaurieren kann.
Aber Chain Maille ist aus meiner Sicht eines der wunderbarsten Gebilde schlechthin.
Wie das flüssige Metall fällt und Licht einfängt, ist beispiellos.
So ist es denn auch keine Überraschung, dass ich mir ohne zu zögern ein Kleid von Grossmeister Paco Rabanne wünschen würde, wenn die High Fashion Fee an meine Türe klopfte.
Es hat genau die Länge eines Spielfilms gedauert, die Ringlein und Nieten auseinander zu nehmen und neu zu dem Stück, welches ihr oben seht, zu fügen.
Ein Triumph!
Was ich nun daraus mache, ist noch nicht gewiss, aber soviel verrate ich: Die Kettenmasken aus Warrior Nun (Netflix) haben es mir sehr angetan.

Ich wünsche euch eine kreative Woche.
Tragt euch und Mutter Erde Sorge.

Sphinxring: Bring Me My Battleaxe

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Gemütlichkeit

Der letzte warme Sommertag ist entschwunden.
Noch bestelle ich aus lauter Gewohnheit einen kalten Kaffee, nur um nach zwei Schlucken schaudernd zu wünschen, ich hätte die heisse Variante geordert.
Die Tage sind arbeitsintensiv und goldener Sonnenschein tanzt Ringelreihen mit ausgedehnten Regengüssen, während kalte Herbstwinde rauflustig an den Bäumen zerren.
Doch deren Blattwerk ist für die Jahreszeit bemerkenswert grün und sie behalten es stolz auf ihren Häuptern.
Als wollten sie das Leben, welches ihnen der harte Sommer so schwer gemacht hat, noch länger feiern und bis zum letzten Quäntchen auskosten.
Wer könnte es ihnen verdenken?
Abends tausche ich zu Hause meine Kleidung gegen einen kuscheligen Pyjama, will mich nur noch mit den Katzen in den Sessel lümmeln und den Gefährten drei Filme lang dabei zuschauen, wie sie den Ring nach Mordor tragen und sich epische Schlachten mit Orks liefern.
Derweil stricke ich warme Schals aus ehemaligen PET-Flaschen. 
Willkommen Herbst, mein teurer Freund.

Dass ihr diese Zeit so sehr geniesst wie ich, das wünsche ich euch.

Einrichtung
Bodenmatratzen: aus einem Möbelhaus, Plüschwal: ein Geschenk, gibts bei Big Stuffed, Imagine Being Loved By Me Kissen: Jennifer Merlin Scherler, Olympe – A French Sorceress Kissen: Liza Corbett,
Tisch: JAM Secondhand in Solothurn (Einer der schönsten Läden der Stadt. Schaut rein, wenn ihr dort seid), grüne Tara: Lhasa in Bern, alle Lotus Kerzenhalter und Statuen: Brockenhäuser, Teppich: Geschenk aus Marokko.

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Pyramidenfreitag

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Ich besitze keine Statue der Göttin Sekhmet.
Das mag jetzt ein bisschen unglaublich klingen.
Genau genommen erscheint es mir selber unglaublich, wenn nicht gar ungeheuerlich.
Also habe ich beschlossen, mir eine zum Geburtstag zu schenken.
Die Suche nach der idealen Figur hat mir bisher endlose Scrollerei das Internet rauf- und runter sowie die Erkenntnis, dass es wirklich viele hässliche Nachbildungen von Statuen gibt, gebracht.

Dafür habe ich in der Vintageabteilung von Etsy mal wieder ein paar Schätze entdeckt, welche ich hier mit euch teile.
Mein Liebling ist zweifelsohne der Isis-Spiegel.

Ich wünsche euch ein gemütliches Wochenende.

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Fünf Dinge am Donnerstag

  1. Mir scheint, ich hätte euch erst kürzlich die erste Rose aus meinem Dachgärtlein gezeigt. Und doch wohne ich seither in einem andern Haus mit einem andern Garten und zeige euch nun die letzte Rose, welche an einem völlig andern Strauch gewachsen ist. Es liegt in der Natur der Kreise, sich zu schliessen. Unsere Vorstellung wie, hat aber nur selten etwas mit der Realität zu tun. Löwenornament: Cachet.
  2. Von Zeit zu Zeit tausche ich Papier und Leim gegen andere Materialien ein. Die Technik bleibt aber immer dieselbe. Es ist ein Lebensthema von mir, alte, manchmal beschädigte und ungeliebte Dinge auseinanderzunehmen und ihnen zu einem neuen strahlenden Leben zu verhelfen. Als Heilerin mache ich nichts anderes. Für meinen Sphinxenpatch habe ich ein T-Shirt aus dem Brockenhaus, eine Lieblingsjeans, welche an manchen Stellen zerfetzt war und ein Paar Flügel, die man an Schuhen befestigen kann (Geschenk, welches zu diesem Zweck nie zum Einsatz kam), rezykliert. Genäht habe ich das Ganze mit Regenbogen-Glitzerfaden, den ich im Brockenhaus gefunden habe. 100% umweltfreundlich, 1000% fabelhaft. Jeansjacke: Kleiderkreisel.
  3. Weil ich meinen regulären Anfängerinnenkurs im orientalischen Tanz diese Woche nicht besuchen konnte, durfte ich bei den Fortgeschrittenen nachholen. Kinder, mir tun Muskeln weh, von denen ich weiss, dass sie im menschlichen Körper gar nicht existieren. Goldener Fransenschal aus den 70s: ein Geschenk von Seventyseven Vintage.
  4. Karma Solid Perfume geschenkt bekommen und jetzt bin ich süchtig danach. Damit rieche ich nach buntem Sonnenschein, da lacht mein Hippieherz. Ich will unbedingt auch die flüssige Version davon. Möglicherweise schmuggelt ja eine aufmerksame Weihnachtselfe ein Fläschchen in meinen Adventskalender?
  5. Ich gehöre nicht zu den Menschen mit einem Innendekorationsflair und unsere Wohnung ist sicher noch weit davon entfernt, fertig eingerichtet zu sein, aber sie ist gemütlich und der letzte Schliff eilt nicht. Es hat mit mangelndem Interesse zu tun und damit, dass wenn man konsequent gebrauchte Möbel kauft, es manchmal länger dauert, bis man findet, was einem vorschwebt. Aber das Warten lohnt sich immer — dieses thailändische Schubladenmöbel aus den 50s ist der mit Abstand coolste Beweis dafür.
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Transformation

Nur ein paar Schnappschüsse im schwindenden Licht, um euch meinen neuen Rock zu zeigen.
Dieser war bis anhin ein Kissenbezug.
Ich habe ihn auf einem sommerlichen Streifzug mit dem Löwen in einer winzigen Garage, welche jemand zu einem Brockenhaus umfunktioniert hat, gefunden. Ich muss euch wohl kaum sagen, dass ich einem guten Wildkatzendruck nicht widerstehen kann.

Nun, zwei Franken, ein bisschen Zeit und Liebe später habe ich einen fantastischen Leopardenrock und kann davon ausgehen, dass ich ein Unikat trage.
Alles was es zur Transformation braucht, sind Kreativität, Auftrenner, Nadel und Faden und eine tiefe Liebe für Mutter Erde.

Kleider und Schuhe: Brockenhaus, Schmuck: Vintage, selber gemacht und geschenkt bekommen.

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Rhapsodie in Blau

Rasch hat sich der Sommer unter gleissender Sonne in sein letztes Kapitel geträumt.


Soweit habe ich gelesen, liebe Freunde getroffen, gefaulenzt, geschmaust, geschwitzt, bin in See und Fluss geschwommen, gegärtnert, Tage verbummelt, heimlich meine Liebsten beim Schlafen geknipst, mit den Sternen geredet, auf der Strasse einen traurig aussehenden Korallenkaktus mit einem Gratisschild dran aus der sengenden Sonne gerettet (es geht dem tapferen Kerlchen schon viel besser!), den Regen gefeiert, bin viel in mich gegangen und habe neue Ideen aufsteigen und brodeln lassen. Geschnitten und geklebt wurde kaum.
Energetisch und kreativ gesehen ist der Sommer für mich von je her der Winter: Eine Zeit des Ruhens und der Neuausrichtung, bevor ich im Herbst zu Höchstform auflaufe.

Kleider, alle Textilien, Geschirr, Tigertischlein und Sonnenschirm: Brockenhaus, der meiste Schmuck ist Vintage, Venusring: Artemis Jewellery.

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Puderrosa

Mir ist so pastellig, pudrig, romantisch zumute, als wäre ich direkt einer träumerischen Sarah Moon Fotografie entstiegen.
Das geschieht immer dann, wenn ich intensiv mit Avalokiteshvara (Quan Yin) zusammenarbeite und sie mein Herz in eine weite und zuckerwatteweiche Landschaft gewandelt hat und ich mein Inneres nach Aussen kehren möchte.
Wer mich kennt, weiss allerdings, dass Rosa in allen Nuancen in meinem Kleidungsspektrum quasi inexistent ist. Mein Schrank beherbergt genau drei rosenrote Stücke, zwei Teile mit Rüschen dran und ein Paar Schuhe, welches dem angestrebten Look gerecht wird und das reicht völlig aus. Dazu meine Rosenquarzkette und ich bin ein verzückt grinsendes Glücksschweinchen.
Aus der Spitze eines ausrangierten 60s Nachthemd habe ich einen elisabethanisch inspirierten Kragen genäht. Das ist viel einfacher, als ich dachte, YouTube-Tutorial sei dank!
Er ist noch nicht ganz fertig, aber Sirius modelt ihn hier bereits mit der nötigen Grandezza.

Dino Kitty Shirt: Mab Graves, A Hundred Summers Shirt: Scout & Catalogue, 60s Bettjäckchen: Sasas Vintage, Jupe und Schuhe: Brockenhaus, Mala: Lhasa.

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Pyramidenfreitag

Der Sommer ist hier und ich kann endlich wieder meinen Lieblingsrock tragen, juhu! Einen 50s Rock, den ich vor Jahren in der Secondhand Abteilung von Fizzen gefunden habe und der schon etliche kleine Ausbesserungen brauchte. Darum halte ich stets Ausschau nach einem potenziellen Nachfolger in Brockenhäusern, Vintagegeschäften und natürlich online.
Dabei ist mir aufgefallen, dass Menschen, welche nur gebrauchte Kleidung kaufen, etwas entgeht, das für mich wahrscheinlich den grössten Reiz an der Mode ausmacht: Lookbooks. Perfekt gestylte, inszenierte und fotografierte Modestrecken, welche die Inspiration beflügeln und Lust auf das Spiel mit der Gewandung machen.
Darum habe ich heute extra für alle altägyptischen Fans aus der Vintage Sektion von Etsy, einen kleines aber feines Leckerli kuratiert. Ich wünsche viel Spass beim Gucken und Träumen von Sonne und Wasser!

Die Kinder der Sonne F/S 19

Badeanzug hier
Sarkophag -Taschenmesser hier
Kephrifoulard hier
Tutankhamun T-Shirt hier
Wadjet -Armreif hier
Zigarettenetui hier
Lapisbrosche hier
Kamelhemd hier
Löwenlampe hier
Uräuskissen hier
Horusvase hier
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