





















«Run from what’s comfortable.
Forget safety.
Live where you fear to live.
Destroy your reputation.
Be notorious.
I have tried prudent planning long enough. From now on I’ll be mad». ― Rumi
Ihr alle seid den Zitaten des persischen Sufi-Mystikers und Dichters Dschalal ad-Din Muhammad Rumi schon begegnet. Dass seine im Mittelalter niedergeschriebenen Weisheiten bis heute weder an Tiefe noch an Aktualität eingebüsst haben, liegt daran, dass der Gelehrte eine ewige Wahrheit erkannt hat und sie durch ihn wirkte: Der Ursprung allen Seins ist Liebe.
Das hier stehende Zitat hat mich tief berührt, als ich es zum ersten Mal als junge Erwachsene gelesen habe.
Ein Leben gelebt, ohne sich selber treu zu sein, schien mir nie lohnenswert.
Die hinter vorgehaltener Hand erschreckt geflüsterte Frage «Was werden denn die Leute sagen?» hat auf mich keinen grossen Eindruck gemacht.
Die Leute zerreissen sich eh das Maul, wenn ihnen danach ist, egal was mensch tut oder lässt.
Warum sollte mich das kümmern?
Viel gewichtiger erschien mir die Tatsache, dass jeder Tag, an dem mensch sich verbiegt, unwiederbringlich verloren ist.
Selbstverständlich verstand ich das Zitat als junge Frau so, die eigenen Kräfte in der Welt zu erproben und zu brüllen wie eine Löwin.
Oder so ähnlich.
Etwas im Stile von Badassery auf jeden Fall.
Im Laufe der Zeit und meiner persönlichen Entwicklung hat Be Notorious in seiner Bedeutung variiert, allerdings nie an Gewicht verloren.
Gerade ändert sie sich wieder.
Vor zwei Wochen bin ich in ein neues Atelier gezogen und in drei weiteren zieht meine ganze Familie in ein neues Heim.
In all dieser Veränderung spüre ich eine zarte Verwandlung in mir selber.
Die Schmetterlingsfrau arbeitet emsig an mir.
Alles in mir wird zarter.
Bewusster.
Liebender.
Langsamer.
Noch weiss ich nicht, wohin mich diese Transformation führt und was sie alles mit sich bringt, aber ich freue mich darauf und gehe den Weg vertrauensvoll.
Eines ist klar: Ich habe genug geplant.
Einer Welt, in der die sechste Aussterbewelle begonnen hat und die Menschheit am Abgrund steht, will ich mit all meiner Liebe, meinem Frieden, all meiner Zärtlichkeit begegnen und Heilung ermöglichen, wo ich kann.
Nichts anderes ist meine Aufgabe.
Nichts anderes will oder braucht dieser Ort von mir.
Ich wünsche euch allen eine freundliche Woche.