Ein Fotoshooting mit dem Wolfskind als Glühwürmchen. Noodlz macht mit, weil er als Starmodel sich von einer Kleinen mit schicken Flügeln nicht so einfach die Show stibitzen lassen will. Lupinen. Moonshine hat das Heuen für sich entdeckt. Frankie. Unsere Dachstörche vor dramatischen Himmeln. Den Hintern voller Hummeln weiterhin still halten, ruhen und meditieren. Und zu guter Letzt: Die Sommer-Seelenabende sind online, juhu! Anmelden.
Das Wetter ist wunderbar launisch und gewittergeladen. Ich nutze die sonnigen Abschnitte, um mit einer dampfenden Tasse Kaffee ans Ufer zu schlendern, Moonshine im Geleit. Das ist unsere geteilte Alleinzeit. Wir setzen uns hin und schauen aufs Wasser. Träumen, hängen unseren Gedanken nach, heilen, suchen Antworten im Wasser, laden unsere Batterien auf, sind überwältigt von der Schönheit, welche uns umgibt, dankbar, hier sein zu dürfen, trauern, erfreuen uns unserer Gesellschaft und sind einfach. Geredet wird nicht, wir schauen uns nur ab und zu an und lächeln. Der regenschwangere Fluss hat unseren Lieblingssteg vorübergehend verschluckt, wir sind aber auch zufrieden, auf den Steinen zu sitzen. Wenn ein Wasservogel an uns vorbei gleitet, Moonshine sich duckt und angriffslustig mit dem Hintern wackelt, dann träumt sie, eine Ente oder ein Blesshuhn zu haschen und mit nach Hause zu schleifen. Zwar sehe ich keine Zeitlinie, in der dieses Unterfangen zu ihren Gunsten ausgehen würde, aber das spielt keine Rolle. Am Fluss sind Träume heilig und niemand sollte sich anmassen, darüber zu urteilen. Wenn unsere Herzen voll sind und die Tasse leer, gehen wir zurück. Oder dann, wenn der nächste Regenschauer uns mit einer Dusche droht.
Träume sind der Schlüssel zur Selbsterkenntnis, mögt ihr stets Zeit dafür finden.
Every night I look up to the freckled sky and fall in love with the universe all over again. I will be counting the stars for the rest of my life. — Unknown
Vergesst nie, den Sternenhimmel zu betrachten und alles zu fühlen, was er in euch auslöst. Das Leben als Mensch ist ein unermesslich grosses Geschenk.
«Run from what’s comfortable. Forget safety. Live where you fear to live. Destroy your reputation. Be notorious. I have tried prudent planning long enough. From now on I’ll be mad». ― Rumi
Ihr alle seid den Zitaten des persischen Sufi-Mystikers und Dichters Dschalal ad-Din Muhammad Rumi schon begegnet. Dass seine im Mittelalter niedergeschriebenen Weisheiten bis heute weder an Tiefe noch an Aktualität eingebüsst haben, liegt daran, dass der Gelehrte eine ewige Wahrheit erkannt hat und sie durch ihn wirkte: Der Ursprung allen Seins ist Liebe. Das hier stehende Zitat hat mich tief berührt, als ich es zum ersten Mal als junge Erwachsene gelesen habe. Ein Leben gelebt, ohne sich selber treu zu sein, schien mir nie lohnenswert. Die hinter vorgehaltener Hand erschreckt geflüsterte Frage «Was werden denn die Leute sagen?» hat auf mich keinen grossen Eindruck gemacht. Die Leute zerreissen sich eh das Maul, wenn ihnen danach ist, egal was mensch tut oder lässt. Warum sollte mich das kümmern? Viel gewichtiger erschien mir die Tatsache, dass jeder Tag, an dem mensch sich verbiegt, unwiederbringlich verloren ist. Selbstverständlich verstand ich das Zitat als junge Frau so, die eigenen Kräfte in der Welt zu erproben und zu brüllen wie eine Löwin. Oder so ähnlich. Etwas im Stile von Badassery auf jeden Fall. Im Laufe der Zeit und meiner persönlichen Entwicklung hat Be Notorious in seiner Bedeutung variiert, allerdings nie an Gewicht verloren. Gerade ändert sie sich wieder. Vor zwei Wochen bin ich in ein neues Atelier gezogen und in drei weiteren zieht meine ganze Familie in ein neues Heim. In all dieser Veränderung spüre ich eine zarte Verwandlung in mir selber. Die Schmetterlingsfrau arbeitet emsig an mir. Alles in mir wird zarter. Bewusster. Liebender. Langsamer. Noch weiss ich nicht, wohin mich diese Transformation führt und was sie alles mit sich bringt, aber ich freue mich darauf und gehe den Weg vertrauensvoll. Eines ist klar: Ich habe genug geplant. Einer Welt, in der die sechste Aussterbewelle begonnen hat und die Menschheit am Abgrund steht, will ich mit all meiner Liebe, meinem Frieden, all meiner Zärtlichkeit begegnen und Heilung ermöglichen, wo ich kann. Nichts anderes ist meine Aufgabe. Nichts anderes will oder braucht dieser Ort von mir.
Kaltes Wetter und dicke Pullis sind zurück. Ich habe die herzigste kleine Vase aus einer Gratiskiste am Strassenrand adoptiert. Danke schön an die Person, welche sie verschenkt hat! Betörender Chaiduft dampft aus der Tasse, denn mein Kaffeekonsum ist in letzter Zeit aus dem Ruder gelaufen und solche Mätzchen lasse ich mir keineswegs durchgehen. Die wunderbare Jamie von Ax+Apple hat den perfekten Anhängerhalter für meine winzigen felinen Silberfreunde geschaffen. Alle Katzen schlafen friedlich in der Wohnung verteilt und aus meinem Kopfhörer dröhnt ein Orgelkonzert von Meister Händel. Vor mir auf dem Tisch nehmen ein paar interessante Collagenlöwinnen gestalt an. Mein Montag soweit.
Wie hat eure Woche begonnen? Ich wünsche, dass sie friedlich wird und packt euch warm ein, denn die Bise bläst unbarmherzig draussen.
Still, life has some possibility left. Perhaps this
is its way of fighting back, that sometimes
something happens better than all the riches
or power in the world. It could be anything,
but very likely you notice it in the instant
when love begins. Anyway, that’s often the
case. Anyway, whatever it is, don’t be afraid
of its plenty. Joy is not made to be a crumb.
— Mary Oliver
Bilder von letztem Dienstag bei der Vertragszeichnung. Kaffeetrinken am Fluss bei unserem neuen Zuhause mit unserer zukünftigen Nachbarin Vanilli. Sie und ihr Bruder Viki sind acht Monate alt, genau wie Surya. Wie viel Vorfreude ist eigentlich möglich, bevor man vor lauter Glück in Abertausende Glitzerpartikel zerplatzt?
Ich wünsche euch allen eine Woche, in der die Sonne segnend über euer Haupt streicht.
Die Welt dreht sich schnell im Februar. Die Sonne lacht, die Tage strecken sich gähnend und der Frühling tänzelt schon nah. Vergnügliche Zugfahrten mit meinem Lieblings Python, welcher auch farblich exzellent zu meiner Garderobe passt. Die Umzugskisten wurden vom Dachboden geholt und nachdem die spitzohrige Crew alle probegesessen und qualitativ für gut befunden hat, füllen wir sie vorfreudigen Herzens. Tiefe Gespräche und fabelhafter veganer Brunch im DAR mit Valentina zu Ehren ihres morgigen Namenstags. Unser halbstarker Sonnenkönig verkündet derweil jeder Nachbarskatze stolz, dass sie die Terrasse nun nicht mehr betreten dürfe, da es sich um sein Reich handle. Solch dreiste Forderungen sowohl zu stellen als auch durchzusetzen, ist natürlich einfacher, wenn man zwei aufmerksame, sprungbereite und muskelbepackte graue Tiger im Rücken hat. Weder der Katzengott noch die Mondin würden nämlich zulassen, dass jemand dem kleinen Monarchen das knochige Ärschlein versohlt. Er weiss das, ich weiss das und ganz gewiss jede Katze, der seine Ansage gilt.
Ich sauge das farbige Leben dieser Tage fröhlich auf und wünsche euch dasselbe.
Ich sitze hier vor dem Computer und kaue gedankenverloren auf meinem Humus-Gemüse Sandwich herum. Keine Ahnung, wo ich mit dem Erzählen beginnen soll. Kann ich doch selber noch nicht fassen, was geschehen ist. Aber here we go: 2019 zogen wir aus einem Haus mit freundlichen Nachbarn und einer wunderbaren Dachterrasse, weil es verkauft wurde und saniert werden sollte. Zum Glück wussten wir damals nicht, dass wir mit diesem Auszug den Hausfrieden und das sich zu Hause wohl und geborgen fühlen, für beinahe vier Jahre an den Nagel hängen würden. Ich will hier die Details nachbarschaftlichen Irrsinns, den wir in dieser Zeit erlebt haben, gar nicht erörtern. Über ein Jahr lang zog sich unsere Suche nach einem Daheim, wo wir endlich wieder ankommen, ausatmen und einfach sein können. Eine zermürbende Odyssee, in der wir all unsere Wochenenden mit Hausbesichtigungen verbrachten und die Hoffnung, dass überhaupt existiert, was wir suchen, schwand. Am Samstag dann kamen wir an einen Ort, der auf den Fotos nicht unbedingt vielversprechend wirkte, auf den ich mich aber unerklärlicherweise freute. Alles dort war einfach und klar. Man bekommt genau, was man sieht, kein Gewäsch. Der Vermieter und seine zwei Katzen in Suryas Alter waren uns gleich sympathisch und wir wussten, dass wir da gerne mit ihnen wohnen würden. Wir tranken Kaffee im Garten und führten entwaffnend ehrliche Gespräche über Herzensbruch. Wir sagten: «Wir möchten hier leben» und er erwiderte: «Ich hab ein super Gefühl bei euch beiden, aber ich zeig die Wohnung noch anderen. Ich melde mich nächste Woche.» Wir verabschiedeten uns und besuchten noch ein Brockenhaus in der Nähe. Als ich eintrat, sprach ich ein Stossgebet: «Wenn dies der Ort ist, um den ich schon so lange bitte und er meiner ganzen Familie zum allerhöchsten Wohl dient, dann vertraue ich darauf, dass ihr ihn uns zuspielt. Danke.» Eine Minute später, ich kramte gerade in einem Stapel Fasnachtskostüme, klingelte es in der Jackentasche des Löwen. Es war der Vermieter: «Ihr habt die Wohnung. Ich werde die Besichtigungstermine der andern Interessierten absagen. Es wär nicht fair, wenn sie kommen und sich Hoffnungen machen. Ich würde eh euch wählen, es ist klar.» Während ich das tippe, habe ich Tränen in den Augen. Wie schon geschrieben, Worte reichen nicht, um meine Erleichterung auszudrücken. Oder die Dankbarkeit über den Beginn einer neuen Ära. Projekt Sirius tritt in Manifestation.
Egal wie entmutigt, müde oder mürbe ihr seid: Gebt eure Träume nicht auf, schiesslich habt ihr sie aus einem Grund.
Neulich brachte ich einen vergessen gegangenen Brief zur Post, welchen ich bereits in der Altjahreswoche hätte einwerfen sollen. Ich deponierte ihn auf der Schalterablage und wühlte in meiner Tasche nach einem Abholschein. Als ich ihn gefunden hatte und aufsah, durchsuchte die Frau hinter dem Tresen ihrerseits einen Stapel Briefmarken. Ich schaute eine Weile zu und fragte dann: «Sind die 1.10 Marken alle?» «Nein nein», murmelte sie, « das ist so ein schöner Brief, da soll eine unserer Winter-Spezial-Marken drauf». Schliesslich drehte sie sich zu ihrem Schalternachbarn und bat ihn, nachzusehen, ob er noch welche habe. Er hatte und reichte sie seiner Kollegin. Sie klebte eine auf mein Kuvert, streckte es mir dann triumphierend entgegen und rief: «Sehen sie? Das rundet die Sache doch erst ab!» In der Tat. Ich grinste über alle Backen und bedankte mich herzlich für ihren Einsatz. Mein Herz begann vor Freude und Begeisterung zu glühen. Ich denke, das ist ein gutes Beispiel dafür, was der Volksmund «Sich über die kleinen Dinge des Lebens freuen» nennt und bis vor Kurzem habe ich dies auch getan. Aber das ist falsch. Was ist klein daran, wenn jemand extra Aufwand betreibt, damit ein Brief, mit dem diese Person nichts zu tun hat, perfekt aussieht? Was ist klein daran, wenn jemand aufmerksam ist und ein Auge fürs Detail hat? Was ist klein daran, sich zu kümmern und Dinge für andere besser zu machen? Was ist klein an Anteilnahme und Freundlichkeit? Gar nichts, ganz im Gegenteil! Sie sind die wertvollste Währung, welche wir haben. Menschen, welche sich um Details kümmern, kümmern sich in allen Angelegenheiten. Und wenn wir solche Dinge als klein bezeichnen, was ist dann ein grosses Ding? Und wer entscheidet das? Ist ein grosses Ding etwa, zwanzig Leute unter einer Lawine hervorzuziehen? Wenn wir solche Massstäbe ansetzen wollen, dann Spoiler: Die meisten von uns werden nie etwas Grosses leisten. Wenn eine Person in ihrem Leben an dem Punkt ist, wo es Aufwand kostet, sich über den Morgenkaffee zu freuen und sie es trotzdem schafft, dann ist das gigantisch. Also lasst uns diese Dinge nicht länger schubladisieren. Nennen wir sie doch einfach Leben. Wir alle haben jeden Tag die Möglichkeit, durch Aufmerksamkeit, Freundlichkeit und Mitgefühl diese Welt für all unsere Mitwesen besser zu machen. Lasst uns gemeinsam Berge versetzen.
Eine achtsame Woche wünsche ich euch. Ich verlasse mich darauf, dass ihr euer Bestes gebt.
Vegane saure Katzen von Beauty Sweeties, Veganes Laugenbrezenrezept: Zucker&Jagdwurst.
Hallo und Willkommen im neuen Jahr ihr Lieben! Wie waren eure Festtage? Ich hatte das unverschämte Glück, ein paar Tage bei der lieben Valentina auf dem Hof Narr zu verbringen und mitzuhelfen. Misten, füttern, putzen und viele Freundschaften schliessen. Zum Beispiel mit Charly, pure Liebe inkarniert in einem Ziegenkörper. Auf dem Bild oben seht ihr ihn zuvorderst, wie er wissend in die Kamera lächelt. Er überschüttet alle, die ihn lassen, mit bedingungsloser Liebe. Selbst wenn mensch mistet, lehnt sich dieser sanfte Riese mit vollem Gewicht an einen, um keinen möglichen Kuschelmoment zu versäumen. Aus Rosalie mit den allerschönsten Augen ist mittlerweile eine elegante junge Schweinedame geworden. Das Highlight war sicher meine Begegnung mit Kaela. Ich stand im Paddock bei den Eseln, welche meine Flirtversuche entschieden ablehnten, als die Stute herbeikam und sich neben mich hinlegte. Es war eine klare Aufforderung zur Heilung an mich und ich machte mich sogleich ans Werk. In kurzer Zeit liess das Pferd unendlich viel Schmerz los, welchen es seit sehr vielen Jahren mit sich trug. Unter anderem den Verlust ihres Sohnes und nicht zu wissen, was aus ihm geworden ist. Während der ganzen Energieübertragung blinzelte sie und ihre Unterlippe bebte: das Äquivalent zu menschlichem Weinen. Gegen Ende der Behandlung kamen andere Ponys und Pferde herbei und stellten sich schützend um Kaela herum. Als sie entschied, dass unsere Arbeit getan sei, wälzte sie sich auf dem Boden, um sich zu erden, stand auf und trottete ruhig in den Stall, um am Stroh zu nibbeln. Ich war unglaublich gerührt und geehrt, dass sie mir die Lösung dieser Traumata anvertraut hat und mein Herz glüht, wenn ich daran zurückdenke. Dass sich ein Pferd in offenem Raum neben einen hinlegt, ist generell unwahrscheinlich und im Falle einer ihm unbekannten Person grenzt es an ein Wunder. Allerdings könnte es kein Beispiel geben, das meine Arbeit besser erklärt. Nichtmenschliche Tiere, welche Heilung von mir wollen, erkennen mich stets und fordern sie ein. Sie sind unglaublich feinfühlig und kommen mit offenem Herzen. Die Dauer einer energetischen Behandlung liegt bei ihnen. Genau wie Kaela wissen sie nämlich alle genau, wann sie genug haben. Das ist das Prinzip des freien Willens. Ich behandle kein Tier, weil sein Mensch es entschieden hat oder eines, das angeleint ist. Sie allein entscheiden, ob und wie lange sie mit mir arbeiten möchten. Traumaheilung basiert bei allen Wesen auf gegenseitigem Respekt und passiert in Herzensverbindung und auf Augenhöhe. Für mich hat sich gegen Ende des letzten Jahres abgezeichnet, dass ich vermehrt mit Tieren statt Menschen arbeiten möchte. Die Begegnung mit Kaela war eine schöne Bestätigung, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Ich freue mich, 2023 meinem Herzen zu folgen und mich überraschen zu lassen, was für tolle Begegnungen und Möglichkeiten dieser Pfad für mich bereit hält.
Das Blühen in meinem Gärtlein ist kein bisschen leise geworden. Im Gegenteil: Nie habe ich die Kapuzinerkresse so kapriziös wilde Ranken treiben sehen, während sich ihre leuchtenden Gesichter trotzig dem trüben Licht entgegenstrecken. Kleine Altare und grosse Gebete. Heisses Ingwer-Zitronenwasser. Nächte, angefüllt mit Fernheilungen. Tage, angefüllt mit Zuhören und die Hand reichen, wenn Menschen aufgeben wollen und den Sinn nicht mehr erkennen. Schwäne, die lautlos über das gläserne Wasser gleiten. Grinsen an der Ampel, als ich höre, wie ein Kind seinem Vater erklärt, es wünsche sich einen ferngesteuerten Hai zu Weihnacht. Mich durch einen Stapel durchzogener Fantasy-Bücher lesen.
In dieser Zeit, in der die Negativität sich in vielerlei Form der Welt bemächtigt, scheint es so einfach, sich in diesen kollektiven Strudel aus Angst, Aggression und Aufgeben gleiten zu lassen. Aber ich sehe Schönheit. Jeden Tag überall. Egal wie klein, meinem Auge entgeht sie nicht. Wo Schönheit ist, gibt es Licht. Und wo Licht ist, ist alles möglich. Ich bin hierher gekommen, um den Blick derer, die es wünschen, wieder auf die Schönheit und das Licht zu lenken. Was zu tun, bist du hergekommen?
Möge euch die Schönheit Anker sein, wenn die Dunkelheit euch zu verschlingen droht. Wenn ihr dennoch fallt, nehmt bitte Hilfe in Anspruch. Denn auch wenn ihr das nicht mehr glauben könnt, der nächste Sonnenaufgang kommt bestimmt und das Leben ist weit davon entfernt, fertig mit euch zu sein.
Ich wünsche euch eine gesegnete Woche.
Besticktes Marienkissen: Brocki, prismatischer Lotus: Cachet, vegane Pulswärmer (uralt) von GPyoga, Buch: The Cat Who Saved Books von Sosuke Natsukawa, Picador Verlag.
Dies ist nicht etwa der Name einer neuen Band oder eines neuen Westerns, sondern schlicht der Titel des zweiten Teils der Katze des Monats im November.
Als ich ihn getroffen habe, war er noch keine vier Monate alt, brauchte aber bereits dringend einen Neustart. Wie viele andere Kitten wurde der wuschelige rotblonde Kater auf einem Bauernhof geboren, wo er absolut unerwünscht war und auf eine Pflegestelle gebracht wurde. Wegen seines schwächelnden Immunsystems lernte er Menschen als Wesen kennen, die ihn ab und an packen, um ihn zu zwingen, Medizin zu schlucken. Als wir uns trafen, hatte er die Hoffnung, dass das Leben auch wunderbar sein kann, beinahe aufgegeben. Er machte sich ganz klein, denn wenn ihn niemand sieht, kann ihn schliesslich auch niemand packen. Zuerst gab ich ihm einen Namen, welcher der strahlenden Persönlichkeit, die ich in seinen abgelöschten, beinahe transparenten Augen erkannte, entsprach: Surya, nach der Sonne und ihrem Gott im alten Indien. Unterwegs krabbelte er aus der Transportbox, schmiegte sich in meinen Arm und schaute dem Löwen laut schnurrend beim Autofahren zu. So halten wir das seither jedes Mal, wenn wir zur Tierärztin fahren. Angekommen rannte er auf Henry zu und schlang ihm seine Ärmchen miauend um den Hals. Der verdatterte Katzengott, welcher ein perfekter Papa ist, hat den Kleinen sofort unter seine Fittiche genommen. Moonshine, welche sich gerne mit allem mehr Zeit lässt, fand den Kleinen, der soviel Ausdauer beim Spielen hat wie sie von Anfang an cool. Auferlegte ihm aber gleich zu Beginn einen sehr spezifischen Verhaltenskodex: Spielen: ja. Nassfutter aus demselben Teller essen: ja. Trockenfutter aus demselben Teller essen: nein. Anfassen: nie! Dass sie ihren geliebten Henry nun teilen muss, fand sie zuerst eine Herausforderung, aber mittlerweile haben sich die drei zu einem harmonischen Trio gefügt und Moonshine anfassen und sogar mit ihr kuscheln, ist nun erlaubt. Trockenfutter wird immer tabu sein, schätze ich. So weit alles prima. Allerdings brechen bei dem Kleinen, der sich zwischenzeitlich ganz schön gestreckt hat, zu einem schlaksigen Teenie Boy geworden ist und schon stolze drei Kilo wiegt, die Hormone durch. Dieses Pubertier springt die geduldigen Grossen nonstop an und macht aus den beiden Zen-Tigern ruckzuck die genervten Zwei. Zum Glück nicht mehr lange, denn nächste Woche wird Surya kastriert. Was sein Immunsystem betrifft: Daran arbeiten wir unermüdlich, allerdings meint die Tierärztin, es könne schon ein paar Monate dauern, bis wir es aufgebaut haben. Mal sehen. Eines kann ich euch sagen: Lebenslust und -wille lodern hell in diesem stolzen rotgoldenen Sonnenkind. Danke, dass wir deine Familie sein dürfen, lieber Surya! Danke, dass du uns dein Vertrauen und deine Liebe so bedingungslos schenkst. Dass wir genau auf dich gewartet haben, merkten wir erst, als du schon da warst.
Ich war heute auf dem Weg ins Atelier, tief in Gedanken versunken, den Blick auf die bleischweren Wolken gerichtet. Da wurde mir gesagt, ich solle meine Kamera auspacken. Ich blieb augenblicklich stehen, stellte die Tasche auf den Boden und kramte den Apparat hervor, während ich die Gegend nach einem interessanten Motiv abscannte. Ohne Erfolg. Als ich aufstand und mich umdrehte, traf es mich wie ein Pfeil ins Herz: auf einem Laubhaufen schlief friedlich eine grau getigerte Katze, während daneben auf der Strasse die Autos laut vorbei brausten. Im Auge des Sturms liegen Ruhe und Kraft. Genau die Botschaft, welche ich heute brauchte. Bevor ich das Bild allerdings festhalten konnte, stand der Kater auf und kam mit verschlafenem Blick auf mich zu, um seinen Gast zu begrüssen. Er freute sich, dass ich da war, strich mir um die Beine, forderte Streicheleinheiten und hatte so manches zu erzählen. In seinen türkisblauen Augen leuchtete das Licht von Atlantis. So teilten wir einen Moment liebevollen Austausches, bevor ich mich bedankte, ihn segnete und wir beide unserer Wege zogen.
Jeden Tag gibt sich das Universum unglaublich viel Mühe, uns Botschaften der Liebe, des Trostes, der Ermutigung und Freude zukommen zu lassen. Uns allen. Für jeden Menschen genau so, wie es für ihn am besten verständlich ist. Alles, was wir tun müssen, ist hinschauen und zuhören. Wenn wir dies nicht tun, gibt uns die kosmische Liebe keineswegs auf, sondern begleitet uns weiterhin und schickt uns Liebesbotschaften. Also lasst uns die Welt so lieben, wie das Universum uns liebt: Nie wollen wir aufhören, uns für ein besseres Morgen für den Planeten und alle seine Wesen einzusetzen. Gerade dann nicht, wenn wir einen Rückschlag hinnehmen mussten. Die Liebe gewinnt immer, aber sie kennt keine Eile.
Der letzte warme Sommertag ist entschwunden. Noch bestelle ich aus lauter Gewohnheit einen kalten Kaffee, nur um nach zwei Schlucken schaudernd zu wünschen, ich hätte die heisse Variante geordert. Die Tage sind arbeitsintensiv und goldener Sonnenschein tanzt Ringelreihen mit ausgedehnten Regengüssen, während kalte Herbstwinde rauflustig an den Bäumen zerren. Doch deren Blattwerk ist für die Jahreszeit bemerkenswert grün und sie behalten es stolz auf ihren Häuptern. Als wollten sie das Leben, welches ihnen der harte Sommer so schwer gemacht hat, noch länger feiern und bis zum letzten Quäntchen auskosten. Wer könnte es ihnen verdenken? Abends tausche ich zu Hause meine Kleidung gegen einen kuscheligen Pyjama, will mich nur noch mit den Katzen in den Sessel lümmeln und den Gefährten drei Filme lang dabei zuschauen, wie sie den Ring nach Mordor tragen und sich epische Schlachten mit Orks liefern. Derweil stricke ich warme Schals aus ehemaligen PET-Flaschen. Willkommen Herbst, mein teurer Freund.
Dass ihr diese Zeit so sehr geniesst wie ich, das wünsche ich euch.
Einrichtung Bodenmatratzen: aus einem Möbelhaus, Plüschwal: ein Geschenk, gibts bei Big Stuffed, Imagine Being Loved By Me Kissen: Jennifer Merlin Scherler, Olympe – A French Sorceress Kissen: Liza Corbett, Tisch: JAM Secondhand in Solothurn (Einer der schönsten Läden der Stadt. Schaut rein, wenn ihr dort seid), grüne Tara: Lhasa in Bern, alle Lotus Kerzenhalter und Statuen: Brockenhäuser, Teppich: Geschenk aus Marokko.
Tiefe psycho-spirituelle Arbeit bringt stets grossen Wandel mit sich. Auflösung von Trauma, Loslassen und Heilung schaffen Raum für Neues. Platz für mehr von unserer wahren Natur. Nicht selten tritt dann ein anderer Seelenaspekt in den Vordergrund. Einer, der Gaben, erworbene Fähigkeiten und Weisheit aus vergangenen Leben und anderen Ebenen als Geschenk mitbringt, damit wir sie ganz im Hier und Jetzt integrieren und nutzen können. In solchen Fällen können Veränderungen, die zuerst verwirrend wirken, auf allen Ebenen geschehen. Schlafrhythmen verschieben sich, Kleidung, Farben und Formen, welche mensch eben noch mochte, scheinen plötzlich belanglos und es zieht einen zu ganz anderen Stylen hin. Beim Essen ist da diese unerklärliche Lust auf eine bestimmte Landesküche oder gewisse Lebensmittel. Musik, welche man bis anhin nur am Rande zur Kenntnis nahm, wirkt plötzlich unwiderstehlich. So bizarr dies einem scheinen mag, es gibt keinen Grund zur Sorge. Im Gegenteil: Eine neue Stufe der spirituellen Entwicklung wurde eingeläutet. Also feiert solche Veränderungen, indem ihr einfach erlebt, mitfliesst und offen seid für das, was sich euch offenbaren möchte.
Wie ich hier schon erwähnte, habe ich einen äusserst transformativen Sommer hinter mir und das Obige einmal mehr erlebt. Zum ersten Mal habe ich Lust, ein Atelier mit anderen Leuten zu teilen und tue dies nun. Es macht viel Spass. Ich hatte genug von meiner blauen Meer-Löwen-Mähne und habe mir unter dem leeren Mond den Schädel rasiert. Viele meiner Besitztümer habe ich bereits verschenkt, weggegeben oder verkauft. Ein grosser Teil meiner Kleider passt nicht mehr zu mir, weil er mein Seelenlicht nicht mehr präzise reflektiert. Ich bin dabei, meine Garderobe gründlich auszusortieren und verkaufe all diese Klamotten diesen Samstag am Flohmarkt in der Bieler Altstadt. Falls ihr gerne ein mit Liebe getragenes und sorgfältig gepflegtes Stück Regenbogen zum Anziehen adoptieren oder einfach Hallo sagen möchtet, kommt vorbei. Ich freue mich auf euch. Geniesst eure Woche.
Der heutige Artikel ist allen Katzen dieser Welt gewidmet. Mögen sie und all ihre Nachfahren reich gesegnet sein.
Das obige Bild stammt aus dem Jahr 2015 und erzählt vom allerersten Katzenkult. Es hat sowohl meinem Label als auch ein paar Jahre später diesem Blog seinen Namen gegeben. The Original Cat Cult. Was ich euch heute erzählen möchte, beginnt aber nicht mit dem ersten, sondern dem populärsten Katzenkult auf Erden.
Folgt mir ins Land am Nil. Dort lebte vor einigen Tausend Jahren eine weitentwickelte Menschenzivilisation mit grossen Plänen. Das Gestirn des Sonnenkultes stand im Zenit und in seinem Göttinnenreigen herrschte die feurige, löwengestaltige Lebensbeschützerin Sekhmet. Angezogen von den Mäusen und Ratten, welche in den grossen Kornspeichern lebten, kamen Wüstenkatzen herbei und liessen sich bei den Menschen nieder. Das Katzen- und Menschenvolk bildete eine Allianz. Bastet, katzengestaltige Göttin der Schönheit und Musik zog in den Pantheon ein. Sie ist als Sekhmets wohlwollender und sanftmütiger Dualaspekt zu verstehen. Der Katzenkult zog Kreise und die Stubentiger wurden verehrt bis in die griechisch-romanische Zeit hinein.
Weder das Katzen- noch das Menschenkollektiv hat die Zeit der Huldigung je vergessen. Auch heute noch werden die Samtpfoten verehrt. Neuste Studien zeigen, dass sie das beliebteste Haustier sind. Schön, oder? Ich möchte heute aber die Kehrseite der Medaille beleuchten. Bedingungslos war die Liebe der Menschen den Katzen gegenüber nämlich nie. So machten die Priester*innen der Bastet Tempel lukrative Geschäfte, in dem sie Katzen züchteten, um sie dann zu töten, mumifizieren und Gläubigen zu verkaufen. Es ist dabei wenig tröstlich, dass sich beim Röntgen viele dieser Mumien als leer oder mit nur einem Knöchelchen versehen erwiesen. Ob die Priester*innen ein schlechtes Gewissen hatten oder die Nachfrage das Angebot bei Weitem überstieg, bleibt im Dunkeln. Die Moral der Geschichte ist sowieso die Gleiche: Profit kommt vor Tierliebe und -wohl. Ich wünschte, diese Dissonanz zwischen Anbetung und Ermordung von Katzen wäre heute überwunden. Aber leider leben wir in einer Gesellschaft, welche einerseits alles für ihre vierbeinigen Lieblinge tut und zugleich die Augen davor verschliesst, dass Versuchslabore Katzen eigens für diesen Zweck züchten und diese Wesen dann in Experimenten grausam zu Tode gequält oder unmittelbar danach getötet werden. Wenn so viele Menschen Katzen ach so sehr lieben, warum geschieht das dann? Wenn sich alle Katzenliebhaber*innen zusammen tun würden, wären Tierversuche im Nu ein für alle Mal Geschichte. Wir befinden uns hier im digitalen Tempel des originalen Katzenkultes, darum schreibe ich über Katzen, aber in Wahrheit kann Katze hier mit einem beliebigen anderen Namen der Tiernationen ausgetauscht werden. Ich persönlich empfinde es als grosse Chance, in diesem Zeitalter hier zu sein. Wir haben die Möglichkeit, alle Verbrechen, welche die Menschen gegen andere Nationen verübt (hat), zu beenden und zu transformieren. Das fordert viel Einsatz. Aber ich bin sicher, dass alle, die nicht nur behaupten, Tiere zu lieben, sondern dies aufrichtig tun, ihn gerne leisten.
Ein Sommermandala. Geschaffen aus all den Dingen, welche mir im Juli begegnet sind. Ein Schwalbenschwanz und Nasenzwicker, welche nach schwerem Hagelschlag auf meiner Terrasse lagen. Eicheln, gesammelt unter den grosszügigsten Bäumen der Stadt. Winzige Müschelchen, aufgelesen am Strand, bei meinem abendlichen Seeschwimmen. Alles gekränzt von den wunderbarsten Rosen aus meinem Gärtlein.
Es erzählt die Geschichte von Metamorphose. Ich durchlief im Juli die letzten Phasen des Phönixes und es war herausfordernd und physisch schmerzhaft, um das Mindeste zu sagen. Nun bin ich hier auf der andern Seite. Zitternd und frisch geschlüpft. Mit freudig klopfendem Herzen warte ich darauf, dass meine Flügel aushärten und bin gespannt, wohin mich die Winde tragen.
Ich wünsche euch allen einen gesegneten August. Schön, dass ihr hier seid!
Wer (Katzen)Gott zum Lachen bringen will, macht Pläne. Es freut mich, konnte ich persönlich zu seiner Belustigung beitragen, denn jeder einzelne von meinen fiel letzte Woche mit lautem Platsch! ins Wasser. Dadurch entstand Raum für Unvorhergesehenes: So landete ich in einem verwunschenen Garten, trank Kaffee in Gesellschaft anmutig tanzender Molche und verbrachte den schönsten Abend in perfekter Gesellschaft am See. Es gäbe mehr zu erzählen, aber mein Gehirn hat seinen Schmelzpunkt ist erreicht. Deshalb hier nur noch drei Dinge, welche ich euch in die neue Woche mitgeben möchte: ☥ Ihr seid wunderbar genug und ich glaube an euch. ☥ Die Dinge sind nicht immer, wie sie scheinen. Gebt einer Situation Zeit ab zu kühlen und ihr werdet feststellen, dass manches sich ganz von selbst klärt, ohne dass ihr euch darein verwickelt. ☥ Bitte denkt in dieser Hitze an unsere nicht menschlichen Geschwister und stellt Wasserschalen auf eure Fensterbänke, Balkone, Terrassen und in die Gärten. Insekten, Vögel und Landtiere sind in diesem Sommer auf Tränken angewiesen.
Gesegnete Sonnwende wünsche ich euch.
Vegane Free Tibet Schuhe: Komodo, ägyptische Ohrgehänge: Geburtstagsgeschenke.
Wisst ihr noch? Wie wir uns früher im Klub oder auf einem Konzert einen zünftigen Hunger angetanzt und angefeiert und dann zuhause, meist mit Freunden müde, aber aufgekratzt einen Topf Nudeln gekocht haben? Oder wie mensch auf dem Sofa sitzt, in Gespräche vertieft bis alle Beteiligten merken, dass ob der vielen Rederei der Magen knurrt. Nachtnudeln sind magisch. Das fand ich schon immer. Sie schmecken ganz anders als am Tag und haben nicht den Anspruch, in irgendeiner Form elaboriert zu sein. Niemand kocht wohl morgens um vier eine ausgeklügelte Sugo. Nein. Viele mögen sie butterig, manche mit einem Schuss Sojasosse, andere streuen Nussmesan oder Ähnliches drauf, ich kenne Leute, die schütten Ketchup drüber. Ich mag es gerne scharf, deshalb sind meine aktuellen Favoriten Udon mit Sriracha und Sriracha Mayo drauf (selbstredend vegan und alle drei Zutaten sind Nachbarn im Asia Regal der Migros). Eine ehrliche Schüssel voll dampfender Nudeln mitten in der Nacht, das ist eine Liebeserklärung an das Leben selber. Sie bezeugt das Wunder, das wir sind. Dass wir genau hier und jetzt mit genau diesen Menschen lachen und über Gott und die Welt reden, Musik hören und dabei unseren Körper, der nur in dieser Existenzform sinnliche Erfahrungen machen kann, mit köstlichen Teigwaren versorgen, während über uns die Sterne funkeln. Seid ihr euch der Kostbarkeit und Heiligkeit solcher Momente bewusst?
Morgen Nacht wird ein weiterer Supermond am Himmel strahlen. Warum ladet ihr euch nicht selber zu einem Mond-Rendezvous auf eine Schale Nachtnudeln ein? Geniesst sie, während ihr mit dem Mond betrachtet, wo ihr gerade steht, wohin ihr wollt, was es aus zu sortieren gilt, um dahin zu gelangen. Nachtnudeln sind kleine Magie, ein Supermond massive. Vergesst nie, dass das Leben in allen Formen voll davon ist und sie euch stets zur Verfügung steht. Also seid wach und werdet bewusst ein Teil davon.
Wir sind angekommen. Seit zwei Wochen leben wir nun schon in unserem neuen Heim und fühlen uns alle pudelwohl. Henry hat sein neues Revier bereits nach 24 Stunden erkundet und für gut befunden. Der Kater heisst ja nicht umsonst Katzengott: Regeln, von wegen erst mal zwei Wochen drinnen bleiben und dann Freigang gewährt bekommen, wurden definitiv nicht für ihn geschrieben. Moonshine liess es gemächlicher angehen, sie sass eine Woche lang auf der Terrasse und hat den Garten von oben beäugt. Mittlerweile geht sie auf Streifzüge, geniesst es aber auch, einfach mit dem Löwen auf einem Liegestuhl zu dösen. Die Blumen in den mitgebrachten Töpfen blühen lachend dem herrlichen Baum im Innenhof entgegen, ansonsten braucht die Terrasse noch intensive Liebe, damit sie ihr Potenzial voll entfaltet. Die lasse ich ihr nur allzu gerne zukommen, schliesslich ist es mir eine grosse Freude, die Orte, welche ich bewohne, in blühende Friedensoasen für Mensch und Tier zu verwandeln.
Am Samstag braute das Universum ein spirituelles Spektakel der Superlative für uns zusammen: ein leerer und schwarzer Mond mit einer Sonnenfinsternis, beides im Stier. Mit den anderen wirkenden Zeichen ein extrem potenter Mix, um Grosses zu träumen und schaffen. Ich stand in einer leeren Loft. Auf dem Boden stand ein Becher Kaffee, den der Löwe mir soeben gebracht hatte und dieses Bild löste in mir ein Hochgefühl sondergleichen aus. Eine Mischung aus Dankbarkeit, Freude, Aufregung, Frieden, Liebe und grosser Erleichterung. Die Türklingel riss mich aus meinen Gedanken und die ersten Freunde trafen ein, um mit uns unsere neue Wohnung und die Rückkehr in die Stadt zu feiern. Wir plauderten und lachten, tranken und futterten Snacks und ich habe mich seit Jahren nicht mehr so leicht gefühlt. Das Wolfskind freute sich besonders über so viel leeren Raum zum umher krabbeln und war begeistert, wie laut ihr Lachen von den Wänden hallte. Ein segensreicher Start in ein neues, fruchtbares Kapitel. Nun wird emsig gepackt, denn in zwei Wochen schon ziehen wir in diese Friedensoase für Katze und Mensch. Ich werde das Bloggen nicht unterbrechen, danke euch aber für eure Geduld, wenn die Artikel nicht wie sonst pünktlich montags und freitags erscheinen.
Hallo, ihr Lieben, ich hoffe, ihr geniesst den prächtigen Sonnenschein. Heute gibts hier ohne Umschweife ein bisschen praktische Lebenshilfe. Speziell für all jene, die langsam aber sicher eine Krise bekommen, weil sie viel Motivation und Energie investieren, es sich aber anfühlt, als ob etwas sie zurückhalten würde und sie trotz steter Bemühungen auf keinen grünen Zweig kommen. Was genau sie bremst, können sie beim besten Willen nicht ausmachen. Es gilt also, die Blockade zu identifizieren und aus zu schalten. Nichts leichter als das. Alles, was ihr braucht, ist eine ruhige Viertelstunde und ein Tarotdeck.
☥ Setzt euch bequem hin und atmet euch in eure Mitte. Der Fokus liegt auf dem Herzchakra (Brustmitte). Wenn ihr euch angekommen fühlt, bittet die Wesen, welche euch bedingungslos lieben, um ihren Beistand zu eurem höchsten Wohl. ☥ Mischt die Karten und konzentriert euch dabei darauf, wie sich dieses blockiert sein anfühlt. Fächert dann die Karten mit der Bildseite nach oben auf und sucht den Tod. Gemeinsam mit der Karte unmittelbar davor (links) und der danach (rechts) zieht ihr ihn aus dem Deck. ☥ Auf Position 1 liegt die Blockade. Das, was euch am Vorankommen hindert und losgelassen/transformiert/bereinigt (Tod, Position 2) werden will, bevor ihr unbeschwert und mit neuer Energie (Position 3) weiterziehen könnt. Taroterfahrene können für mehr Informationen zur Situation selbstredend die Quintessenz legen.
Eine unglaublich einfache und effektive Methode. Solltet ihr allerdings feststellen, dass die Blockade gewaltiger ist als gedacht oder ihr schlicht nicht wisst, wie sie zu lösen ist: Wendet euch an Profis, dafür sind wir ja da.
Kartendeck: Tarot Of The Cat People Autorin und Illustratorin: Karin Kuykendall Verlag: U.S. Games Systems
Möge der Regen am Wochenende euren Körper und eure Seele erquicken.
Unbehandeltes Trauma hat zur Folge, das wir den gleichen Zyklus gezwungenermassen immer aufs Neue wiederholen. Die Basis unserer modernen Gesellschaft sind Traumata, welche die Menschheit seit Tausenden von Jahren mit sich herumschleppt. Traditionen sind ein Teilaspekt des Problems. Wir wiederholen Althergebrachtes stets aufs Neue, ohne es zu hinterfragen. Einfach, weil mensch es immer so gemacht hat und alle es tun. Obwohl vieles davon toxisch ist und uns und den Planeten in den Ruin treibt. Magid Magid hat dazu gesagt «People often accuse me of tearing up tradition, but what is tradition, apart from peer pressure from dead people?» Treffend. Die Osterzeit ist eine Leidenszeit für zahllose Tiere, namentlich Fische an Karfreitag, Lämmer und Zicklein an Ostern, Legionen von Legehennen, welche nur für diese Zeit gezüchtet und ausgenutzt, anschliessend gleich getötet werden. Die Menschen feiern die Wiedergeburt, Ostara, den Frühling, Auferstehung oder wie ihr es nennen mögt, indem sie das Leben an sich mit Füssen treten. Weil es Tradition ist. Im Hier und Heute wird es uns so einfach gemacht, uns beim Einkauf gegen das Unrecht und für den Frieden zu entscheiden: Die Regale sind voll mit umweltfreundlichen und veganen Produkten für alle Lebensbereiche. Wenn wir mit alten Traditionen brechen, entsteht Raum, um neue, freud- und friedvolle Traditionen zu schaffen, die alle Wesen ehren und respektieren. Aufregend! Voran geht einmal mehr ein Flaggschiff für zukünftiges Zusammenleben: Der Lebenshof Narr. Gestern waren der Löwe und ich an ihrem Vish Event, Ostern neu gedacht. Müsste ich den Anlass in einem Wort zusammenfassen, würde ich leuchtend wählen. So viele schöne Menschen mit offenen Herzen, deren Gesichter von einem breiten Lächeln erhellt wurden. Hier, um Gemeinschaft mit all den Tieren zu feiern. So sieht Friede aus. Sea Shepherd war da und hat einen Vortrag gehalten, den ich allerdings verpasst habe, weil ich in der Zeit meine Patenkatze Pamina besuchte. Ich stelle sie euch ausführlich im Mai vor, da wird sie Katze des Monats sein. Das Team von Hello Vegan hat im Narrensee gefischt und uns mit einem Vishbüffet verwöhnt, dass alle Erwartungen bei Weitem übertroffen hat. Auf den eigenen Teller zu gucken, war dabei essenziell, ich drehte meinen Kopf nur einmal und schon sass da Huhn Rhea und pickte fröhlich Leckereien von meinem. Am meisten genossen habe ich die Zeit mit den Schweinen. Ich liebe diese wunderbaren Wesen! Vom Gegrunze bis hin zum Ringelschwänzchen finde ich alles herrlich an ihnen. Besonders die Bekanntschaft mit Lars und seiner kleinen Schwester Rosalie hat mich gefreut. Letztere ist dem Horror in der Ukraine entkommen und hat hier sicheren Hafen und einen liebevollen Bruder gefunden. Wenn die Kleine mit den wunderschönen Augen ihr helles Quieken ertönen lässt, zerspringt einem das Herz vor lauter Verzückung in tausend bunte Glitzerpartikel, die dann langsam zu Boden sinken. Es gab auch viele Herzmomente mit fabelhaften Menschen, hier vereint für eine respekt- und würdevolle Zukunft für alle Wesen. Von senior Veganer*innen bis zu den neugeborenen, waren alle vertreten. Aber auch viele Vege- und Flexitarier*innen, sowie Fleischesser*innen, deren Herz anklopft und die sich mit den wichtigen ethischen Fragen beschäftigen. Auf dem Weg zum Erwachen der Menschheit in Mitgefühl ist kein Platz für Elitismus. Alles, was wir tun können, ist mit liebendem und friedlichem Beispiel vorangehen. Leuchtend eben.
Danke an Sarah und Georg Heiligtag, dass ihr eure Vision in einen Ort des Friedens und ein Leuchtfeuer der Zukunft gewandelt habt. Mein Dank geht auch an euer tolles Team für den herzerwärmenden Event und besonders an Valentina, die sich trotz des hektischen Tages die Zeit genommen hat, mir einen Besuch bei Pamina zu ermöglichen.
Als wir Kinder waren, hing an der Zimmertür meines Cousins ein Kunststoffplättchen in grellem neonorange, auf dem «Hier herrscht das Chaos» stand. Für mich war dieser Satz das Axiom der Coolness. Ich wusste schon damals, dass jenseits von Erwachsenen, welche einem Ordnung einbläuen wollen, das Chaos der magische Raum ist, in dem Möglichkeiten endlos sind und alles entsteht. In meinem Atelier herrscht definitiv das Chaos. Überall liegt Papier, freie Flächen gibt es kaum. Ich würde es nicht anders haben wollen. Es ist kein Vorzeigezimmer, durch das es pittoreske Führungen für Interessierte gibt, sondern ein hermetisch abgeriegelter und zweckmässiger Tempel der Kreativität, den ausser mir und den Katzen niemand zu betreten hat. Dort verhelfe ich vielen Figuren in rascher Folge in ein physisches Sein. Manche wissen, wer sie sind und wohin sie gehören, manche wissen, wohin sie gehören, aber nicht, wer sie sind oder umgekehrt. Andere purzeln in papierene Existenz und wir müssen erst gemeinsam herausfinden, warum und wohin mit ihnen. Sie alle sind Teil meiner persönlichen Legenden und es ist für mich tiefe Meditation, sie ins hier und jetzt zu holen. Im Moment ist das Volumen an halb fertigen Persönlichkeiten enorm. Also entschuldigt mich, ich sollte weiterarbeiten. Am Samstag erwartet euch hier ein Osterspezial und dafür ist noch gar nichts fertig.
Vier Jahre bevor ich geboren wurde, kam ein kleines weisses Kätzchen namens Kitty White in Japan zur Welt. Weder die Schöpferin Yūko Shimizu noch ihr Auftraggeber Sanrio hätten sich wohl träumen lassen, dass die Katze, deren Hintergrundgeschichte besagt, dass sie mit ihrer Familie in London lebt, die Galionsfigur der Firma werden würde. Hello Kitty mit der Mission Freundschaft begann einen Triumphzug um den Globus, der bis heute anhält. In Industrieländern dürfte sie allen ein Begriff sein. Ich habe die Katze immer gemocht und denke, dass ein Design, das so einprägsam und schlicht ist, dass jedes Kind es nachzeichnen kann, brillant ist. Als ich am Freitag im Atelier beim Wühlen in einer Materialkiste einen alten Hello Kitty Kopf — das Überbleibsel eines defekten PEZ-Spenders — fand, wusste ich, der Zeitpunkt für eine Hommage ist da. Zumal es draussen dicke Flocken schneite und die Katzen sich mit dem Kommentar, sie kämen erst wieder raus, wenn die Sonne scheint, ins Bett verkrochen. Den Kopf habe ich zusammen mit einer antiken Brosche, Schuhschnalle und ein paar Plastikperlen, die zuvor einen anderen Ohrring zierten, in ein buntes, stolzes, lautes und schweres Statement-Ohrgehänge rezykliert. Weil das spassig war, beschloss ich, Hello Kitty Collagen zu machen. Während das ursprüngliche Vorbild für die Figur die japanische Bobtail ist, war für mich schon immer klar, dass eine Persönlichkeit wie Kitty White eine fluffige und wuschelige Langhaarkatze ist. Genau genommen gibt es für mich nur eine Katze, welche als Verkörperung der Kawaii Ikone infrage kommt: Die türkische Angora, auch bekannt als Feenkatze. Ob ihr damit einverstanden seid, könnt ihr hier gleich selber beurteilen.
Ich wünsche euch eine gute Woche und warum nicht den Fokus auf die Freundschaften in eurem Leben legen?
Die letzte Woche war ein bisschen irr. Nicht die gute Art irr, denn bei der guten Art irr springt stets mindestens eine interessante Geschichte raus. Die weniger gute Art irr ist nervig und anstrengend, es gibt weiter nichts darüber zu sagen und mensch ist froh, wenn diese Phase vorbei ist. Das Leben ist eben kein Bilderbuch, sondern manchmal eher eine Schachtel Pralinen, das wusste schon Forrest Gumps Momma. Da greift mensch nach einer besonders hübschen, vielversprechend wirkenden Schokolade, beisst voller Vorfreude herzhaft hinein und zack! ist der kleine Scheisser mit Marzipan gefüllt — mein persönlicher Albtraum! Dann stehst du vor der Wahl: Willst du ab jetzt keine Praline mehr ergreifen, weil du das Opfer einer fiesen Welt bist, welche es schlecht mit dir meint und dir eh wieder Marzipan reinwürgt, wenn du es zulässt? Oder freust du dich über die vielen Möglichkeiten in der Schachtel und weisst, dass wenn du Marzipan hinter dir gelassen hast, nun die leckeren Sorten wie Karamell, Nougat oder Likör folgen? Sogar in meiner Marzipanwoche gab es Karamellmomente: Tibetisches Essen mit Freunden, kuscheln mit meinen Katzen, den ersten Schnittlauch aus dem Garten, Kaffeetrinken mit dem Löwen in der Sonne, spektakuläre Mondaufgänge und mein neues lieblings T-Shirt ist angekommen.
Ich wünsche euch die Kraft, erhobenen Hauptes durch die Marzipanmomente im Leben zu gehen und euch emotional nicht darein zu verwickeln oder herunterziehen zu lassen. Das ist nur ein Wirbelwind Energie, der mit euch spielt und bald wieder vorbei ist. Danach kommt Karamell, ich weiss es.
Es ist schon dunkel, als ich nach Hause komme. Ich drehe das Licht an und werde lautstark von Henry Gott Noodlz begrüsst. «Lass uns in den Garten gehen», sage ich nach ausführlichen Kopfreibereien und Küssen und schnappe mir den vollen Kompostkübel. Unterwegs erzählt mir der grosse Kater detailliert von seinem Tag und den Dingen, welche er erwähnenswert findet. So schlendern wir durch das Gras, beäugen, wie weit der Frühling die Pflanzen schon erfasst hat. Ich schaue gerade nach der Minze, als ein sanftes Donnerrollen durch den Garten tönt: «Kommt herbei!». Aus verschiedenen Ecken lösen sich zwei getigerte Schatten aus der Nacht und schlängeln elegant zum Katzengott hin. «Lasst uns gehen, wir haben zu tun» donnert der gebieterisch und verschwindet in die kleine dunkle Passage, die aus dem Garten führt. Moonshine und Simba folgen ihm. Ich auch. Die Szenerie erinnert mich an eine Gruppe halbstarke Jugendliche, welche im Schutz der Dunkelheit loszieht, um am Dorfbahnhof den Hormonen freien Lauf zu lassen und ihre Version von Hölle herauf zu beschwören. Fehlen nur noch Mofas. «Wo gehen wir hin?» piepst Moonshine freudig, während sie über den Asphalt tänzelt, «Mäuse jagen auf dem Fussballfeld?» «Nein», erwidert Henry «wir besuchen den Gürtel des Orions.» «OH! WIE! WUNDERBAR! Da war ich noch nie!» quickt Mooney, ihr Schwanz zittert vor Aufregung. «Eben» maunzt der Kater. «Welch schöne Nacht, um dort zu weilen», denke ich mir, «ich war allzu lange nicht mehr im Tempel von Alnilam.» Meine Merkaba fängt an zu rotieren. Moonshine sieht dies und fragt «Nehmen wir Patricia mit?» «Nein, sie reist zu langsam. Jetzt konzentrier dich und hör auf zu trödeln, Katzenkind!» raunt der Katzengott streng, bevor er aus dem Lichtkegel einer Laterne tritt und die Dunkelheit ihn verschluckt. Die Kleine rennt ihm hurtig nach. Mein Lichtgefährt bleibt so abrupt stehen, dass ich mich wundere, kein mechanisches Quietschen aus dem Energiekörper zu hören. Ich gebe mir Mühe, nur halb so beleidigt dreinzuschauen, wie ich eigentlich bin. Simba, der lieber auf dem Fußballfeld mausen wollte, gähnt und streckt sich, dann verschwindet in der kleinen Passage während er maunzt «Komm mit. Den Orion können wir jederzeit besuchen.» Ich zottle ihm seufzend mit meinem Kompostkübel nach zurück in den Garten und wünsche ihm eine gute Nacht, bevor ich ins Haus gehe. Dort wasche ich als erstes den Trinknapf aus und giesse frisches Wasser ein, die Teller werden mit Futter gefüllt. Egal von welcher Mission die lieben Tiger zurückkehren, eines weiss ich mit Sicherheit: Ihre Augen werden leuchten, die Herzen voll und ihre Bäuchlein leer sein.
Friede beginnt mit mir. Er ist das Resultat eines offenen Herzens, das Liebe und Mitgefühl verströmt. Friede ist, den Herzschlag von Mutter Erde zu spüren und den Gesang der Sterne zu hören. Friede ist, in den Augen jedes Lebewesens den göttlichen Funken zu erkennen und zu ehren. Friede ist, Respekt und Liebe für all diese Augen zu empfinden. Friede ist, dass alle Wesen glücklich und frei sind. Friede ist das Verständnis, dass alle Geschöpfe gleichwertig sind. Friede ist, ein Insekt aus dem Wasser zu ziehen. Friede ist, im Zuhause eine Oase zu erschaffen, in der Mensch und Tier Zuflucht finden. Friede ist, unseren Tiergeschwistern Wasserschalen in heissen Sommer hinzustellen. Friede ist ein Lächeln für Jemanden, der eines braucht. Friede ist eine Flasche Wasser und eine Mahlzeit für Mensch und Hund, welche zusammen auf einer Decke sitzen und betteln. Friede ist ein tröstendes Wort für eine müde Seele. Friede ist eine aktive Wahl. Friede schaut nicht weg. Friede ist mutig.
Friede ist ein bestimmtes Nein zu Gewalt jeglicher Art. Friede ist es zu wissen, dass wir Menschen sind und uns unterwegs manchmal das Herz bricht und wir verzagen. Friede ist, dennoch aufzustehen, den Staub von den Kleidern klopfen und weiter zu machen. Friede ist, seine Stimme zu erheben für diejenigen, welche unterdrückt werden. Friede ist die Gewissheit, dass da, wo schreckliche Dinge geschehen, stets auch helfende Hände sind. Friede ist die Gewissheit, dass viele Friedensarbeiter vor uns da waren und nach uns kommen werden. Friede ist, zu verstehen, dass Gewalteskalationen im grossen Rahmen eine kollektive Projektion all der unerlösten Wunden und Traumata sind, welche die Menschheit seit Tausenden von Jahren angesammelt hat. Friede ist, zu verstehen, dass dies uns alle betrifft. Friede erkennt, dass wir diese Schmerzen und Ängste alle in uns tragen und indem wir sie angehen und auflösen, helfen wir nicht nur uns, sondern allen Wesen auf Erden. Damit tragen wir wesentlich mehr zum Weltfrieden bei, als den meisten auch nur ansatzweise bewusst ist. Wir müssen das nicht alleine machen, dafür gibt es viele Heilerinnen. Dann betrittst du die Schwingung des Friedens. Denn Friede ist das Resultat eines offenen, liebenden und mitfühlenden Herzens. Friede beginnt mit mir und hoffentlich auch mit dir.
Friede sei mit euch. Möge er der Grundstein für all eure Worten und Taten sein.
Auf der Suche nach einem neuen Zuhause sind der Löwe und ich zurzeit viel unterwegs. Besuchen Orte, deren Namen wir zwar kennen, sie aber auf der Karte suchen müssen. Fahren durch Regen, Schnee und Sonnenschein, während wir mässige Radioprogramme hören. Essen Tuny Sandwiches (V-Love) und trinken Kardamomkaffee. Sehen allerhand Wohn- und Lebensmöglichkeiten. Lernen, wo die Erde für die süssesten Erdbeeren liegt und wie im 15. Jahrhundert Kanäle angelegt wurden, um Mühlen zu betreiben. Völlig unerwartet sind die Begegnungen mit den Menschen, welche uns die Häuser zeigen, das Allerschönste an diesen Besichtigungen. Wahre Herzmomente mit tollen Menschen für eine kurze Weile. Gefunden haben wir das perfekte Nest noch nicht, nächste Woche geht die Suche weiter. Aber erst mal Wochenende. Mit viel Zeit zum Meditieren und Essen mit lieben Freunden.
Euch wünsche ich ein erholsames Wochenende. Denkt daran, eine Friedenskerze anzuzünden.
Gestern sind wir im herrlichsten Sonnenschein losgezogen, um über Weiden und durch Wälder zu flanieren. Während der Löwe unter den Augen des Mondes das goldene Licht aufgesogen hat, habe ich es gebrochen und sichtbar gemacht. Licht umfliesst uns in einer Vielzahl von Farben und göttlicher Geometrie, durchwirkt uns. Denn wir sind Licht aus Licht geboren, für alle sichtbar gemachte Liebe.
Konzentriert durch mein Prisma blickend, ging ich durch den Wald und habe unerklärlicherweise nicht bemerkt, dass in einem Laubnest zu meinen Füssen ein Hase schlief und zwar so tief, dass er mich erst hörte, als ich praktisch neben ihm stand. Dann setzte er dafür mit um so grösseren Sprüngen davon und ich weiss beim besten Willen nicht, wer von uns näher am Herzkasper dran war. Nach ungefähr zehn Metern blieb er abrupt stehen, setzte sich auf seine Hinterläufe, beäugte mich kritisch mit definitivem Vorwurf in den Augen. Entschuldige, mein Hasenfreund, ich wollte dich gewiss nicht erschrecken! Zu meiner Verteidigung: Menschen, welche durch trockenes Laub stampfen, sind keine leise Angelegenheit. Dann verschwand er. Ich musste lachen. Zum einen, um die Anspannung im Körper loszuwerden , zum andern, weil solche Begegnungen mein Herz mit so viel Freude und Dankbarkeit erfüllen, dass es platzen möchte.
Heute ist der Tag grau und stürmisch und ich backe Valentinsplätzchen. Hasen und Herzen scheinen mir eine passende Wahl.
Neulich habe ich beim Aufräumen des Ateliers einen Stapel längst vergessener Postkarten aus dem Brockenhaus gefunden. Alle ein wenig abgeranzt, mit eingedrückten Ecken, Kratzern, Knicken und Dellen. Im Zuge des Reinemachens hätte ich sie eigentlich gleich dem Altpapier übergeben können, aber wer mich kennt, weiss, dass ich viel für alte Dinge übrig habe. Ich glaube daran, Magie zu kreieren mit dem, was man hat, dort, wo man gerade ist. Also habe ich den süssen Kerlchen eine neue Aufgabe gegeben: Uns daran zu erinnern, zu lachen, auch wenn uns gerade nicht danach ist. Denn Katzen mit Brillen bringen mich immer zum Grinsen, auch wenn die Idee weder neu noch von mir ist.
All diese lustigen Brillenkatzen sind adoptions- und versandbereit. Gerne würden sie in eurem Heim an der Wand, am Kühlschrank oder auf dem Büro leben und die wichtige Aufgabe, euch mindestens einmal täglich zum Schmunzeln zu bringen, übernehmen. Wenn euch eine gefällt, schreibt mir eine Mail.
Jede Zeit, in der das Licht in uns zunimmt, ist Frühling. Unsere inneren Jahreszeiten halten sich, genau so wie der innere Mond, nicht an die äusseren Rhythmen. Je besser wir uns kennen und auf uns hören, umso genauer wissen wir, wie es um die Energie in uns bestellt ist und können im Alltag danach handeln.
Im Garten meines Herzens sprosst und keimt es und in der Mitte fliesst gurgelnd und lachend ein klarer Fluss. Im Aussen ist es Zeit für meine Familie, weiter zu ziehen und so läuft die Suche nach einem neuen Nest. Es ist wie eine Schatzsuche, welche Potenzial und Abenteuer verspricht. Diese Woche besichtigen wir zwei Möglichkeiten und ich bin gespannt.
Wo ich steh und wo ich geh, ich immer viele Katzen seh. Deshalb gibt es hier ein neues Segment namens «Katze des Monats», wo ich euch von der lustigsten, spektakulärsten, berührendsten Katzenbegegnung erzähle. Bei diesem Blog ist Name schliesslich Programm: Katzen werden hier gefeiert und verehrt.
Die Januarkatze haben der Löwe und ich in St. Ursanne getroffen, wo wir uns nach Meditation in der Kirche an einen Picknicktisch ans Flussufer setzten. Kaum eingerichtet, sass zwischen uns eine schwarz-weisse Katze, die uns fröhlich schnurrend aufforderte, unser Essen auf dem Tisch auszubreiten. Sie tat dies so routiniert, dass kein Zweifel bestand, dass sie diese Nummer effektiv und häufig bei Touristen abzieht. Solchen Einsatz hätten wir gerne belohnt, aber ein Stubentiger, der Reiswaffeln, Salzerdnüsse und Humus mag, ist uns noch nie begegnet. Die Mieze nahm’s professionell gelassen — offenbar nicht ihr erstes Zusammensitzen mit Veganern — und akzeptierte stattdessen gerne ausführliche Streicheleinheiten. Als wir aufbrachen, tat sie’s auch. In die Hausrichtung, in der ich stark ihr Zuhause und einen gut gefüllten Napf vermutete.
Meine ersten Erlebnisse nach dem Aufstehen im neuen Jahr: Tat: Alle Familienmitglieder abgeschmatzt und ihnen ein frohes neues Jahr gewünscht. Wetter: Strahlender Sonnenschein. Lied: Vintageradio.ch eingeschaltet und da lief «Hand in Hand» von Koreana. Perfekter Neujahrssong! Getränk: Kaffee. Outfit: Fight Climate Change T-Shirt, Jeans, Kapuzenjacke. Mahlzeit: Reiswaffel mit geräucherten Karotten und eine Handvoll Macadamianüsse.
Wie hat 2022 für euch angefangen? Das Jahr mit der Quintessenz 6 schwingt auf Herzfrequenz und bald schon läuten wir den Beginn des chinesischen Tigerjahres ein. Es lohnt sich also, das Herz zum Zentrum eurer Aufmerksamkeit zu machen. Heilt es. Nährt es. Hört ihm zu. Lasst es euren Kompass sein. Folgt ihm bedingungslos. Lasst es wild und ungezähmt schlagen. Erlaubt ihm, zart und weich zu sein und findet heraus, dass darin seine grösste Stärke liegt. Lasst es wachsen und sich ausdehnen. Mutig und angstfrei werden. Drückt euch durch euer Herz aus. Und wenn es voll von Dankbarkeit, Liebe und Mitgefühl ist, so lasst seinen Kelch überlaufen und giesst eure Schönheit und Heilung über diese Welt und alle ihre Wesen.
Das ist mein Neujahrswunsch für euch. Möge der Segen reichlich fliessen!
☥ In der Weihnachtsbäckerei ein bisschen Amok laufen, während M*a*s*h über den Bildschirm albert. ☥ Eine Schneekugel mit unserer Katzenfamilie, welche mir der Löwe 2018 geschenkt hat. Von links nach rechts: Katzengott Henry Lord Noodlz, Ruby Rose Royal, Jackie Kamikatze und unten Sirius Shanti Om ✝︎. ☥ Jackie hat uns eine Karte mit ihrem diesjährigen Weihnachtsbaum geschickt, gezeichnet: Jackie und ihre Diener. Sehr passend. Denn während alle Katzen gerne bedient werden, kommt Jackie Straight Outta Ancient Egypt. Ihr dienen ist keinesfalls optional. ☥ Beim Bad putzen spontan entscheiden, einen Weihnachtsbaum auf dem Vorsprung über dem WC zu bauen. Bunt, vegan, umweltfreundlich und katzensicher.
Zart wie die Winteraster vor dem Fenster blüht der letzte Vollmond des Jahres über das Land. Verzückt zupft der träumende Engel auf meinem T-Shirt eine Weise, welche von der allumfassenden Liebe erzählt. Und mein Herz fängt an zu glühen, bis es in eine goldene Flamme birst und hell strahlt. Alles, was sich in mir geregt und entwickelt hat in den letzten Monaten, wird nun manifestiert. Mehr geben und weniger wollen. Mehr lieben und weniger erwarten. Ich wähle eine Welt, in der das Mitgefühl gewinnt, der Speziesismus endet und wir miteinander in die Zukunft schreiten. Alles andere hat mit mir nichts zu tun.
Letztes Jahr habe ich ein Geschenk erhalten, das so unglaublich simpel wie auch nützlich ist. Mit Wachs überzogene Tannenzapfen. Die beste Anzündehilfe, welche mensch sie vorstellen kann. Der Traum aller, die einen Holzofen haben oder viel draussen in der Natur übernachten und ein Feuer zum Kochen entzünden. Sie besteht aus 100 % recycelten Stoffen und kostet ausser ein bisschen Zeit nix. Die Herstellung macht zudem Spass!
Und so gehts: Auf einem Spaziergang Tannenzapfen einsammeln. Merke, zur Verarbeitung müssen die staubtrocken sein! Wer heuer welche verschenken will, sammelt hurtig und legt sie zum Trocknen am besten auf Zeitungspapier in der Nähe eines Heizkörpers aus. Die übers Jahr aufbewahrten Wachsreste von Kerzen aus dem Schrank holen und in eine dafür vorgesehene Pfanne kippen. Wer keine hat, holt sich am besten für ein paar Franken eine im Brockenhaus. Während das Wachs schmilzt, die Arbeitsfläche mehrlagig mit Zeitungspapier auslegen. Die Hitze des Herdes aufs Minimum drehen und mit einer Pasta- oder Grillzange Zapfen um Zapfen in die Flüssigkeit tauchen und darauf achten, dass jeder ganz mit Wachs ummantelt wird. Danach über der Pfanne abtropfen lassen und anschliessend zum Trocknen auf das Zeitungspapier legen. Das wars auch schon! Eine tolle Verpackung ist ein kleines Holzkörbchen, welches zugleich als Aufbewahrungsgefäss dient. Die gibts in allen Grössen und Formen für wenig Geld zuhauf im Brocki. Dekoriert es nach Gutdünken und fertig ist ein super umweltfreundliches Low-Budget-Geschenk, das die Herzen aller praktisch veranlagten Feuerteufel höherschlagen lässt.
Ich wünsche euch ein warmes und gemütliches Wochenende.
Korb: Brocki, Lichterkette: Bau und Hobby, Streichhölzer: Gibts gratis im Tibits, Oaxaca Schal als Hintergrund benutzt: Vor vielen Jahren in einem Shop gekauft, den es lange nicht mehr gibt.
Seit unterbeschäftigte Nebel die Welt als Geisel genommen haben und jede Nacht die Sterne verschlucken, fühlt es sich an, als ob ich in einer schlecht gelaunten Wolke leben würde. Sie durchrühren Wach- und Schlafenszeit mit bizarren Träumen und Gleichförmigkeit. Wenn ich nachts am Fluss sitze und dem Lied lausche, dass der Mond ihm diktiert, gebaren sich dicke weisse Schwaden darauf, als ob sie wüssten, wie man Grusel beschwört. Tun sie nicht. Ich bin gelangweilt und warte auf den Schnee.
Schon ist der November zur Hälfte vorbei und das bedeutet im Prinzip, noch zweimal blinzeln, dann ist Weihnacht. Ich mag die Weihnachtszeit und ich mag es, den Leuten Geschenke zu machen. Diese sollen ausdrücken, ich mag dich, danke, dass du da bist und du bist mir wichtig. Nichts davon drücke ich mit Geld aus, die Weihnachtsindustrie ist mir seit Teenagertagen ein Gräuel. Das Persönlichste, was wir in ein Geschenk investieren können, ist Zeit, Sorgfalt und Liebe. Meine Liste mit kleinen Geschenken ist komplett und weil ihr möglicherweise noch nach Ideen sucht, teile ich sie die kommenden Freitage mit euch. Umwelt- und Budgetfreundliche Geschenke mit Herz.
Heute ein kleiner Gruss aus der Küche für alle Naschkatzen: Wintermandeln. Exquisit aromatische Köstlichkeiten und meine allerliebste Adventssüssigkeit. Das Rezept stammt von Daily Vegan, dem Foodblog meines Herzens. Falls ihr jetzt zurückschreckt, weil ihr nicht unbedingt Koch- und Backheld*innen seid: Keine Bange! Das Rezept ist sehr einfach und die Formen durch die Mandeln vorgegeben, da kann wirklich nix schiefgehen. Höchstens, dass mensch selber zu viele dieser Leckereien wegfuttert, bevor sie verpackt sind.
Apropos, die Verpackung ist der zweite Schritt. Dafür brauchen wir Papier, eine Schere, klassischen Klebstreifen oder Washi Tape. Geschenkpapier ist eine hübsche Sache, leider aber auch desaströs für die Umwelt. Deshalb brauche ich zum Einpacken stets Papier, das ansonsten auf dem Altpapier landen würde: Alte Magazine, Gratiszeitungen, ausrangierte Bildbände. Die abgebildeten Tüten habe ich allesamt aus Zeitungsbeilagen gefaltet. Mutter Erde dankt, es ist umsonst und in punkto Ästhetik gibts null Abstriche. Was will mensch mehr? Natürlich gibt es viele Arten, eine Tüte zu falten und die Geschmäcker sind verschieden, deshalb googelt am besten «Spitztüte falten» und wählt das Tutorial, welches euch zusagt. Stellt winzig kleine oder auch riesige Hüllen her, je nachdem, wieviele Mandeln ihr verschenken möchtet.
Das war sie schon, die erste Idee. Ich wünsche viel Spass damit und ein frohes Wochenende.
☥ Hübsch gestaltete Plakate weisen darauf hin, dass wir erwachen oder untergehen. Alles ist dual, auch unsere letzte Wahl.
☥ Ein frisch im Brockenhaus aufgegabeltes Cherubinen Orchester übt fleissig, damit sie bereit sind, wenn ich ihnen einen neuen Auftrag erteile. Ein kleiner Teufelsgeiger ratscht dabei fröhlich mit dem Bogen über die Brücke, anstatt der Saiten. Zudem scheint er bei einem Sturz seine Flügel verloren zu haben. Macht nichts, mir sind auch gefallene Engel willkommen. Schliesslich haben wir alle an einem gewissen Punkt gesündigt, bis die Hölle uns nicht mehr haben wollte.
☥ Manchmal gewährt einem die Sphinx unverhofft eine Audienz im Aufzug und verkündet lächelnd die Antwort, nach der mensch den ganzen Tag gesucht hat.
Ich wünsche euch einen guten Wochenstart. Mögen all die magischen kleinen Dinge am Wegesrand eure Augen öffnen und ein Lächeln auf eure schönen Gesichter zaubern.
Hallo Freitag, Zeit für den vierten und letzten Teil der Guck-und-Snack-Reihe. «Den Vierten?» Fragt ihr, «aber der Monat ist ja noch gar nicht zu Ende!» Korrekt. Der Oktober hat in diesem Jahr tatsächlich fünf Freitage. Heute gehen wir in die Vollen, denn die Schleier zwischen den Welten lichten sich rasant und es ist Zeit für eine Reise in die Unterwelt. Wir sind zurück auf koreanischem Terrain und zwar mit einem Film, welcher in der Tradition des dortigen Schaffens über zwei Stunden dauert.
ALONG WITH THE GODS: THE TWO WORLDS Südkorea, 2017 Regie: Kim Yong-hwa Anbieter: Netflix
Der junge Feuerwehrmann Kim Ja-hong ist soeben bei einem Einsatz ums Leben gekommen und während ihm das noch gar nicht klar ist, wird er lachend und winkend von zwei Sensemenschen namens Lee Deok-choon und Hae Won-maek zur Reise ins Jenseits abgeholt. Dort stösst Gruppenanführer Gang-rim zu ihnen.
Die Aufgabe der drei ist es, den Verstorbenen durch die Unterwelt zu führen, ihn vor Gericht zu verteidigen und ihm zu einer reibungslosen Reinkarnation zu verhelfen. Gelingt ihnen das, sammeln die Wächter Punkte, welche sie näher an ihre eigene Reinkarnation bringen. Das Gesetz von Karma greift, sieben buddhistische Höllen gilt es zu beschreiten und bestehen und König Yeomra (Yama) entscheidet die einzuhaltende Reihenfolge für jede ankommende Seele.
Im Falle von Kim Ja-hong lautet diese: Mord, Trägheit, Täuschung, Unrecht, Verrat, Gewalt und Pietätlosigkeit. Während sie von einer Hölle zur nächsten reisen, sind die Aufgaben der drei Wächter klar aufgeteilt: Die zwei Männer beschützen den Verstorbenen in wirklich WIRKLICH gut geschnittenen Roben und mit flammenden Schwertern vor allerhand Dämonen, welche sich gerne an der frischen Seele laben möchten, während Lee Deok-choon sich vor dem geistigen Auge das Leben des Feuerwehrmannes anschaut, um so dessen Verteidigung vorzubereiten.
Eigentlich haben sie sich den Fall von Kim Ja-hong nicht allzu schwierig vorgestellt, da es sich bei ihm um einen Ausbund an Tugend handelt. Doch ehe die Verteidiger wissen, wie ihnen geschieht, versinkt die Hölle im Chaos und ihr Team muss alles an Wissen und Können aufbieten, damit sie ihre eigene Chance auf Reinkarnation nicht auf ewig zu verlieren.
Along With The Gods einzigartige Höllenwelten besitzen einen geradezu hypnotischen Sog, welcher dem erstklassigen Pixelwerk zu verdanken ist. Die visuellen Effekte des Films wurden mehrfach ausgezeichnet. Antike buddhistische Abbildungen von Höllenqualen zum Leben erweckt zu sehen, ist eindrücklich und schauerlich zugleich. Ein langes actiongeladenes Fantasyspektakel erster Güte, ich halte alle Daumen hoch. Und falls ihr euch fragt, was ihr denn nächsten Freitag gucken könntet: Natürlich The Last 49 Days, den zweiten Teil!
CHINESISCHES TAKE OUT MIT SINGHA BIER
Manchmal kommt mensch abends müde und fröstelnd nach Hause und wünscht sich nur noch, im Pyjama aufs Sofa zu lümmeln und in ein Paralleluniversum abzudriften, welches uns der Fernseher bereitwillig vorgaukelt. Natürlich möchten wir dazu etwas Leckeres und dampfend Warmes mampfen und natürlich möchten wir dafür keinen Finger mehr krumm machen. An dieser Stelle ein Hoch auf Essen zum Mitnehmen und Lieferdienste! Ich selber wohne so fern ab von der brauchbaren Zivilisation, dass kein Essen geliefert wird, das habe ich während der Lockdowns auf die harte Tour gelernt. Macht nichts, denn ich habe das unverschämte Glück, vis-a-vis eines chinesischen Restaurants, welches vegane Optionen hat, zu wohnen. Essensbehälter einpacken, Strasse überqueren, Behälter mit Bestellung abgeben und zwanzig Minuten später lecker gefüllt wieder abholen. Es geht kaum bequemer oder umweltfreundlicher.
Ich habe mich für gebratene Nudeln mit Gemüse und Tofu süss-sauer entschieden. Zu solch fettigem Essen trinke ich gerne ein Bier, natürlich ein asiatisches. Für mich stammen die besten allesamt aus Singapur. Sie heissen alle wie Raubkatzen und sind köstlich. Meine absoluten Favoriten sind Singh (Löwe) und Tiger. Ich hoffe, ihr bestellt oder holt euch etwas Feines und wünsche viel Spass in der Hölle.
Weltkissen: vor vielen Jahren bei Trilodeon bestellt, Drachen- und Lotuskerzenständer: Geschenke, chinesische Essstäbchen: vor Äonen gekauft, absolut alles andere: Brocki.
Hallo und willkommen zur dritten Runde des Guck-und-Snack-Specials. Das heutige Werk unterscheidet sich in ein paar Punkten zu den bisher vorgeschlagenen: Es ist ein Film. Er ist animiert. Er eignet sich auch für Kinder. Er stammt aus China. Liebe grosse und kleine Filmfreund*innen: Der Wunschdrache.
WISH DRAGON China, 2021 Regie: Chris Appelhans Anbieter: Netflix
Der Film beginnt, wie die bisher vorgestellten Serien auch: Ein Mensch reist nach seinem Tod ins Jenseits, nur um zu erfahren, dass die Götter empört sind über all seine Missetaten während des Erdenlebens und ihn zur Strafe zurückschicken, um dafür zu büssen.
Hier handelt es sich um einen goldgierigen Adelsmann, welcher gefühllos zu seinen Mitmenschen war, um das Mindeste zu sagen. Also wird er im Himmel kurzerhand in einen Wunschdrachen verwandelt und in einer Teekanne zurück zur Erde geschickt.
Dort soll er zehn Meistern dienen und ihre Wünsche erfüllen, um so den wahren Sinn des Lebens zu erkennen. Er ist das chinesische Äquivalent zum arabischen Dschinn in der Öllampe. Seinem zehnten Meister, dem jungen Din, wird der Teekrug von einem Gott persönlich überreicht und zwar als Bezahlung für das von Din gelieferte Essen. Der eingebildete Drache Lung denkt, er werde hurtig fertig mit diesem «Bauerntölpel», doch merkt er, dass Din sich nicht mit Reichtümern abspeisen lassen will, sondern die Liebe seiner Kindheit erobern möchte. Menschliche Gefühle sind für Lung neues Terrain, und dass seine herablassenden, überholten Ansichten hier nicht weiterhelfen, wird ihm schneller klar, als er eine Packung Krabbenchips futtern kann.
So begleiten wir Din und Lung auf eine unterhaltsame und lustige Reise zu ihrem Herzen. Natürlich werden sie dabei von Schurken verfolgt, welche den Teekrug stehlen wollen, denn ohne diese kommt so ein Film nicht aus.
Der Animationsfilm erfindet erzählerisch das Rad nicht neu, punktet allerdings mit Feinfühligkeit und lustigen Einfällen. Die Legende des komödiantischen Kampfstils Jackie Chan hat den Film mitproduziert und leiht Drache Lung in der Originalversion seine Stimme.
CURRY-UND ERDNUSS-SCHOKO-POPCORN MIT HEISSEM HOLUNDERSIRUP Heute gibts klassisches Kinofutter mit einem Twist: das süsse und salzige Popcorn von Zucker und Jagdwurst. Schmeckt super kombiniert, funktioniert aber auch für alle, die nur salzig oder nur süss knuspern möchten. Dazu serviere ich ein Glas meines leckeren, selbst gemachten Holunderbeerensirups, nach Lust und Laune heiss oder kalt.
Also Drachenroben an, Film ab und den verfressenen Lung sofort ins Herz schliessen. Ich wünsche euch viel Spass und ein gemütliches Wochenende.
Schalen: Niderviller Keramik, Trinkhalme aus Stahl: vor vielen Jahren gekauft, keine Ahnung mehr, wo, Tischtuch: Banabae, Drachenkerzenständer: ein Geschenk, 70s Drachenkimono sowie die ganze Einrichtung: Brockenhaus.
☥ Sonntage sind da, um sich nach dem Schlafen faul gähnend zu strecken, im Pyjama in die Küche zu schlurfen, Kaffee aufzusetzen und Pancakes mit veganem Speck zu brutzeln. ☥ Sonntage sind da, um mit den Katzen im Garten herum zu tollen. Was stets damit endet, dass Henry sich auf den Tisch und Moonshine auf einen Stuhl setzt, wenn sie ausgepowert sind. ☥ Sonntage sind da, um spazieren zu gehen, wenn ein Sturm aufzieht, damit mensch unterwegs neue Schmusetiger treffen und sich ausführlich vollregnen lassen kann. ☥ Sonntage sind da, um all die Farbenpracht zu bewundern, mit der die Natur den Saisonwechsel feiert. ☥ Sonntage sind da, um sich bewusst die kalte, klare Luft tief in die Lungen zu ziehen, mit dem Ausatmen alle Altlasten der letzten Woche loszulassen und sich den Kopf vom Wind leer fegen zu lassen. ☥ Sonntage sind da, um abends faul mit einem Buch auf dem Sofa zu liegen und sich erholt und gelassen auf das zu freuen, was die nächste Woche bringen mag.
Ich hoffe, ihr habt euch gestern liebevoll um euch selber gekümmert und wünsche euch einen freudigen Wochenstart.
☥Zum ersten (und zweiten) Mal in meinem Erwachsenenleben wurde ich geimpft. ☥ Aus Baby Moonshine ist längst eine zarte Lady Moonshine geworden und zu Beginn des Monats haben wir den ersten Geburtstag unserer kleinen Glückskatze gefeiert. ☥ Ich habe zum ersten Mal Soju probiert und während der ersten zwei Schlucke erinnerte er mich an gesüsstes Desinfektionsmittel. Mittlerweile mag ich ihn ganz gerne. Eine Art Light Version von Gin. ☥ In meinem Heimatland dürfen zum ersten Mal Menschen der LGBT*IQ Gemeinschaft heiraten. ☥ Seit ich denken kann, habe ich die Schönheit der Lampionblumen bewundert und gestern zum ersten Mal vier Stück in mein Terrassen-Gärtlein gepflanzt. ☥ Zum ersten Mal habe ich Post aus China erhalten.
Erste Male. Sie finden lebenslang statt und erinnern uns daran, dass alles stets in Bewegung ist und wir nie ausgelernt haben. Manche winzig klein, andere schreiben Weltgeschichte. Manche bringen Freude, andere grossen Schmerz. Und alles, was dazwischen liegt. Also sei aufmerksam und erlebe all die ersten Male bewusst, denn sie sind Zeugen deines einzigartigen Lebens. Und falls du das Gefühl hast, dass du feststeckst und alles sich wiederholt, dann ist dies ein sicheres Zeichen dafür, dass du das Teilchen bist, welches sich bewegen muss, um den Kreis zu durchbrechen und ein neues erstes Mal herbei zu führen.
Ende Woche kehrt der Pyramidenfreitag zurück und ich habe für euch ein Oktober/Halloween Special vorbereitet. Definitiv zum ersten Mal.
Ringe von oben nach unten: Cosmic Norbu, Nightbreed Creations, Lhasa. Pflanzen- und Insektentuch: Lush, Trinkglas: vor unzähligen Monden aus einer Gratiskiste am Strassenrand gefischt.
Doch liegen die ersten kleinen gestreiften Körper am Boden. Sachte hebe ich die erschöpften Bienen auf und trage sie in die Küche, wo der Löffel auf sie wartet, gefüllt mit köstlichstem veganem Honig. Dort setze ich die Immen ab und lasse sie so viel vom goldenen Nektar saugen, wie sie wünschen. Nach einer Weile erheben sich die meisten gestärkt wieder in die Lüfte, ich öffne das Fenster, segne sie und wünsche guten Flug. Wenn sich zeigt, dass dies die letzte Speisung war und das Fliegen bereits geendet hat, bringe ich die Kleinen zurück auf die Terrasse, lege die pelzigen Körper in die Blüte der schönsten Cosmea, segne sie und wünsche gute Reise. Das Bäuchlein gefüllt mit irdischem Gold und umgeben von Wohlgeruch, können sie dann ihre müden Hüllen verlassen und in das goldene Segensreich eingehen, aus dem sie kamen.
Derweil keimt eine zarte Freundschaft: Der Katzengott, Menschenkindern gegenüber skeptisch, weil sie zappelig und laut sind, hat Baby Löwenherz gleich bei ihrem ersten Besuch ins Herz geschlossen und sich zu ihr auf seine Lieblingsdecke gekuschelt.
Der Löwe brauchte ein paar Portfoliobilder, also zogen wir aus, um in der Abendsonne welche an seiner Lieblingsstelle am Fluss zu machen. Nach getaner Arbeit gingen wir noch ein kleines Stück weiter, dort gibt es eine unglaublich linde Wiese, auf der einzelne Bäume stehen. So lieb und friedlich ist dieser Ort, besonders zu dieser Jahreszeit. Ich habe mich gleich kurz ins Gras gelegt. Die kühle Erde an diesem heissen Sonntag unter mir pulsieren gefühlt, den herrlichen Grasduft tief in die Lungen gesogen und der Symphonie aus Gesumme und Gezwitscher gelauscht. Seelenerquickung sondergleichen! Dabei bequeme und lose Kleidung wie meinen Overall zu tragen, erhöht den Genussfaktor natürlich. Ich habe ihn letzten Sommer bei Kantha Bae gekauft. Einem Label, das Kleidung aus alten Saris herstellt und den Näherinnen in Indien und Bangladesch einen sicheren und fairen Arbeitsplatz bietet und so ermöglicht, ihre Familien zu ernähren. Recycling und soziales Engagement, da sag ich ja! Ich liebe diesen Overall, denn wie jeder oft benutzte Baumwollstoff ist er unglaublich weich und dünn. Aus diesem Grund wurde er aus zwei Schichten genäht und ist komplett reversibel, mensch bekommt also zwei für eins. Ein Stück mit solch prägnantem Schnitt und knalligen Farben ist in sich ein perfektes Outfit, allerdings bin ich um pfiffige Accessoires nie verlegen. Ich freue mich, kann ich den Katzenhut mal wieder tragen. Den habe ich vor einigen Jahren in der Kinderabteilung eines Warenhauses gefunden und er passt mir nur, wenn ich den Kopf rasiert habe. So erwachsen, dass ich lustige Kleidungsstücke nur den Kids überlassen würde, kann ich zum Glück gar nie werden.
Möge die Sonne eure Wangen küssen und das Gras eure Füsse kitzeln diese Woche, liebe Erdenkinder!
Overall: Kantha Bae, Katzenpapierhut: schon alt, Sonnenbrille: Esqape, Schmuck: die üblichen Verdächtigen, Schuhe: Brocki.
Heute strahlt am Himmel, worauf ich mich jeweils das ganze Jahr freue: der Wesakmond. Gefeiert wird der höchste buddhistische Feiertag zwar im Mai, aber astrologisch gesehen fällt sein voller Mond heuer auf den April. Wenn die Sonne im Stier und der Mond im Skorpion stehen, übertragen Buddha und Christus, Meister der Weisheit und der Liebe, während des Vollmondes ihre segenbringende Energie zum höchsten Wohle aller Wesen und des Planeten. Empfangen kann dies, wer möchte und sich dafür bewusst öffnet. Es gibt im Universum keine grössere Macht als Liebe und Weisheit in Mitgefühl vereint. Und nichts hat die Welt je dringender gebraucht. Heute Nacht werden sich also all meine Körper auf allen Ebenen ein ausführliches Mondbad gönnen.
Happy Birthday all ihr Stiergeschwister da draussen! Lasst uns Venusgeborene mit unseren Mitmenschen teilen, was wir am besten können: Die Welt ehren und geniessen, Schönheit in allem suchen und finden, Leckereien zelebrieren und das Leben gelassen angehen.
Die Karte oben haben der Löwe und ich für einen lieben Stier geschaffen, der heute den Geburtstagszyklus einläutet.
For what it’s worth, it’s never too late to be whoever you want to be. I hope you live a life you’re proud of and if you find that you’re not, I hope you have the strength to start over. — F. Scott Fitzgerald
☥ Die Elfe hat mir ein Foto von ihrem Büblein gesendet, wie es die Stiefel rockt, welche ich ihr zum Geburtstag geschenkt habe. Ich hab mich schlapp gelacht! Und weil ich eine Alien Godmother bin, wurde seine Garderobe kurz geglamrockt . Fairy Style, versteht sich. ☥ Zerwühlte Laken, die so bleiben, weil mensch die schlafende Katze nicht wecken will. ☥ Frühstück und Kaffee trinken im Garten, sich die Sonne wohlig auf den Pelz scheinen lassen, während die Katzen «Karate Kid: Meisterklasse» geben. ☥ Das beginnende Blühen von Mutter Erde. ☥ Curry essen mit unseren Freunden aus England, welche seit Monaten hier feststecken. ☥ Der farbenfrohe Blumenstrauss, den sie mitgebracht haben. ☥ Das sind die Arten von Magie, die mein Herz zum Leuchten bringen.
Wenn ihr bei mir klingelt, stehen die Chancen gut, dass ich in irgendeiner Variation dieses Outfits die Tür öffne. Ob Sommer oder Winter, daheim laufe ich meist so herum. In der kalten Jahreszeit im Zwiebellook, denn dicke Pullis sind mir von je her ein Gräuel. So sehr ich es auch mag, mit Mode zu spielen, so sind Jeans und T-Shirt doch die Uniform, welche ich schon als jung adoptiert habe. Waren die Hauptgründe damals Coolness und eine grosse Liebe für grafische T-Shirts, so sind sie heute viel pragmatischer: Ich mags bequem und trage am liebsten Baumwolle. Ich sitze am Boden, wenn ich Collagen mache, tolle mit Katzen herum, wühle im Frühling in der Erde, klettere im Sommer auf Bäume und schleppe im Winter Feuerholz herein. Meine Kleidung muss das aushalten und pflegeleicht sein. Die Liebe zu grafischen T-Shirts ist indes ungebrochen. Die meisten sind Vintage oder Second Hand, denn in Anbetracht dessen, dass die Produktion eines T-Shirts durchschnittlich 4100 Liter Wasser braucht, neben allem andern, was es die Erde sonst noch an Ressourcen kostet, kaufe ich selten ein neues. Wenn, dann weil ich weiss, dass ich es lieben und tragen werde, bis es zu Fäden zerfällt. Das Guardians T-Shirt war Liebe auf den ersten Blick. Wächterlöwen widerstehe ich nie. Ich weiss das, ihr wisst das. Seit es hier ist, hat es nur Pause, um ein wohlverdientes Bad zu nehmen. Ich bevorzuge von je her Schlaghosen, weil ihr Schwung jedem Gang Dynamik verleiht und sie einen zwingen, aufrecht zu schreiten.
Guardians T-Shirt: Eighth Generation, recyceltes Militärhemd: Second Hand via Ebay, Turban und Jeans: Schon alt, Kimono und Schuhe: Brockenhaus, Augenring: Nightbreed Creations, aller andere Schmuck: Vintage.
Am Samstag hat der Wüstensand in der Luft das Licht in ein dunstiges Rosa verwandelt, welches die ganze Welt verschluckte. Äusserst exotisch für diese Breitengrade. Mir wurde ganz warm ums Herz, erinnerte mich diese Farbe doch sehr an das Licht auf der Venus. Die Sonne zeigte sich nur einmal ganz kurz und wenn ihr genau hinschaut, seht ihr den Sand vor ihrem Gesicht tanzen. Die Atmosphäre farblich einzufangen, ist mir leider nicht gelungen. Allzu gern hätte ich auch sogenannten Blutschnee gesehen, aber am Sonntag wusch der Regen den ganzen Sand geflissentlich aus der Luft. Überhaupt war das Wetter unfreundlich und garstig. Folglich nahmen wir’s gemütlich, lasen, meditierten, assen getränkten Bergamottenkuchen und ich entdeckte eine zufällig arrangierte Savannenszene im Schlafzimmer, während Henry auf dem Bett schlief und klein Moonshine die meiste Zeit im Ahornbaum vor dem Fenster verbrachte. Sie hat sich bestens erholt und wohl tatsächlich etwas Unbekömmliches gefressen draussen.
Der herrliche Trockenblumenstrauss trägt den Namen Agathe und stammt aus dem Haus Arui. Alle Blumen werden in der Schweiz biologisch gezogen, getrocknet und zu Sträussen gebunden. Eine fabelhafte, regionale, umweltfreundliche und günstige Alternative zu Schnittblumen im Winter. Falls ihr in Biel oder Umgebung wohnt, könnt ihr euer Gebinde auch ganz einfach bei Cyndie und Raphael im Batavia bestellen und abholen.
Die Woche war lang und anstrengend. Weil Licht und Wetter heute unkooperativ sind zum Fotografieren, koche ich mir einen Pott Kaffee, richte einen Croq’Monsieur und erteile mir die Erlaubnis, stundenlang und ohne schlechtes Gewissen auf Tumblr schöne Bilder zu beäugen. Schöne Bilder beäugen ist eine Seelenwohltat für mich. Ich teile hier ein paar Fundstücke mit euch und auch gleich mein Croq-Rezept. Da ich keinen fancy Sandwichmaker besitze, mache ich das nach alter Art. Ofen auf höchster Stufe vorheizen. Zwei Scheiben Brot oder Toast (ich nehm Vollkorn) goldbraun toasten, beide mit Margarine und Senf bestreichen und mit je einer Scheibe Käse (die Burger Scheiben Cheddar Style von Simply sind dafür der Knaller! Gibts im Coop) belegen. Ab in den Ofen, bis der Käse schmilzt (ca. 5-10 min). Bevor die Hälften zusammengeklappt werden, noch Tabasco oder andere Schärfe nach Wahl hinzufügen. Ich streiche scharfe Sosse vom Chef Falafel drauf. Wer die gekostet hat, will nix anderes mehr. Dazu snacke ich in der Regel ein bisschen Salat oder eine Handvoll Oliven.
Lauter Dinge, die ich mag, schön finde, die mich inspirieren oder herausfordern. Augenschmaus. Bunt durcheinandergewirbelt, wie Skittles, die man sich aus der Tüte in die Hand schüttet. Weil im Leben nicht immer grosse Lösungen in Sicht sind und sein müssen, manchmal ist eine Handvoll Süssigkeiten (in welcher Form auch immer) die einzige Medizin.
Was Skittles betrifft: Nur die Crazy Sours sind vegan, die andern enthalten Karmin. Bilder via Tumblr.
«Nein, das kann ich nicht», antwortete Meister Hora, «denn was die Menschen mit ihrer Zeit machen, darüber müssen sie selbst bestimmen. Sie müssen sie auch selbst verteidigen. Ich kann sie ihnen nur zuteilen.» Momo blickte sich im Saal um, dann fragte sie: «Hast du dazu die vielen Uhren? Für jeden Mensch eine, ja?» «Nein, Momo», erwiderte Meister Hora, «diese Uhren sind nur eine Liebhaberei von mir. Sie sind nur höchst unvollkommene Nachbildungen von etwas, das jeder Mensch in seiner Brust hat. Denn so wie ihr Augen habt, um das Licht zu sehen, und Ohren, um Klänge zu hören, so habt ihr ein Herz, um damit die Zeit wahrzunehmen. Und alle Zeit, die nicht mit dem Herzen wahrgenommen wird, ist so verloren, wie die Farben des Regenbogens für einen Blinden oder das Lied eines Vogels für einen Tauben. Aber es gibt leider viele taube und blinde Herzen, die nichts wahrnehmen, obwohl sie schlagen.» «Und wenn mein Herz einmal aufhört, zu schlagen?» fragte Momo. «Dann», erwiderte Meister Hora, «hört auch die Zeit für dich auf, mein Kind. Man könnte auch sagen, du selbst bist es, die durch die Zeit zurückgeht, durch alle deine Tage und Nächte, Monate und Jahre. Du wanderst durch dein Leben zurück, bis du zu dem grossen runden Silbertor kommst, durch das du einst hereinkamst. Dort gehst du wieder hinaus.» «Und was ist auf der anderen Seite?» «Dann bist du dort, wo die Musik herkommt, die du manchmal schon ganz leise gehört hast. Aber dann gehörst du dazu, du bist selbst ein Ton darin.» (…) «Bist du der Tod?» Meister Hora lächelte und schwieg eine Weile, ehe er antwortete: «Wenn die Menschen wüssten, was der Tod ist, dann hätten sie keine Angst mehr vor ihm. Und wenn sie keine Angst mehr vor ihm hätten, dann könnte niemand ihnen mehr die Lebenszeit stehlen.»
Der Herbstgarten ist ein mythischer Ort. Wo Winde ungestüm aufspielen, auf dass Leben und Tod sich drehen im Tanz. Wo wilde Kreaturen lauernd aus dem Dickicht lugen. Wo ein grosser Löwe und ein kleiner Tiger auf Bäume klettern. Der eine, um Äpfel zu pflücken, der andere, Libellen zu haschen. Der Erste kehrt mit vollem Korb wieder, der Letzte mit leeren Pfoten.
Scheinbar ist die Terrasse jetzt ein offizielles Katzenhotel, wo die fantastischen Vier abwechslungsweise oder zeitgleich abhängen. Simba verbringt den Grossteil seines Tages hier und es ist erstaunlich, dass er gerade anderswo war, als ich Bilder gemacht habe. Kashmir hat alle Schüchternheit abgelegt und fläzt gerne mal auf dem Tisch oder auf einem zum Trocknen hingehängten Badetuch. Schaut euch sein zufriedenes Grinsen an! Er ist mittlerweile äusserst verschmust, an seiner Fauchpolitik hat das allerdings nichts geändert. Henry Gott Noodlz hält gewöhnlich auf dem grünen Teppich Hof, egal, ob der ausgelegt oder zusammengeknüllt ist. Sirius ignoriert die Jungs meistens einfach. Heute war sie beschäftigt mit ihrem frisch gewaschenen Tuch, welches ich ihr am Dienstag aus dem Brockenhaus mitgebracht habe. Natürlich sind Sterne drauf und natürlich ist es dünn (ein Tischtuch), denn unser Pantherchen mags nicht allzu weich. Die kahle Stelle am Bein hat sie Grasmilben zu verdanken. Garstige, winzige, orangefarbene Biester, welche funktionieren wie Zecken und Mensch und Tier gleichsam plagen. Anstelle von Blut saugen sie Lymphflüssigkeit und beim Loslassen sondern sie ein Sekret ab, das Juckreiz auslöst, der einen die Wände hochtreibt. Oder als Katze eben die Haare ausreissen lässt. Prophylaxe für die Fellnasen ist semi wirksam.
Bei euch möchte ich mich mit dem grossartigen Eagles Song dafür entschuldigen, dass ich mich beim Titel zu einem so unterirdischen Wortspiel habe hinreissen lassen! Mögt ihr auf seinen Schwingen in einen friedlichen Donnerstagabend gleiten.
Der Jahreszeitenwechsel hat mit dem Kalender nichts zu tun . Wenn wir aufpassen, bekommen wir genau mit, wann er passiert. Oftmals subtil, ist es ein Gefühl, ein Geruch. Egal wie winzig sie sein mag, wir bemerken die Verschiebung. Letztes Wochenende, als wir im Fluss planschten, erhob sich ein Wind, der zweifelsohne aus dem Reich des Herbstes wehte. Er ist geblieben. Während die Sonne warm scheint und der Altweibersommer gewiss herrlich wird, braust er wild und kühl, zerzaust den Bäumen rauschend ihr Haupt und zerrt die Wäsche von der Leine. Obwohl man noch schwitzt, scheint einem der Gedanke an Strickjacken nicht abwegig, und eine leise Vorfreude macht sich breit.
Es gibt Phasen im Leben, in denen innerlich und äusserlich alles in Bewegung ist. Der Status quo gilt nicht mehr, alles verschiebt sich. Auf manchen Gebieten lässt sich möglicherweise absehen, wohin das führt, auf anderen ist es am besten, dem Tanz des Universums bedingungslos zu vertrauen. Die Tarotkarte, welche diesem Zustand der Schwebe, dem Zeitraum zwischen Vergangenheit und Zukunft entspricht, heisst Rad des Schicksals. Mitten in diesem Strudel befinde ich mich momentan. Während ich das meiste einfach laufen lasse, gibt es einen Bereich, der sich klar abzeichnet und ich freue mich sehr darauf, euch ganz bald davon zu berichten.
Wandelt man durch die Welt mit dem Blick zur Erde, so grüsst einem mehr blühendes, kreuchendes und fleuchendes Leben, als das Auge zu fassen vermag. Hebt man ihn nachts gen Himmel, so nicken die Sterne mit Feuerschauern.
Der Löwe hat seine Herrschaft im Kreis angetreten, Sirius und Sonne haben sich ausgerichtet, die Perseiden (Zenit Donnerstag- und Freitagnacht) liefern das Feuerwerk. Die erste Augusthälfte ist wahrlich eine Hochzeit auf vielen Ebenen und all ihre Pracht bei Tag und Nacht zu bewundern und bezeugen, ein Vollzeitjob.
Einen Altar bauen und jede Blume, jeden Kristall bewusst mit einer Eigenschaft – Liebe, Frieden, Gleichberechtigung, Heilung, Respekt – platzieren, die Kerze entzünden und die Leiden der Welt in den Schoss der universellen Mutter legen. Um das Erwachen des menschlichen Kollektivs in Mitgefühl bitten. Insekten aus dem Wasser ziehen, kleine Tiere von der Strasse wegtragen und in sicheres Gras oder Gebüsch setzen. Einem hingefallenen Kind oder alten Menschen eine stützende Hand reichen. Um die tagesrettende Macht eines herzlichen Lächelns für einen einsamen Menschen wissen. Alle Lebensformen im Vorbeigehen segnen. Das gehört zu den täglichen Aufgaben eines Priesterinnendaseins im Dienste der göttlichen Weiblichkeit. Verrichtet aus einem freudvoll sprudelnden Herzen, Mitgefühl und dem, der ureigenen göttlichen Natur innewohnenden, Wunsch nach Freiheit und Wohlergehen für alle Lebewesen und den Planeten.
Sollte die Motivation hingegen Angst, Schuldgefühle, Helfersyndrom oder fehlgeleitetes Ego sein – Letzteres tut diese Dinge, um sich damit zum Beispiel auf den sozialen Medien aufzuspielen und mit Likes umschmeicheln und bestätigen zu lassen– so richtet ihr damit grösseren spirituellen Schaden als Nutzen an. Der gute Wille allein reicht nicht. Einmal mehr: Wer heilen will, muss erst selbst heil werden. Ich bitte euch, investiert die Zeit in die Heilung eures Mangeldenkens. Baut die Altare für euch selber. Reicht euch selber die Hand in Liebe. Segnet euch selber täglich. Rettet die Tiere weiterhin. IHR SEID GENUG und eine Zierde für die Erde und ich wünsche euch von Herzen, dass ihr dies bald selber erkennt und erfahrt. Amen, in Liebe.